24-Stunden-Schwimmen der DLRG Harsewinkel

Der Gütersloher DLRG-Schwimmer Claas Bradler war am Sonntag der König aller Kachelzähler. Bei der 10. Auflage des 24-Stunden-Schwimmen von DLRG und Stadt Harsewinkel absolvierte der 20-Jährige gleich 50.150 Meter und führt jetzt die Rekordliste aller Langstreckenschwimmer in Harsewinkel an.

Die meisten Langdistanzler waren in den letzten Jahren spätestens nach der Marathondistanz (42,2 km) zum Duschen gegangen. Nicht so Claas Bradler. Mit seinem Ergebnis verhalf der DLRG-Profi und Triathlet seinem Team, der DLRG Harsewinkel, zu Rang zwei in der Mannschaftswertung (154,85 km) hinter der starken DLRG Löhne (206,99 km). Immerhin hatten die Löhner nur 12 Schwimmer an den Start gebracht; das Team des Ausrichters verstärkten neben Bradler 39 weitere Schwimmer. Allerdings wurde Claas Bradler auch von dem Warendorfer Triathleten Rudi Himmel zu immer weiteren Bahnen angetrieben. Himmel ist mehr als ein normaler Eisenmann. Der WSU-Athlet hat schon die dreifache Ultra-Distanz (,,Triple-Ironman’’) gefinisht, also nonstop 11,4 km Schwimmen, 540 km Radfahren und 126 km Laufen, und erwies sich folgerichtig als ernstzunehmender Gegner. Himmel brachte es auf 47,05 km und setzte sich damit an Position 2 der ,,ewigen’’ Bestenliste der Harsewinkeler 24 Stunden.

In der Kilometer-Euphorie ging das gute Ergebnis der besten Frau beinahe unter. Dajana Eikmeier (Löhne) sicherte sich mit 33 Kilometern diesen Siegerpokal. Immerhin 27 km addierte der Harsewinkeler Armin Ruhe (Rang 4) auf sein Konto, beste Harsewinkelerin war Brigitte Herweg als Gesamtzweite mit 15,1 km. Nur 100 m dahinter rangierten Jana und Fabia Ruhe mit jeweils 15 Kilometer auf Rang 3 sowie Helmut Quiel (Greffen) auf Rang 10. Mit 110 km sicherte sich die Ruhes überlegen die Familienwertung. Einigen Wirbel brachte die beste Hobby-Mannschaft ins Wasser. Die Karnevalistengarde der ,,Roten Funken’’ rückte gleich mit 70 Personen an und sammelten immerhin 110 Kilometer aufs Konto.

Mit einer Gesamt-Kilometerzahl von 1.274 Kilometern befindet sich das Harsewinkeler 24-Stunden-Schwimmen nach einer kleinen Flaute zuletzt nun wieder im Aufwind. Zwar blieb die Zahl der Teilnehmer mit 321 Personen unter früheren Rekordjahren. ,,Die geschwommene Durchschnittsleistung war aber noch nie so hoch wie heute’’, freute sich Organisator Andreas Rischer. 3.960 Meter legte der Durchschnittschwimmer am Samstag und Sonntag zurück, was die Veranstalter auch auf die Anhebung der Solleistungen für Bronze-, Silber- und Goldmedaille zurückführen. Waren für Gold früher 2.500 Meter gefordert, muss heute die doppelte Distanz zurückgelegt werden. ,,Das motiviert die Leute zusätzlich’’, hat Rischer die Stimmung aufgegriffen. Dabei litt die Veranstaltung unter der unglücklichen Überschneidung mit dem 24-Stunden-Schwimmen von Steinhagen. ,,Das hat besonders bei den Staffeln einige Teilnehmer gekostet’’, bilanzierte Co-Organisator Dirk Brockmeyer. Die Befürchtung, dass es die eigene Staffel daher locker angehen lasse, bewahrheiteten sich aber nicht. Mit 5,35 km nahm das Brockmeyer-Team die magische 5-km-Marke locker und stellte mit Jens Nathmann sogar erstmals einen Schwimmer, der im Durchschnitt die 50-m-Abschnitte unter 28 Sekunden (genau 27,9 Sek.) zurücklegte.