Marienfeld (rob). Heiko Lewanzik hat in dieser Saison viel erreicht. Bei den Wettkämpfen zur Deutschen Triathlon-Liga war er 19. am Schliersee, 26. in Kiel, selbst bei der DM in Potsdam kam er immerhin auf Rang 35 ein. Darüberhinaus schaffte sein Team SuS Stadtlohn den Klassenerhalt in der höchsten deutschen Triathlon-Liga. Für den Saisonausklang hatte sich der 23-Jährige dennoch etwas besonderes vorgenommen. In drei Tagen mit dem Rad zum Gardasee, dem alljährlichen Urlaubsdomizil der Lewanziks, das wollte er beweisen, sei zu schaffen.
Freitag nacht um drei startete Heiko Lewanzik die Tour. Das Rad war mit Scheinwerfern bestückt, Vater und Mutter, ohnehin auf dem Weg in den Süden, übernahmen mit dem Bully das Coaching. „So brauchte ich mich um das Auffüllen von Radflaschen oder das Essen nicht zu kümmern“, erklärte Lewanzik. Die Orientierung mußte er schon im Auge behalten, denn den Bully traf er nur in Abständen von einigen Stunden. Ärgerlich war es, dass sein Freund und Teamkollegen Eike-Carsten Pupkes wenige Tage zuvor wegen einer Fußverletzung absagen mußte. Heiko L. war ganz auf sich gestellt. „Ich habe mir dann schnell noch einen MP3-Player gekauft“, berichtet er.
Am ersten Tag waren 400 Kilometer angepeilt. Nach 390 km stieg Lewanzik vom Rad. Am zweiten Tag folgten 330 km, am letzten noch einmal 270 km. Die Gesamtstrecke von 990 km legte er mit einem Schnitt von 27,8 km/h zurück.
„Mir tut jetzt alles weh“, berichtete Heiko Lewanzik, als er den Urlaubsort Riga am Gardasee erreicht hatte. Gleichwohl stellte er fest, was er schon vorher zu wissen glaubte: „Das Ganze ist eine Kopfsache.“