Harsewinkel (rob). Die Siegener Vorjahressiegerin Nine Schneider (Foto) und der Essener Sebastian Longree, 2004 Zweiter in Harsewinkel, sind die Favoriten beim 19. Trispeed-Triathlon am Sonntag in Harsewinkel, für den 900 Athleten angemeldet sind.
Die beiden Top-Athleten eint, dass sie beide in diesem Jahr (wieder) zum Ironman nach Hawaii wollen; beide müssen beim Ironman-Germany in Frankfurt im Juli durch das Nadelöhr der Qualifikation. Harsewinkel ist daher nicht nur für die Spitzenathleten ein willkommener Formtest. Angesichts der Fußball-WM waren einige Veranstalter durch behördliche Auflagen gezwungen ihre Termine zu verschieben, was für die Athleten zur Folge hatte, dass das Angebot an Vorbereitungswettkämpfen in diesem Jahr schrumpfte.
„Wir waren so früh ausgebucht wie schon lange nicht mehr“, stellte Trispeed-Chef Robert Becker einen ungebrochenen Zuspruch für den Harsewinkeler Triathlon fest, wenngleich die Besetzung an der Spitze in diesem Jahr recht „übersichtlich“ ist. Eine Sogwirkung versprechen sich die Trispeed-Orgnisatoren von der Aufnahme in den Eringer-Tri-Cup, eine bundesweit laufende Serie mit über 30 Veranstaltungen. Die ganz großen Namen tauchen in den Meldelisten dieses Jahr zwar nicht auf, wenngleich sich Vorjahressiegerin Nine Schneider mit Rang 5 beim Ironman Germany 2005 national durchaus sehen lassen kann. „Ich bin gut drauf“, erklärte die 31-Jährige letzte Woche, nachdem sie einen 10-km-Straßenlauf in Kirchen in persönlicher Bestzeit gewann. In Buschhütten lieferte die Langdistanz-Spezialistin Anfang Mai bereits ein Top-Resultat auf der Kurzdistanz.
Bei den Männern gelten neben Sebastian Longree vor allem Stefan Werner (Roseteam WSV Bocholt) und der Ex-Harsewinkeler Frank Niemerg (Erdinger Alokoholfrei Team SC Riederau) als Mitfavoriten auf der Mitteldistanz. Niemerg, der in München in einer Trainingsgruppe mit Faris Al Sultan trainiert, finishte im November 2005 den Ironman Florida auf Rang 18 und will 2006 wieder nach Hawaii. Unwahrscheinlich ist, dass der vor einer Woche auf Lanzarote auf Rang 10 eingelaufene Maximilian Longree (ebenfalls Essen-Kettwig) am Sonntag schon wieder in Harsewinkel antritt. Der 30-Jährige hatte seine Meldung bereits im März abgegeben.
Die Kurzdistanz steht bei den Männern ganz im Zeichen der neu eingeführten NRW-Liga, in der mit Trispeed Marienfeld und dem Tri-Sport-Team Verl zwei heimische Mannschaften vor einer Bewährungsprobe stehen. Nach einem durchwachsenen Auftakt letzte Woche in Gladbeck mit Rang acht und zehn hoffen die beiden heimischen Teams am Sonntag auf eine Platzierung im vorderen Drittel. Marienfeld hat erstmals den Schwimmspezialisten Sebastian Mescher am Start. Uli Christmann, Stefan Holtkötter und Liga-Debütant Cornelius Borgelt sind die übrigen Trispeed-Vertreter. Verl geht erneut mit Detlef Pähler, Maik Schuster, André Schrand und Uwe Schnell ins Rennen. Um den Einzelsieg dürften die Athleten des Asics-Teams Witten buhlen. Bei den Frauen erwägen die Wittener auf der Kurzdistanz ihre Top-Athletin Lisa Norden an den zu Start bringen, die 2005 das Bundesliga-Finale in Kiel gewann.
Saisonauftakt ist die Harsewinkeler Kurzdistanz für die Liga-Mannschaften des TV Langenberg und des Gütersloher TV in der Verbandsliga. In der Landesliga greift Trispeed III ins Wettkampfgeschehen ein.