Die Antwort auf Astana ist edeka-Gelb

Marienfeld (rob). Die Antwort auf die mit kasachischen Millionen aufgepäppelte Profimannschaft Astana ist gelb. Sie kommt aus dem kleinen Örtchen Marienfeld und wird von einem ortsansässigen Obst- und Gemüsehändler gesponsort, der den edeka-Konzern hinter sich weiss. Vor drei Wochen war offizielle Teampräsentation und die war ziemlich pompös. Es gab feinste Bananen-Häppchen, Laufkundschaft als Zuschauer und einen künstlerisch angehauchten Fotografen, der sich mit Haarcreationen einen Namen gemacht hat.

„Das schönste ist, dass wir das Gelbe Trikot nicht erobern, sondern nur noch verteidigen müssen“, sagte Markus K., ein hochgewachsener Blondschopf, der schon bei Telekom und Gerolsteiner war und sich deshalb logischer Weise als Teamkapitän vorstellte. Für die Konkurrenz ist die Mannschaft schwer auszurechnen: Weil alle im gelben Dress strampeln, weiss die Gegnerschaft nie, wer tatsächlich Gesamtführender ist. Andersherum haben die Akteure selbst nie das Gefühl, nur Helferdienste leisten zu müssen. Jeder fährt Gelb, jeder hat Anspruch auf Untersützung, jeder hat die Chance auf den Sieg.

„So familiär war’s bei dieser Mannschaft noch nie“, sagen Aktive, die seit 20 Jahren dabei sind. Die Hoffnung ist groß, dass jetzt Neue hinzustoßen. Aus der Hochburg Harsewinkel kommt ein 2,10 m Lulatsch, der ebenfalls im „Maillot Jaune“ fährt, und wußte den Marienfelder eine wirklich atemberaubende Story zu erzählen. Der Neoprofi hatte bei einer Fernfahrt einen wildfremden Supermarkt gentert, wollte sich gerade am Kühlschrank Getränke greifen, da kommt eine Stimme aus dem Off: „Sie fahren für uns edeka-Werbung? Für Sie sind die Getränke natürlich frei.“

Danke Gretsche für diese Trikots!