Kreis Gütersloh (rob). Roth ist seit 2002 ohne Ironmanstatus aber am Stellenwert der Veranstaltung ging durch die Rückgabe der Lizenzen an den Weltverband kaum etwas verloren. Rund 100 000 Zuschauer, so die Schätzungen der Veranstalter, verfolgten die ,,Challenge’’ über 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen, die auch wieder einige heimische Starter anzog. Eine sportlich bedeutende Leistung glückte der Staffel von TriSpeed Marienfeld. Unter 369 Teams platzierte sich das Marienfelder Trio auf Rang 15.
,,Im Vorjahr wären wir mit unserer Zeit Vierter gewesen’’, ordnete ,,Schwimmer’’ Jens Nathmann den Erfolg ein. Durch die Titelvergabe der Deutschen Meisterschaften über die Langdistanz ins Frankenland explodierte auch die Leistungsdichte bei den Staffeln. Viele Mannschaften rückten mit Halbprofis oder Amateur-Radrennenfahrern an. Die Youngster von TriSpeed erreichten ihr hochgestecktes Ziel, die neun-Stunden-Marke mit 8:57:12 Stunden recht sicher. Jeder einzelne blieb unter dem selbstgesteckten Zeitplan. Jens Nathmann benötigte beim Schwimmen im Europakanal 54:12 Minuten (geplant: 55 Minuten). Der erst 17-jährige Stefan Holtkötter drückte die 180 Radkilometer bei zum Teil heftigem Wind in 5:14:57 Stunden weg (Sollzeit: 5:15). ,,Bei Kilometer 179 hab ich ein wenig an mir gezweifelt’’, erklärte Holtkötter nachher unterwegs kaum Zeit zum Nachdenken gehabt zu haben. Weil das große Feld der 1 500 Einzelstarter vor den Staffeln auf die Reise geschickt wurde, war Windschattenfahren für die vergleichsweise wenigen Staffeln ohnehin kein Thema. Beinhahe hätte Tobias Jazbec das Team noch weiter nach vorn gebracht. Der 22-jährige ging mit 1:15 Stunden bis zur Halbmarathonmarke indes sehr stürmisch zu Werke und musste mit Seitenstichen bei km 22 ersteinmal zwei Minuten anhalten. ,,Gut dass da der Carsten Meyer stand und mich moralisch aufgebaut hat’’, berichtete Jazbec, dass er zwischenzeitlich der Aufgabe nahe gestanden habe. Letztlich biss sich Jazbec aber doch durch und lag mit 2:46:48 Stunden am Ende sogar recht gut in der Wertung. Nur zwei Läufer waren schneller.
Die zweite Marienfelder Stafffel landete mit 10:55:39 Stunden im Mittelfeld. Nach dem Schwimmen mit Melanie Uekötter (1:02:02) und dem Radfahren durch den Verler Thorsten Selker (5:22:02) lagen die Marienfelder noch gut im Rennen. Thomas Holtkötter erwischte beim Laufen aber keinen guten Tag und erzielte ,,nur’’ 4:30:12 Stunden.
Ihr Debüt absolvierte in Roth die gelernte Läuferin Julia Freitag. Die Triathlon-Einsteigerin hatte zuvor nicht einmal eine Kurzdistanz absolviert und nur die Erfahrung aus zwei Volksdistanzen mitgebracht. Zu allem Übel verletzte sich die Studentin während der Vorbereitung am Knie. Dass sie dennoch mit 14:07 Stunden sicher finishte, spricht daher für die 25jährige aus Beckum.
Zeitlich parallel zu Roth richteten die Österreicher den Ironman Kärnten in Klagenfurt aus. Beim dritten Anlauf unterbot Thorsten Brinkmann (TriSpeed) erneut die magische zehn-Stunden-Marke. Mit 9:54:08 Stunden (49:52—5:21:22—3:36:25) blieb der Beckumer, der im Training beruflich bedingt zurückschrauben musste, indes über dem Vorjahresergebnis. Im Feld der 1500 Starter kam Brinkmann auf Rang 230. Nicht so gut lief es beim Teamkollegen Werner Blömker. Blömker, ebenfalls beruflich stark eingespannt, baute beim Laufen deutlich ab und war mit 12:17:19 Stunden (1:11:34—5:37:32—5:18:44) und Rang 1115 nicht zufrieden.