2. Verler Triathlon: Dominik Rauh Sechster, Holtkötter auf Rang 7 bester TriSpeed-„Sprinter“

Verl (rob). Es ist selten, dass Brustschwimmer beim Triathlon noch in die Spitze vordringen. Claudia Meyer ist das am Sonntag beim 2. Verler Triathlon gelungen. Mehr noch. Die 40-jährige Laufspezialistin der DJK Gütersloh war nicht nur vorn dabei, sondern gewann auch noch die Volksdistanz über 0,5-20-5 Kilometer in 1:09:17 Stunden und bildete damit den diametralen Gegenpart zum Männersieger Ingmar Lundström (asics-Team Witten), der seiner Favoritenrolle in ebenso überlegener Manier gerecht wurde.

Dieser Auftritt Claudia Meyers beim Verler Triathlon sollte zum Debüt des Jahres ernannt werden. Die Läuferin ging unbeschwert und mit wenig Erwartung ins Rennen, steigerte sich beim Radfahren um drei Positionen, ging als vierte auf die Laufstrecke und kam unter dem Jubel zahlreicher Zuschauern als erste zurück.

„Da hätte ich selbst nicht mit gerechnet, der Start war geplant als Formüberprüfung.“ Claudia Meyer, die wegen einer Knochenhautentzündung am Schienbeinmuskel sechs Monate lang keinen Wettkampf bestritten hatte, war selbst am meisten überrascht. Am Ende hatte sie gleich dreifach gewonnen: Der Muskel hielt, die Form ist gut, vor allem aber hat sie eine neue sportliche Liebe gefunden. In zwei Wochen will die Gütersloherin in Sassenberg bereits ihren nächsten Dreikampf bestreiten.

Geholfen hat der Quereinsteigerin sicher ihre ruhige Art. „Schwimmen, das war ein ganz schönes Gewusel“, behielt sie mit ihrer Brusttechnik im 20 Grad kalten Verler See gut den Überblick. Trainiert hatte sie in der Verletzungspause allenfalls Aqua-Jogging, erst im Herbst will sie einen Schwimmkursus beim ersten Gütersloher Ironman, Heini Engelmeier, belegen. Nach 10:20 Minuten ging es zum Rad. „Das lief gut, denn an Rad und Mountainbike hatte ich mich in der Laufpause zwangsweise gewöhnt.“ Dass sie in ihrer Paradedisziplin Laufen brillieren würde, durfte man erwarten. Bei Claudia Meyer bereitete aber auch der kritische Wechsel vom Rad aufs Laufen keine Probleme. „Die Beine waren etwas wacklig, aber die Atmung ging immer.“

Ähnlich leichtfüßig wie Claudia Meyer lief Ingmar Lundström mit neuem Streckenrekord von 56:11 Minuten und eineinhalb Minuten Vorsprung auf Arne Kleine (1. Tri-Club Paderborn, 57:41 Minuten) ins Ziel am Verler Freibad. Lundström war als der große Favorit ins Rennen gegangen, so ganz sicher war er sich seiner Sache aber nicht, denn nach einer Knieverletzung lag sein letzter Triathlon (Bundesliga in Schliersee) auf den Tag genau zwölf Monate zurück. „Nach so einer langen Pause fühlt sich der erste Start immer schlecht an“, sagte Lundström im Ziel. Als Sechster aus dem Wasser, übernahm der 33-jährige Isselhorster erst beim Laufen die Führung. Die nächsten Ziele hat Lundström bereits definiert. Als Ersatz für das infolge der Knieverletzung abgesagte Ironman-Debüt folgt Anfang September ein Start beim halben Ironman in Monaco.

Klaffte hinter Ingmar Lundström mit 1:30 Minuten auf den zweiten Arne Kleine eine große Lücke, folgten dahinter die nächstplatzierten Dreikämpfer dichtauf. Die Trainingskollegen Till Schramm (TT Witten) und Felix Orgzewalla (SV Gladbeck) teilten sich nur acht Sekunden zurück mit 57:49 Minuten Rang drei. Kai Beinke (TSVE Bielefeld) und Lokalmatador Wolle Ermeling trennte bei 58:31 Minuten sogar nur eine Sekunde zwischen Rang fünf und sechs. Ermeling strahlte vor Freude über die gute Form („In diesem Jahr läuft es einfach.“), immerhin liegt der schwere Österreich-Ironman gerade mal drei Wochen zurück. Die Plätze sieben bis neun machten die TriSpeed-Athleten Stefan Holtkötter (Siebter mit 58:46 Minuten), Tobias Jazbec (Achter, 59:08 Minuten) und Juniorensieger Björn Justus (Neunter, 59:16 Minuten) unter sich aus. „Man sieht, wie gut dieser Volkstriathlon besetzt war“, kommentierte Tobias Jazbec diesen Einlauf. Gleich dreizehn Athleten blieben unter der magischen Stundenmarke.

DIE LANDESLIGA

Ein Ergebnis wie vor vier Wochen beim Dalkeman in Gütersloh vermochten die heimischen Landesliga-Teams am Sonntag in Verl nicht zu wiederholen. Im Mohns Park waren das Tri-Team des Gütersloher TV und TriSpeed Marienfeld als erster und zweiter eingelaufen. Aber auch mit Rang vier für TriSpeed (100 Punkte) und Rang sechs für den GTV (111 Punkte) waren die Lokalvertreter zufrieden, zumal der Abstand zu den zweitplazierten Tri-Ducks Dorsten (95 Punkte) äußerst kann ausfiel. Allein die siegreiche Mannschaft vom asics-Team Witten IV (36 Punkte), die den Tagessieger Thomas Sittart in ihren Reihen hatten, konnte sich deutlich absetzen.

In Szene setzte sich zunächst Claas Bradler (TriSpeed Marienfeld). Der Gütersloher Rettungsschwimmer, derzeit im Training für die Rescue-EM, stapfte nach knapp 14 Minuten als Erster aus dem Wasser, fiel beim Laufen („Das habe ich kaum trainiert“) aber noch auf Rang 26 zurück. Mit 2:13:33 Stunden blieb Bradler zweifelsohne unter der selbst gesetzten Zielmarke von 2:20 Stunden. Ein weiteres Topergebnis lieferte nach dem vierten Rang von Gütersloh der Harsewinkeler Dominik Rauh. Der Triathlon-Neuling kam als bester heimischer Dreikämpfer mit 2:07:14 Stunden auf Rang sechs. Christoph Reckendrees (18. mit 2:10:48 Stunden) und Thomas Waltermann (50. mit 2:22:17 Stunden) sammelten die weiteren Punkte für TriSpeed.

Der Gütersloher TV musste auf Peter Walter verzichten, dem der letzten Ironman noch in den Beinen steckte. Alexander Krauße (Rang 13 mit 2:09:39 Stunden), Dietrich Strothotte (Rang 22 mit 2:12:37 Stunden), Gerhard Wickord (Rang 23 mit 2:12:44 Stunden) und Oliver Brömmelsiek (53. Mit 2:24:14 Stunden) vertraten die Farben des Tri-Teams. Am Ende freute sich besonders Gerhard Wickord. In seinem dritten Triathlon steigerte sich Wickord bereits zum zweiten Mal um sechs Minuten.

Organisatorisch lief beim 2. Verler Triathlon, der 408 Athleten begeisterte, alles glatt. Das Tri-Sport-Team Verl mit Abteilungschef Thorsten Nöthling an der Spitze hatte vor allem die Streckensperrungen gut im Griff. Über die Verdopplung der Starterzahlen freute sich Nöthling selbst natürlich am meisten. Den günstigen Termin in den Ferien will der Verler beibehalten. „Ob wir 2006 noch weiter ausbauen, das wissen wir jetzt noch nicht“, hielt sich Thorsten Nöthling mit Ankündigungen nach der gelungenen zweiten Auflage aber noch zurück.

Ergebnisse

Kurzdistanz 1-40-10 km:

1. Thomas Sittart (Asics-Team Witten) 2:02:24 Stunden, 2. Rolf Vollmer (VfB Salzkotten) 2:05:40 Stunden, 3. Oliver Roeder (Asics-Team Witten) 2:05:53, 4. Bernd Bartoszak (Tri-Ducks Dorsten) 2:06:32, 5. Dietmar Müller (RC Endspurt Herford) 2:06:49 Stunden, 6. Dominik Rauh (TriSpeed Marienfeld) 2:07:14, 7. Werner Strauch (TV Germania Kaiserau) 2:07:32, 8. Jens Hoffmann (Asics Team Witten) 2:08:10 Stunden, 9. Harald Modro (DJK Coesfeld) 2:08:48 Stunden, 10. Henner Lakämper (LV Tri-Star Oelde) 2:08:55 Stunden, 11. Michael Brinkmann (LC Solbad Ravensberg) 2:09:09, … 13. Alexander Krauße (1. Tri-Team Gütersloh GTV) 2:09:39, .., 18. Christoph Reckendrees (TriSpeed) 2:10:48 Stunden, …, 22. Ulrich Strothotte (1. Tri-Team Gütersloh GTV) 2:12:37 Stunden, 23. Gerhard Wickord (1. Tri-Team Gütersloh GTV) 2:12:44 Stunden, …, 26. Claas Bradler (TriSpeed) 2:13:33 Stunden.

Landesliga:

1. Asics Team Witten IV 36 Punkte

2. 2. Tri-Ducks Dorsten II, 95 Punkte

3. LC Solbad Ravensberg II, 98 Punkte

4. TriSpeed Marienfeld III, 100 Punkte

5. VfB Slzkotten, 106 Punkte

6. 1. Tri-Team Gütersloh, 111 Punkte

7. DJK Coesfeld, 131 Punkte

8. RC Endspurt Herford, 136 Punkte

Volkstriathlon 0,5-20-5 km:

Männer: 1. Ingmar Lundström (TT Witten) 56:11 Minuten, 2. Arne Kleine (1. Tri-Club Paderborn) 57:41 Minuten, 3. Till Schramm (TT Witten) 57:49 Minuten, 4. Felix Orgzewalla (SV Gladbeck) 57:49 Minuten, 5. Kai Beinke (TSVE Bielefeld) 58:31 Minuten, 6. Wolfgang Ermeling (Tri-Sport-Team Verl) 58:32 Minuten, 7. Stefan Holtkötter (TriSpeed Marienfeld) 58:46 Minuten, 8. Tobias Jazbec (TriSpeed Marienfeld) 59:08 Minuten, 9. Björn Justus (TriSpeed Marienfeld) 59:16 Minuten, 10. Göran Blaschke (SC Altenrheine) 1:00:08 Minuten, 11. Jörg-Christoph Schaal (TSVE Bielefeld) 59:47 Minuten, 12. Garvin Krug (1. Tri-Club Paderborn) 59:53 Minuten, 13. Mario Michael Schmidt (TuS Breitscheid) 59:59 Minuten, 14. Ralf Uhlenbruch (SC Altenrheine) 1:00:08 Stunden, 15. Marius Wallmeier (LC Solbad Ravensberg) 1:00:17 Stunden, . ., 32. Jens Osthus (TriSpeed) 1:03:02 Stunden, …, 39. Volker Kaddatz (SV Herzebrock) 1:03:54 Stunden, 47. Johannes Reckendrees (TriSpeed) 1:04:40 Stunden, …, 49. Jochen Pape (DLRG Verl) 1:05:03 Stunden.

Frauen: 1. Claudia Meyer (DJK Gütersloh) 1:09:17 Stunden, 2. Christine Thiele (SC Borchen) 1:10:01 Stunden, 3. Ulla Floer (TSVE Bielefeld) 1:10:24, 4. Carolin Nordkamp (SuS Stadtlohn) 1:10:50 Stunden, 5. Heike Schmidt (LG Oerlinghausen) 1:11:10 Stunden, 6. Narda Liliana Forero (TSVE Bielefeld) 1:11:10 Stunden, 7. Eva Wenningkamp (TSVE Bielefeld) 1:11:51 Stunden, 8. Fabienne Wecker (1. Tri-Club Paderborn) 1:12:52 Stunden, 9. Maren Ostermeier (TSVE Bielefeld) 1:12:55 Stunden, 10. Yvonne Schröder 1:14:23 Stunden. .. 13. Andrea Mense (LG Volldampf Clarholz) 1:15:22 Stunden,…, 17. Christine Demuth (1. Tri-Team GTV) 1:16:39 Stunden, 18. Edith Dicks (Energetik Gütersloh) 1:16:44 Stunden.

Staffeltriathlon:

1. TuS Brake 1:02:30 Stunden, 2. Team-ohne-Namen 1:03:30 Stunden, 3. Tri-Blech-Herford 1:03:39 Stunden, 4. TuS Brake II 1:06:55 Stunden, 5. Polizei Schloß

Holte.