Speed-Corny schafft schnellste Runde am Nürburgring

Rheda-Wiedenbrück (rob). Einmal die schnellste Runde am Nürburgring – was dem Rheda-Wiedenbrücker Triathleten Cornelius Borgelt (Trispeed Marienfeld) in seiner Rennsportkarriere auf dem Motorrad verwehrt blieb, das glückte dem 29-jährigen am vergangenen Wochenende mit dem Rennrad. Beim 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife drehte „S-Corny“ (steht für Speed-Corny) die schnellste Runde. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 36 km/h beendete er die erste seiner neun 22,8-km-Runden. Beachtlich, denn die Nordschleife darf mit über 500 Höhenmetern zu den schwersten Rundkursen in Deutschland gezählt werden.

Borgelt bestritt in der „Grünen Hölle“, wie die Nordschleife genannt wird, mit vier weiten Radrennern in einer Staffel das 24-Stunden-Rennen, das die Formation schließlich unter rund 500 Staffelteams auf Rang 55 beendete. Die Mannschaftsplatzierung war für Borgelt aber nicht wichtig, denn die Mannschaft aus Wiedenbrücker und Oelder Fahrern musste mit zwei Ersatzleuten antreten.

Als abends um 18.30 Uhr der Startschuss fiel, hatte Cornelius Borgelt zweifelsohne einen kleinen Vorteil. Er kannte den Rundkurs aus dem eff-eff. Die „Coca-Cola-Kurve“, das „Schwedenkreuz“, die „Fuchsröhre“, der „Adenauer Forst“ – die ganzen neuralgischen Punkte waren während der Motorrad-Zeiten in Fleisch und Blut übergegangen. „Hier gehen zwo-sechzig, dort zwo-achtzig, an der Hohen Acht nur 195“, betet er heute das Latein des Motorsports herunter, als wäre er noch mittendrin. Die Erinnerungen an die berühmt berüchtigte „Hohe Acht“, wo sich die Radrenner jetzt bei Dunkelheit mit bis zu 90 km/h bergab stürzten, sind besonders präsent. Während seiner Motorradkarriere hatte Corny hier mal ein einschneidendes Erlebnis, als er in der Senke durch die Wucht den Kopf kurz auf den Tank ablegte. „Als ich die ersten Bilder wieder sah, waren wir den nächsten Berg schon wieder oben und gingen in die nächste Kurve.“

Diesmal ging es gemächlicher zu, wenngleich der Start hektisch war. „Man hatte den Eindruck, es sei ein 20-Minuten- und kein 24-Stunden-Rennen“, berichtete Corny. Mit einer sechs Fahrer starken Gruppe kam er aus der ersten Runde zur Staffelübergabe. Mit neun Runden war Borgelt der eifrigste Kilometersammler. 205 Kilometer und knapp 5.000 Höhenmeter später waren die Kräfte zwar ziemlich aufgebraucht. „Nächstes Jahr schlagen wir mit einem richtig starken Quartett dort auf“, hat er Ziele gesetzt. Eine vordere Platzierung gelang bereits in diesem Jahr seiner Teamkollegin Ute Reckord. Die Trispeed-Athletin fuhr in einer Staffel mit drei Oelder Frauen auf Rang zwei der Teamwertung.