Zum Liga-Auftakt traten viele Teams in Bestbesetzung an und manches Reserveteam, wie TV Lemgo II, schickte Athleten aus der ersten Garde ins Rennen. Weil obendrein noch Lothar Leder (TuS Griesheim) einen ersten Testwettkampf nach sechswöchiger Verletzungspause absolvierte, gestaltete sich das Rennen spannend. ,,Hier sind mindestens sechs Leute, die heute gewinnen können’’, wollte Leder von seiner Favoritenrolle vor dem Start nichts wissen.
Am Ende wurde Leder Siebter (1:52:03 Stunden) und war mit diesem Testergebnis nicht recht glücklich. Immerhin gelang es dem Hessen gemeinsam mit Stephan Vuckovic viele Zuschauer anzulocken. Stimmung, Strecken und Ambiente haben Leder gefallen. ,,Hierhin würde ich gerne nächstes Jahr wiederkommen’’, erklärte er im Zielinterview.
Vor den beiden bekanntesten deutschen Triathleten platzierten sich mit Zöll, Maik Twelsiek (TV Lemgo, 1:50:04 Stunden), Heiko Lewanzik (TriSpeed Marienfeld, 1:50:30) und Clemens Coenen (TV Lemgo, 1:51:21) ausnahmslos die junge Generation. Die Wertung in der 2. Bundesliga gewann das asics-Team Witten (41 Punkte) vor dem EJOT-Team Buschhütten (52 Punkte) und dem TV Lemgo II (56 Punkte). Bei den Frauen brachte der überlegene Sieg von Kerstin Lohmeyer (2:06:28 Stunden) das asics-Team Witten dagegen nicht in Führung. Der Krefelder Kanu-Klub II stellte mit Katjana Quest-Altrogge (2:10:22 Stunden) und Annette Hager (2:11:11 Stunden) nämlich die Zweit- und Drittplatzierte und gewann die Teamwertung mit 22 Zählern vor ASV Süchteln (40 Punkte) und Rückenwind Dortmund II (43 Punkte).
Zuvor hatte es auf der mit 264 Finishern besetzten Mitteldistanz (2-88-20 km) einen Überraschungssieger gegeben. Clemens Wenig (Waspo 08 Göttingen) hatte niemand der Verfolger auf der Rechnung. Der Newcomer war bereits tags zuvor angereist, wollte im Freibad campen, nächtigte aber in Ermangelung eines Schlafsacks (,,Den hatte ich vergessen’’) unter freiem Himmel. Clemens Wenig, der erst vor drei Jahren mit Triathlon begann und in Frankfurt auf der Langdistanz debütieren will, siegte mit 3:57:59 Stunden nur knapp über der Vorjahreszeit von Paul Kemper (SC Bayer 05 Uerdingen), der zwei Tage zuvor wegen einer Grippe absagen musste. Sebastian Longrée (Tria Kettwig), noch vom Jura-Examen gestresst, und Thomas Seelen teilten sich nach 4:01:011 Stunden Rang zwei. Für Begeisterung bei den Zuschauern sorgte der fünfte Platz von Frank Niemerg (4:03:18 Stunden). Der für den RC Riederau startende Münchener begann seine Triathlonkarriere vor 14 Jahren bei TriSpeed Marienfeld. Schnellste Frau auf der Mitteldistanz, die in den letzten beiden Jahren Nina Kraft gewann, war Diana Kohzer (Tri-Team Dissen) mit 4:32:03 Stunden vor Stefanie Borchers (TRC Essen, 4:35:30 Stunden) und Silja Rohlfing (VfL Pinneberg, 4:40:22 Stunden). Eine rundum gelungene Organisation bescheinigten viele Athleten dem Ausrichter TriSpeed Marienfeld. Mit rund 900 Athleten bleibt der Harsewinkeler Triathlon einer der größten in der Region.