Gerechter Sieg für sauberen Lundström

Harsewinkel (wot). Als Ingmar Lundström als Erster ins Ziel lief, stand sein Sieg im Kurztriathlon (1-44-10 km) keineswegs fest. „Vielleicht kriege ich noch eine Zeitstrafe“, befürchtete der 30-Jährige, weil ein motorisierter Wettkampfrichter seiner Gruppe am Ende der Radstrecke wegen Windschattenfahrens mit der gelben Karte gewinkt hatte.

Die Nachfrage bei Einsatzleiter Dierk Brandewinder (Bocholt) ergab jedoch: „Die Startnummer 205 ist sauber.“ Erst damit war klar, dass der jetzt in Bielefeld lebende und für das Asics Team Witten startende Gütersloher zum vierten Mal nach 1997, 1998 und 1999 in Harsewinkel siegreich gewesen war.

„Windschatten“ war als Diskussionsthema im Ziel genauso vorherrschend wie zuvor auf der Radstrecke. „Im modernen Triathlon ist es leider so, dass es wenig bringt, ein guter Radfahrer zu sein“, bedauert Lundström die Entwicklung. Allerdings war es auf dem flachen und stellenweise schmalen Kurs zwischen Harsewinkel und Brockhagen kaum möglich, sich völlig „windschattenfrei“ zu verhalten. In der 16-köpfigen Gruppe, mit der sich Lundström auf die Verfolgung der vier schnellsten Schwimmer machte, übertrieben einige indes das „Lutschen“ und wurden dafür mit einer (Zwei-Minuten Zeitstrafe) oder zwei gelben Karten (Disqualifikation) bestraft. Wen die nur stellenweise präsent sein könnenden Wettkampfrichter aber herauspicken, ist für die Athleten oft nicht nachvollziehbar.

„Laufen ist gerecht“, freute sich der ehemalige Schwimmer Ingmar Lundström also darüber, dass er seine neue Stärke in der letzten Disziplin ausspielen konnte. Den 1:25-Minuten-Rückstand auf Vorjahressieger Dirk Niederau (SSF Bonn), der nahezu die gesamten 44 Radkilometer an der Spitze im Wind gefahren war, holte der Hermannslaufzweite souverän auf. Eineinhalb Kilometer vor dem Ziel übernahm er die Führung und baute sie bis zum Ziel, das er nach 1:49:48 Stunden erreichte, auf 20 Sekunden aus.

Nach zwei Einsätzen mit der 2. Mannschaft in der Bundesliga West fiebert Ingmar Lundström, der in diesem Jahr auch schon kleinere Wettbewerbe in Dissen und Einbeck gewann, nun seinem ersten Saisonstart mit dem Wittener Eliteteam in der richtigen Bundesliga entgegen. In drei Wochen in Schliersee ist auch die Radstrecke ganz in seinem Sinne „gerecht“, denn mächtige Anstiege entlarven die „Lutscher“.