Harsewinkel (rob). Was haben Faris Al-Sultan und der gebürtige Harsewinkeler Frank Niemerg gemeinsam? Sie gehören der gleichen Münchener Trainingsgruppe an und sie sind beide am Ziel ihrer Ironman-Träume. Vor drei Wochen gewann der Deutsch-Iraker in Kona, am Sonntag legte Niemerg in Florida nach. Mit einer Endzeit von 9:19:58 Stunden kam Niemerg im Gesamteinlauf auf Rang 29 unter 1.800 gestarteten Athleten. In der Altersklasse M30 wurde Niemerg Dritter; insgesamt war er fünftbester der führenden Ironman-Nation Deutschland. Grund genug für dessen Vater, sich in freudiger Aufregung sofort bei seinem Stammverein TriSpeed Marienfeld zu melden und die Resultate durchzugeben.
Unglaublich – das Wort verfolgt Frank Niemerg, seit er vor drei Jahren zum Höhenflug ansetzte. Gern wird in diesem Zusammenhang die alte Geschichte von Bocholt strapaziert, wo die Organisatoren 1992 bei seinem ersten Triathlon bereits das Ziel abbauten, als Niemerg dem Finish entgegenstrebte. Danach hat er eine Entwicklung durchgemacht wie kaum ein ander – außer Al-Sultan vielleicht.
Überraschend für den 33-Jährigen, der im Sommer wieder einige Trainingswochen in Harsewinkel absolvierte, war die Spätform, die er jetzt in Florida zeigte. Bis zum August lief nicht viel zusammen, erst ein dritter Altersklassenplatz beim Duathlon in Zofingen überzeugte ihn soweit, dass er Ende August bei Hannes Blaschke (Hannes-Hawaii-Tours) schnell noch einen Startplatz für Florida ergatterte. Startplätze sind in Florida traditionell einen Tag nach der Veranstaltung für das darauffolgende Jahr ausgebucht.
An der Spitze lieferten sich übrigens zwei Athleten ein Duell, die schon beim TriSpeed-Triathlon in Harsewinkel für Furore sorgten. Der 33-jährige Steffen Liebetrau war 1999 Zweiter auf der Mitteldistanz, der 23-jährige Markus Fachbach gewann im Sommer 2005 die Kurzdistanz für das Ejot-Team Buschhütten. Beide mußten nur dem Belgier Marino Vanhoenacker den Vortritt lassen.
1. Marino Vanhoenacker (BEL) 8:28:26
2. Steffen Liebetrau (GER) 8:33:51
3. Markus Fachbach (GER) 8:41:22
4. Chris Dmitrieff (AUS) 8:41:40
5. Gernot Seidl (AUT) 8:46:50
6. Stephen Bayliss (GBR) 8:47:06
7. Kyle Marcotte (CAN) 8:54:16
8. Justin Daerr (USA) 8:57:28
9. Jamey Yon (USA) 8:58:02
10. Thierry Claes (BEL) 8:58:21
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15. Alfred Rahm (GER) 9:07:55
23. Andreas Klingler (AUT) 9:15:49
24. Volker Boch (GER) 9:17:14
25. Dalibor Zrnic (SUI) 9:17:39
28. Martin Mayer (AUT) 9:18:29
29. Frank Niemerg (GER) 9:19:58