Kreis Gütersloh (rob). Die aktuelle Doping-Diskussion wirft einen Schatten auf den Aufwärtstrend, den Triathlon in NRW derzeit nimmt. Erstmals ist NRW nach Mitgliedern größter deutscher Landesverband. Gleichzeitig muss Verbandschef Dieter Hofmann mit der Hypothek des wohl schwersten Dopingvergehens im Triathlonsport fertig werden, und das gleich in zweifacher Hinsicht. Die inzwischen gesperrte Nina Kraft, durch ihre drei Siege beim Triathlon in Harsewinkel zwischen 2001 und 2003 auch hierzulande bekannt, vertritt nicht allein die Landesfarben, sie trägt auch das Trikot von Hofmanns Verein Bayer 05 Uerdingen.
Klar, dass beim Verbandstag des Nordrhein-Westfälischen Triathlon-Verbandes (NRWTV) das Thema Doping auf der Tagesordnung ganz oben stand. Am Sonntag befragte das Internetportal tri2b auch die hiesigen Veranstalter nach den Kontrollabsichten im nächsten Sommer. Bislang ist indes wenig Konkretes festgelegt. Der NRW-Verband wolle in erster Linie durch Aufklärung bei Trainer- und Schiedsrichterausbildung tätig werden, sagte Dierk Brandewinder (Bocholt). In dieser Woche will der deutsche Dachverband DTU Ergebnisse vorlegen, wie künftig gegen das Doping im Triathlon vorgegangen werden soll. Eine überarbeitete Doping-Ordnung hat der Verband erst kürzlich verabschiedet. Gemeinsam mit Athleten, Trainern und den Veranstaltern aus Roth und Frankfurt will die DTU die Vorgehensweise abstimmen.
Für die heimischen Vereine brachte der Verbandstag kaum Neuigkeiten. Die NRW-Ligen sind durch Neuanmeldungen derart überbelegt, dass selbst durch die vorgenommene Aufstockung ab der Verbandsliga nun die Landesligen schon wieder überfrachtet sind. ,,Das ist aber vor allem ein gutes Zeichen’’, erfreute Liga-Leiter Norbert Aulenkamp der ,,Run’’ auf den Mannschaftssport ganz besonders. Zwei heimische Teams treten allerdings den Rückzug an. Sowohl die Frauenmannschaft des TV Verl, als auch die Frauen von TriSpeed Marienfeld beabsichtigen, sich mangels Athletinnen bis zum Stichtag 30. November vom Ligabetrieb abzumelden.
Für seine Veranstaltung am 24. Juli im Verler See hat sich der TV Verl um die Ausrichtung von Mannschaftswettbewerben beworben. Die Zuteilung erfolgt Anfang Dezember. ,,Wenn wir den Zuschlag erhalten, gibt es in Verl nicht nur einen Volkstriathlon, sondern erstmals auch eine Kurzdistanz’’, erklärte Abteilungschef Thorsten Nöthling. Der Gütersloher TV braucht nach Lage der Dinge den Termin für den Dalkeman nun doch nicht verschieben. Die Gütersloher richten am 26. Juni nach bewährtem Schema zwischen Nordbad und Mohns Park ihren Triathlon aus. ,,Die Kurzdistanz ziehen wir dann aber vorweg’’, kündigte Pressesprecher Jan-Hendrik Heudtlass das Ende der langen Pause im Zielkanal vor der Freilichtbühne an. Erneut die 2. Bundesliga und drei weitere Ligen zu bekommen, erhofft sich TriSpeed Marienfeld für den Triathlon am 5. Juni 2005 in Harsewinkel. Neben der Kurzdistanz werden dann auch wieder Mittel- und Volkstriathlon angeboten.