TriSpeed will sein Tafelsilber nicht verkaufen

Bielefeld. Die Triathleten des TSVE Bielefeld wollen 2006 in die dann neu reformierte 2. Bundesliga. Dazu wollte Abteilungschef Rolf Rothenburg, der gerade mit dem russischen Talent Sergey Kniazev einen Neuzugang vermeldete, auch Tobias Jazbec als Verstärkung aquirieren. Daraus wird nun nichts. Jazbec, der in Bielefeld Sport und Bio studiert, gab Rothenburg beim Verler Halbmarathon einen Korb. Zuvor hatte TriSpeed-Vorsitzender Robert Becker bereits abgewunken: ,,Unser Tafelsilber steht nicht zum Verkauf’’. Denn um Tobi Jazbec als Schlüsselfigur soll nach dem Weggang von Heiko Lewanzik zum Bundesligisten SUS Stadtlohn eine junge TriSpeed-Mannschaft entstehen.

Die Bielefelder Chancen auf einen Aufstieg in die neue 2. Liga dürften dadurch kaum geschmälert sein. Für die nötigen Punkte dürfte Sergey Kniazev sorgen. Der 28-jährige studiert an der Bielefelder Uni Wirtschaftswissenschaften, ist erst seit wenigen Wochen hier und spricht schon erstaunlich gut Deutsch. ,,Ich bin sehr motiviert und möchte dem Verein helfen, voranzukommen’’, erklärt Sergey Kniazev. Richtig konkret kann er noch gar nicht sagen, was seine persönlichen Ziele sind, denn sein Leistungsvermögen kann weder er selbst noch Teamchef Rolf Rothenburg derzeit so recht einschätzen. Kniazev ist erst in diesem Jahr überhaupt mit dem Ausdauersport angefangen. ,,Ein Freund hat mich dazu gebracht’’, sagt er. Ein wenig gibt das aktuellste Ergebnis Aufschluss über das Potential des Russen. Der Modellathlet hat am Wochenende in Verl seinen ersten Halbmarathonlauf absolviert und hat mit Rang vier in 1:14:48 Stunden gleich richtig für Aufsehen gesorgt. ,,Laufen und schwimmen kann er, was auf dem Rad geht, müssen wir sehen’’, sagt Rolf Rothenburg deshalb. Rothenburg freut sich, dass Kniazev noch seinen Freund im kommenden Sommer nachholen will. ,,Der soll die 1 500 m in 19 Minuten schwimmen und das sei noch seine schwächste Disziplin’’, hätte Rothenburg bei dieser Verpflichtung dann ganz sicher einen Topathleten aufzubieten. Das tut für die Qualifizierung zur neu strukturierten 2. Liga aber auch Not. Denn um sicher in die Bundesliga Nord aufzusteigen, müssen die Bielefelder mindestens Fünfter werden. 2004 waren sie Achter.

Neue Entwicklungen haben sich auch bei den Frauen des TSVE ergeben. Die Startgemeinschaft mit dem TV Verl wurde aufgelöst. Bettina Beinke, in diesem Jahr die Topathletin der Mannschaft, wechselt von Verl zum TSVE. Ulrike Blomberg-Pähler löst 2005 ein Zweitstartrecht und startet dann ebenfalls in der Liga für die Bielefelder, die ihre übrigen Stützen Karen Brune und Narda Forero behalten und darüber hinaus noch zwei weitere Neuzugänge durch Studienanfängerinnen sicher haben. ,,Wir wollen auch mit den Frauen 2006 in die neue 2. Liga’’, erklärt Rolf Rothenburg die ehrgeizigen Ziele.