Werner nahe am G.

Marienfeld (rob). Der 12-Stunden-Lauf der LG Marienfeld entwickelt sich zu einer Veranstaltung für lange Trainingsläufe. Am Samstag kamen 153 Teilnehmer zur dritten Auflage der Veranstaltung, rund 70 weniger als im vergangenen Jahr. Bei einer Gesamtlaufleistung von 2.626 Kilometern lag die Durchschnittsleistung mit 17,2 Kilometer um 10 Prozent über der des Vorjahres. An der Steigerung dieses Durchschnittwertes hatten Trispeed-Triathlet Werner Goldkuhle und Brigitte Steffens einen gehörigen Anteil. Die Sieger legten neue Rekordmarken von 28 bzw. 25 Runden vor, gleichbedeutend mit 78,4 Kilometer (Goldkuhle) und 70 Kilometer (Steffens).

Das Siegerduo ist bei der Marienfelder Laufgruppe als „Kilometerfresser“ bestens bekannt. Noch im letzten Winter hatten die beiden die meisten Trainingskilometer bei der Marienfelder Winterlaufserie erzielt. Beherzt gingen Werner Goldkuhle, im Vorjahr mit 58,8 km Zweiter, und Brigitte Steffens auch am Samstagmorgen zur Sache. Ausgezogen wurden die Laufschuhe erst, als kurz vor Anbruch der Dämmerung der Sieg feststand.

Goldkuhle, der erst kürzlich beim Rose-Marathon in Minden eine neue Marathon-Bestzeit erzielte, hatte sich zum Ziel gesetzt, die Marke des Vorjahressiegers Ulrich Keller zu toppen. Das gelang ihm um genau 2,8 Kilometer, wenngleich sich der 44-Jährige, den im Verein viele Werner G. nennen, bei Temperaturen um 30 Grad am Ende ganz schön strecken musste. Theoretisch hätte sich auch Brigitte Steffens noch an der Verbesserung des Männer-Rekordes versuchen können. „Irgendwann ist Schluss“ entschied die 41-Jährige aus Greffen aber, dass die 25. Umrundung des ausgesteckten 2,8-km-Parcours entlang der Lutter die letzte war.

Auch die „Verfolger“ hatten einiges an Laufleistungen zu bieten: Martin Klück (LG Volldampf Clarholz) wurde mit 64,4 Kilometern Dritter und Hans-Peter Klingebiel (Post SV Gütersloh) mit 61,6 km Vierter. Auch Gertrud Bussmann (Harsewinkel) und Angelika Wrobbel (Versmold) steigerten sich um 2,8 auf 50,4 Kilometer. Die Marienfelder Thorben Standke und Susanne Wickern erzielten je 44,8 Kilometer. In der Teamwertung setzte sich die LG Volldampf Clarholz mit 700 km vor den „Flotten Nachbarn“ aus Marienfeld (165 km) und den Miele-Best(i)en (157 km) durch.

Dass die LG Marienfeld bei den Teilnehmerzahlen einen Rückgang verzeichnete, führte Organisator Rainer Strototte auf das Länderspiel Deutschland gegen Brasilien abends um 18 Uhr zurück. War die Zeit zwischen 18 Uhr und dem Schlussgong um 21 Uhr in den letzten beiden Jahren bestens besucht, als Läufer und Zuschauer bei Kuchen, Gegrilltem und kühlen Getränken die letzten Teilnehmer anfeuerten, war die Stimmung in diesem Jahr eher mau. „Wir brauchen keine Rekordzahlen, aber 200 bis 250 Leute wären für diese Veranstaltung ideal“, sagte Strototte.