Zunächst deutete sich ein richtiges Lokalduell an, denn Tobias Jazbec (TriSpeed Marienfeld) und ,,Alex?? Micheel drückten auf den ersten drei Kilometern gemeinsam aufs Tempo. Seit einiger Zeit trainieren Jazbec und Micheel zweimal in der Woche gemeinsam; gelegentlich versorgt der 23-Jährige den 18-jährigen Newcomer mit Trainingstipps. In Wiedenbrück gab Jazbec einen Ratschlag zuviel. ,,Ich habe ihm gesagt, er soll ruhig mal etwas schneller angehen??, erklärte Jazbec nachher Achsel zuckend. Diesmal war es für ihn selbst zu schnell. Alexander Micheel setzte sich noch vor der Hälfte ab und lief vor Tobias Jazbec (35:15 Minuten) einem ungefährdeten Sieg, seinem zweiten in dieser Saison, entgegen. Der Harsewinkeler hatte auf dem Schlusskilometer die Augen nur noch nach hinten gerichtet, denn Jens-Erik Bergmann (LC Solbad, 35:21), Axel Thör (SV Brackwede, 35:26) und Jürgen Bischof (LC Solbad, 35:37) liefen noch dicht auf. Erst auf Rang 8, den sich Cornelius Borgelt (Rheda) und Uwe Hagemann (TV Langenberg) teilten, liefen weitere heimische Starter ein.
Bei den Frauen hatte Gisela Steinbeck diesmal kaum ernsthafte Konkurrenz, was die 35-jährige allerdings auch gut fand. Mit kurzen Bahnintervallen versucht sie derzeit etwas für die Tempohärte zu trainieren. ,,Da spürt man hinterher einige Tage die Beine??, berichtete die DJK-Läuferin, deren Teamkolleginnen diesmal nicht am Start waren. Claudia Meyer pausierte und Michelle James entspannt im Skiurlaub auf einem Gletscher. Mit Bettina Geisemeier (40:13) und Annegret Albersmann (beide LC Solbad Ravensberg, 42:04 Minuten) kamen die nächstplatzierten Läuferinnen von außerhalb.
Auch beim Halbmarathon, der mit 157 Teilnehmern für die Jahreszeit gut besetzt war, dominierte auswärtige Konkurrenz. Die Bielefelder Konrad und Robert Schulz tauschten diesmal die Plätze auf dem obersten Treppchen. Die beiden Hermannslaufspezialisten brauchten sich für 1:17:09 bzw. 1:18:04 Stunden nicht besonders strecken und erzählten, dass in zwei Wochen in Duisburg bereits der nächste Marathon für sie anstehe. Andreas Richter (Tri-Sport-Team Verl, 1:22:09 Stunden) und Rainer Strototte (LG Marienfeld, 1:22:33 Stunden) waren auf Rang sieben und neun die einzigen heimischen Vertreter in den Top-10. Auch der Sieg im Halbmarathon der Frauen ging nach außerhalb. Christa Tölle (SSV Delbrück) wiederholte in 1:34:16 Stunden ihren Vorjahressieg.
Ein Teilnehmerrekord mit insgesamt 910 Startern (Vorjahr 869) versüßte der LG Burg den Abschied aus dem Organisationsteam. Künftig wird der Wiedenbrücker TV, der den Lauf 1987 aus der Taufe hob und vier Jahre später die ,,Burg?? als Co-Partner gewann, den Emsauenlauf allein ausrichten. Die Trennung verläuft ohne Nebengeräusche. Die LG Burg will sich ganz auf den Christkindllauf im Dezember konzentrieren. ,,Konkurrenzdenken gibt es bei uns auch weiterhin nicht??, unterstrich Peter Nauermann vom WTV und hob den postiven Aspekt hervor: ,,Künftig haben die Burg-Läufer ein Heimrennen.?? Nauermann freute sich, dass die Veranstaltung als ,,Naturlauf?? neben dem derzeitigen Trend zu Cityläufen weiterhin so gut bestehen könne. Das Programm und die Rundumbetreuung hält Nauermann, seit 17 Jahren ,,Chef?? beim Emsauenlauf, für die Bausteine dieses Erfolges.