,,Die Ankunft war bombastisch“, fand es Flöttmann gar nicht tragisch, dass die meisten Athleten bereits im Ziel waren, als er einlief. Die Stimmung steigt beim Ironman auf Hawaii stündlich bis Mitternacht, wenn die allerletzten einlaufen. Sämtliche Finisher versammeln sich dann im Zielbereich und feiern die nachkommenden Athleten. Daniel Flöttmann hat sich zum Ende hin noch einmal richtig antreiben lassen. Nach gutem Beginn beim Schwimmen (1:28 Stunden), machte ihm beim Radfahren der Seiten- und Gegenwind, der Mumuku, schwer zu schaffen. ,,Besonders in den Lavafeldern, wo schon 35 Grad Hitze sind, war der Wind heftig“, berichtet der Verler. Wenn Flöttmann beim Radfahren auch eine halbe Stunde über seiner Planzeit unterwegs war, liefen die ersten 20 Laufkilometer wieder recht gut. Dann kam der Einbruch. ,,Ich hatte eine moralische Blockade“, beschreibt Daniel Flöttmann den Zustand, als er bei einbrechender Dunkelheit weit draußen am so genannten Energy lab, gehend und ganz einsam, unterwegs war. ,,Das waren die bittersten Minuten.“ Wie so oft, konnte sich Flöttmann, der schon vier Ironman zuvor erfolgreich gefinisht hatte, auf den letzten 10 Kilometern wieder aufraffen. ,,Die bin ich dann durchgelaufen.“
Worüber er beim Ironman nachgedacht hat? ,,Beim Radfahren habe ich gar nicht nachgedacht. Der Kampf gegen den Wind nimmt einen vollends in Anspruch.“ Beim Laufen trieb in der Gedanke ans Durchhalten. Am kurzweiligsten sei das Schwimmen in Pazifik gewesen. Die Befürchtungen im Vorfeld für seine schwächste Disziplin waren also unbegründet. ,,Ich kam mir vor wie der Schildkrötenfisch von ,Findet Nemo“‘, beschreibt er die gute Sicht unter Wasser.
Daniel Flöttmann ist begeistert vom Ironman Hawaii. ,,Das ist meine Vision von Triathlon und deshalb war es toll“, sagt der seit 1992 aktive Dreikämpfer. Das unbefangene Treffen der Triathlonstars im Trainingsalltag vor dem Wettkampf, der begeisternde Zielempfang, die exotische Landschaft, all das mache das Flair des Ironman Hawaii aus. ,,Ich will unbedingt wieder hin, ich weiß nur noch nicht wie“, sagt Daniel Flöttmann, der seine vierköpfige Familie mitgenommen hatte nach Kailua Kona und dafür seinen Sparstrumpf opferte. Gewöhnlich müssen sich die 1 800 Starter für diese WM qualifizieren, in seiner Klasse M40 sind da in der Regel Zeiten unter zehn Stunden gefordert. Flöttmann gewann bekanntlich eines der wenigen Tickets über eine Lotterie. Vielleicht trifft ihn das Losglück ja ein zweites Mal.