NRW-Mitteldistanzmeisterschaft in Hückeswagen

Als Drittletzter müssen die Verler Männer dem PSV Bonn die Daumen zum Aufstieg drücken, denn gehen die Bonner hoch, stehen mit Vizemeister Bayer 05 Uerdingen II und Rückenwind Dortmund II zwei Zwangsabsteiger fest, deren 1. Mannschaft aus der Bundesliga runter kommt.

In der Hitzeschlacht von Hückeswagen behielt Christoph Rahmann einen kühlen Kopf. Mit 3:56:23 Stunden blieb der 24jährige auf der hügeligen 2-74-20 Kilometer-Distanz stets im grünen Bereich. Innerhalb der NRW-Meisterschaft wurde Rahmann 18.; was im Feld der Bundesliga West Rang 11 bedeutete. Ihr Debüt auf der Mitteldistanz gaben Ulrich Christmann, Heiko Lewanzik und Stefan Wittwer. Während Christmann (drittbeste Laufzeit) und Wittwer zum Ende hin immer stärker wurden, hatte Lewanzik beim Laufen ein echtes Tief. Der Magen drehte sich um, auf der letzten Runde fing sich der Steinhagener aber wieder. Respekt hatten auch die Verler Ironman-Spezialisten Detlef Pähler und Wolfgang Ermeling gehabt. Zwar haben beide zusammen über 20 Ironman gefinisht, ,,aber Mitteldistanz, das ist so ein schwieriges Ding dazwischen’’, erklärte Pähler. Für Ermeling war es ein Test vor dem Ironman Florida im November.

Die heimische Hitliste führten in Hückeswagen erneut die Frauen an. Bettina Schlieske, Narda Forero und Sabine Schumacher wurden überraschend Fünfte. Überraschend deshalb, weil das Team bis zuletzt auf wackeligen Füßen stand. Niemand wollte antreten. Schlieske und Forero betraten Neuland und wurden mit Rang 14 und 17 belohnt. ,,Letztes Jahr der erste Triathlon, jetzt Mitteldistanz, nächstes Jahr habe ich Bettina soweit für den Ironman’’, feixte im Ziel deren Freund Kai Beinke, selbst 14. bei den Männern. Ausgerechnet beim Laufen, ihrer schwächsten Disziplin, zeigte die 28jährige Stehvermögen.

Zu kleinen Helden wurden die drei Regionalliga-Starter. Jens Nathmann, der wenige Stunden vorher als Ersatzmann zugesagt hatte, sollte eigentlich nur Schwimmen. Schon auf der Fahrt powerte der 19jährige (,,Ich will hier Westdeutscher Meister werden.’’) flotte Sprüche und versprühte Zuversicht. Zwar reichte es am Ende ,,nur’’ zur Vizemeisterschaft hinter Florian Engel. Immerhin knackte ,,Nathy’’ aber die 5-Stunden-Marke. Daran fand auch Dirk Brockmeyer Gefallen. Der Coach, postiert schon seit zehn Jahren auf dem Posten des westdeutschen Vizemeisters der Jugend A-Mitteldistanz. Zum 10jährigen Jubiläum gab sich Brockmeyer himself, fast ohne Training angetreten, selbst noch einmal die Ehre. Nur Liga-Chef Norbert Aulenkamp hatte mit dem jungen Jens Nathmann seine Probleme. Zunächst wollte ,,Aule’’ den Youngster, der bislang nur Sprinttriathlons bestritt, aber an der Mitteldistanz Gefallen fand, nicht starten lassen, weil ein Mindestalter von 21 gefordert sei. Erst Robert Becker überzeugte den regeltreuen Aulenkamp: ,,Der Jens altert heute auf der Strecke um mindestens zwei Jahre.’’

Ergebnisse: 2-74-20 km

Bundesliga West

8. TriSpeed Marienfeld, 11. Christoph Rahmann 3:56:23 Stunden, 35. Ulrich Christmann 4:10:08, 42. Heiko Lewanzik 4:13:31, 59. Jens Osthus 4:59:56.

11. Tri-Sport-Team Verl, 34. Stefan Wittwer 4:08:46, 37. Detlef Pähler 4:10:56, 43. Wolfgang Ermeling 4:15:16, 51. André Schrand 4:22:12.

Regionalliga

16. TriSpeed II, 56. Jens Nathmann 4:59:05, 58. Daniel Winkenstette 5:09:49, 59. Dirk Brockmeyer 5:12:03.

NRW-Frauenliga:

5. SG Marienfeld/Verl, 14. Bettina Schlieske 4:52:22, 17. Narda Forero 4:55:57, 24. Sabine Schumacher 5:06:39.