3. Verler Triathlon: Die Rückkehr des Daniel W.

Verl (rob). „Dem Thorsten Selker hätte ich mal ein richtiges Top-Ergebnis gegönnt“, kommentierte Dr. Jürgen Balg im Ziel des Verler Triathlons nach 1-40-10 km. Auf dem letzten Kilometer war der Oldy an dem Youngster vorbeigezogen. Balg hatte aber auch eine eigene Rechnung offen und deshalb freute sich der auf Rang 14 bestplatzierte Verler: „Für mich war es eine Wiedergutmachung zur Aufgabe vor zwei Wochen in Zürich.“

Beim Ironman am Zürichsee streikte bei dem 47-Jährigen Bielefelder kurz vor dem Ziel der Rücken. Gestern demonstrierte Balg, dass wenigstens die Form stimmt. Der auf Rang 14 platzierte Balg führte die übrigen Verler Thorsten Selker (17.), Gerhard Schlüter (18.) und Dirk Christophliemke (24.) auf Rang zwei in der Tageswertung der Oberliga. Das Verler Tri-Sport-Team musste nur den allerdings deutlich stärkeren RC Lüdenscheid ziehen lassen, die mit Stanislav Cibulka (2.), Domitian Ullrich (4.) und Dirk Schmale (7.) gleich drei Athleten in den Top-Ten hatten.

In der terminlich engen Oberliga-Saison, die in fünf Wochen endet, verschafften sich die erst im letzten Jahr aufgestiegenen Verler bei ihrem Heimspiel eine hervorragende Ausgangsposition. „Und dabei haben wir seit sieben Uhr heute Morgen den Aufbau gemacht und gestern den ganzen Tag“, erinnerte Gerhard Schlüter, mit 50 Jahren der „Evergreen“ der Truppe, an die Doppelbelastung von Wettkampf und Organisationsarbeit. „Beim Laufen habe ich das gemerkt. Normal wäre da noch etwas drin gewesen“, sagte der frisch gebackene EM-Dritte, der bis auf fünf Sekunden noch an Thorsten Selker herangelaufen war.

Als einziger Athlet unterbot der Sieger Sven Imhoff (Möchengladbacher TV) mit 1:59:56 Stunden die zwei-Stunden-Marke. „Als er auf dem letzten Kilometer vorbeikam, habe ich ihn ohne Gegenwehr ziehen lassen“, berichtete der Zweite, Stanislav Cibulka, der lange Zeit das 76-Athleten starke Feld anführte und schließlich zwölf Sekunden später ins Ziel stürmte. Cibulka und seine Teamkollegen verteilten nachher Blumen an das Organisationsteam. „Eine nette Veranstaltung“, fand der Youngster aus Lüdenscheid. In den Lobgesang stimmte auch Liga-Leiter Norbert Aulenkamp ein.

Die verletzungsbedingte Absage ihres am Dienstag beim Radtraining gestürzten Teamleiters Michael Konermann brachte die „Reserve“ von Trispeed Marienfeld in der Oberliga um ein adäquates Teamergebnis. Zwar blieben Jens Osthus (44.), Guido Pape (46.), Jürgen Reinker (56.) und der nach drei Jahren Pause kurzfristig reaktivierte Daniel Winkenstette (53.) allesamt im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Mehr als Rang 16 war zum Oberliga-Auftakt aber nicht drin.

Ersatzgeschwächt hatten sich zuvor auch die heimischen Verbandsliga-Mannschaften vom 1. Tri-Team Gütersloh und TV Langenberg unter Wert geschlagen. Den Güterslohern fehlten Alexander Krauße und Peter Walter. Immerhin hievten Dietrich Strothotte (17.) und Gerd Wickord (36.) das Team im Tagesergebnis auf Rang 14. Die ohne ihren Langdistanz-Spezialisten Uwe Hagemann angetretenen Langenberger landeten auf Rang 16 und konnten den schwachen Saisonstart von Harsewinkel vor acht Wochen damit nicht wettmachen. Den Teamwettbewerb gewann übrigens die Mannschaft des PSV Bonn. In der Einzelwertung siegte der Kölner Christoph Groneuer (2:02:03 Stunden), der bereits vor achten Wochen in Harsewinkel die Verbandsliga dominierte.

Volkstriathlon beim 3. Verler Triathlon

Ingmar Lundström verpasst Titelverteidigung

Verl (rob). Mit einer starken Radleistung setzte sich der Bonner Takao Muehmel beim 3. Verler Volkstriathlon zur Hälfte an die Spitze des Feldes und gab sie bis in das an den Verler See verlegte Ziel nicht mehr ab. In 59:15 Minuten gewann der Trainer des SSF Bonn den Verler „Sprint“ über 0,5-20-5 km mit 51 Sekunden Vorsprung. Vorjahressieger Ingmar Lundström (TSVE Bielefeld) wurde mit 1:00:06 Stunden Zweiter. Bei den Frauen hatte die Laufspezialistin Ilona Pfeiffer (Tri-Team Dissen) die Nase vorn.

Pfeiffer, die bereits den Volkstriathlon in Harsewinkel gewann, triumphierte in 1:06:22 Stunden. Lange sah es so aus, als würde der 19-jährigen Linda Klauke (TT Witten) ein Start-Ziel-Sieg gelingen. Nach dem Schwimmen, wo bei einer Wassertemperatur von 26,1 Grad Neoprenanzüge verboten waren, baute die Nachwuchsathletin des mehrfachen Bundesliga-Meisters ihre Führung beim Radfahren bis auf zwei Minuten aus. Aber da waren ja noch 5 km zu laufen. Auf dem Schlusskilometer zog 31-Jährige Ilona Pfeiffer mit langem Schritt vorbei zum Sieg. Bei extremer Hitze unterbot sie die Zeit der Vorjahressiegerin Claudia Meyer um über drei Minuten. Klauke nahm Tempo raus und erreichte nach 1:06:56 Stunden als Zweite die Ziel.

An sein Vorjahresergebnis kam Ingmar Lundström bei sengender Hitze nicht heran. Vor einem Jahr feierte der Isselhorster an gleicher Stelle einen überragenden Start-Ziel-Sieg in 56:11 Minuten. Gestern war er knapp vier Minuten langsamer. Lundström und den Sieger irritierte zuvor ein „Blindflug“ von Benjamin Bröcker. Der 17-Jährige von der TSG Burg Gretesch hatte irrtümlich beim Radfahren abgekürzt, kam mit knapp drei Minuten Vorsprung als Erster in die Wechselzone und ließ sich nachher als Sieger feiern. „Das gibt’s doch nicht“, zischte Lundström, als ihm Zuschauer vor dem Laufen die Abstände zuriefen. Bis auf wenige Sekunden liefen Muehmel und Lundström zwar noch heran. Aber erst nach der Ziellinie klärte sich der Irrtum. Bröcker selbst hatte dem Organisator Thorsten Nöthling sein Malheur gebeichtet. Nöthling nahm ihn daraufhin aus der Wertung. „Wir hatten keine andere Chance“, so der Organisator.

Lundström muss nun nach zwei „durchwachsenen“ Triathlonergebnissen von Waldeck und Verl am kommenden Wochenende zum schweren Allgäu-Triathlon nach Immenstadt. „Ich bin 34 und keine 22 mehr“, erklärte der erfahrene Dreikämpfer, der am 21. Oktober zum Ironman nach Hawaii will, verlängerte Regenerationsphasen. Von den heimischen Triathleten sorgte vor allem Alexander Güth beim Volkstriathlon für ein respektables Ergebnis. Der 16-jährige bezwang erstmals in dieser Saison seinen Dauerkontrahenten Kay Eismann (SuS Stadtlohn). „Endlich hat es geklappt “, freute sich Manfred Güth, der die Trainingsarbeit für seinen Sohn und die übrigen Nachwuchsathleten des Gütersloher TV leitet. Zurückhaltung übten in Verl übrigens die heimischen Frauen, von denen keine in den Top-Ten einkamen. Beste Gütersloherin war die 28-jährige Dr. Sabine Jaschinski (1. Tri-Team Gütersloher TV) auf Rang 14 in 1:18:00 Stunden.

„Der Volkstriathlon ist das Herzstück unserer Veranstaltung“, freute sich Organisator Thorsten Nöthling über 274 Finisher im Breitensportwettbewerb des Verler Triathlons und lieferte gleich die Begründung. „Da bringt jeder noch ein bis zwei Zuschauer mit, das hebt im Ziel die Stimmung.“ Einige Fans zog auch der Staffeltriathlon in den Bann, den das Active-Sportshop-Team in 1:04:26 Stunden vor der DLRG Gütersloh (1:05:31 Stunden) und dem TuS Brake (1:06:22 Stunden) gewann.

Ergebnisse

Kurztriathlon 1-40-10 km, Oberliga: 1. Sven Imhoff (M.Gladbacher TV 1848) 1:59:56 Stunden, 2. Stanislav Cibulka (RC Lüdenscheid) 2:00:08 Stunden, 3. Marc Rossmanek (Tri Express Neuenrade) 2:01:23 Stunden, 4. Domitian Ullrich (RC Lüdenscheid) 2:01:51, 5. Sven Riedesel (TSV Bayer 04 Leverkusen) 2:02:02 Stunden, . . . 14. Jürgen Dr. Balg (Tri Sport Team Verl II) 2:06:28 Stunden . . . 17. Thorsten Selker (Tri Sport Team Verl II) 2:07:58 Stunden, 18. Gerd Schlüter (Tri Sport Team Verl II) 2:08:03 Stunden, . . .24. Dirk Christophliemke (Tri Sport Team Verl II) 2:10:28 Stunden . . . 44. Jens Osthus (Tri Speed Marienfeld II) 2:15:23 Stunden, . . .46. Guido Pape (Tri Speed Marienfeld II) 2:16:16 Stunden . . . 53. Daniel Winkenstette (Tri Speed Marienfeld II) 2:18:30 Stunden . . . 56. Jürgen Reinker (Tri Speed Marienfeld II) 2:21:28 Stunden

Teamwertung: 1. RC Lüdenscheid, 32 Punkte, 2. Tri-Sport-Team Verl II, 73 Punkte, 3. TSV Bayer Leverkusen, 80 Punkte . . .16. Trispeed Marienfeld, 199 Punkte.

Kurztriathlon 1-40-10 km, Verbandsliga: 1. Christoph Groneuer (ASV Köln) 2:02:03 Stunden, 2. Uwe Kramp (TG Lage) 2:02:30 Stunden, 3. Frank Henn (Tri Minators Voerde) 2:03:21 Stunden, 4. Florian Fink (LUBIGteam PSV Bonn) 2:03:45 Stunden, 5. Bart Jaeken (Dülkener SV 06) 2:04:47 Stunden, . . .14. Henner Lakämper (LV Tristar Oelde II) 2:09:51 Stunden, . . .17. Dietrich Strothotte (1.Tri Team Gütersloh GTV) 2:11:23 Stunden, . . .36. Gerhard Wickord (1.Tri Team Gütersloh GTV) 2:14:31 Stunden, . . . 40. Markus Schulte Berndt (TV Einigkeit Langenberg) 2:15:18 Stunden, . . 45. Matthias Göke (TV Einigkeit Langenberg) 2:16:17 Stunden . . . 48. Udo Bergmeier (TV Einigkeit Langenberg) 1 2:17:33 Stunden

Teamwertung: 1. PSV Bonn, 53 Punkte, 2. Ascis-Team Witten IV, 83 Punkte, 3. Tri-Club Wuppertal, 87 Punkte, . . .14. 1. Tri-Team Gütersloher TV 184 Punkte, 16. TV Langenberg, 201 Punkte.

Volkstriathlon 0,5-20-5 km, Männer: 1. Takao Muehmel (SSF Bonn) 59:15 Min., 2. Ingmar Lundström (TSVE Bielefeld) 1:00:06 Stunden, 3. Carlos Fischer (Wasser und Freizeit Münster) 1:02:39 Stunden, 4. Dominik Treuherz (Tri-Team TG Lage) 1:02:52 Stunden, 5. Tobias Prüßner (TV Lemgo) 1:04:25 Std., 6. Thomas Pfeffer (TV Sangerhausen) 1:04:53 Stunden, 7. Ralph André Klockow (1:05:04 ), 8. Uwe Bandmann 1:05:28 Std., 9. Thomas Nickel (TSVE Bielefeld) 1:06:06 Std.

Volkstriathlon 0,5-20-5 km, Frauen: 1. Ilona Pfeiffer (TriTeam Dissen) 1:06:22 Std., 2. Linda Klauke (Triathlon Team Witten) 1:06:56 Stunden, 3. Anne-Karen Gottwald (Iserlohner Tri Team) 1:09:48 Std., 4. Narda Forero (TSVE Bielefeld) 1:11:42 Stunden, 5. Ulla Floer (TSVE Bielefeld) 1:12:04 Stunden, 6. Carolin Nordkamp (SUS Stadtlohn) 1:13:41 Stunden.