Marienfeld (rob). Christoph Rahmann hat es geschafft: Der 29-jährige Trispeed-Athlet knackte bei den Ironmanweltmeisterschaften auf Hawaii die magische 10-Stunden-Marke über die Langdistanz von 3,9 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen. Rahmann lieferte bei seinem zweiten Ironman ein bravouröses Rennen, bei dem es lange so aussah, als würde er noch weitaus schneller sein können als die am Ende zu Buche stehenden 9:55:57 Stunden, die Rang 339 im 1.800-köpfigen Starterfeld bedeuteten. Damit blieb der Greffener „nur“ um 35 Minuten über dem Qualifikationsergebnis von Klagenfurt, wo er im Juli unter günstigen Bedingungen 9:20:37 Stunden erzielt hatte.
Das heimische Trio lag bei der 27. Auflage des legendären Triathlons am anderen Ende der Welt auf der Radstrecke über Stunden quasi immer auf Sichtweite. An Position 280 wechselte Rahmann nämlich nur drei Minuten hinter Ingmar Lundström vom Rad, weitere vier Minuten dahinter rangierte „Wolle“ Ermeling. Während sich der Hermannslaufsieger von 2001 beim abschließenden Marathon weit vorarbeitete bis auf Rang 151 und mit 9:30:58 Stunden ein tolles Ironmandebüt „baute“, gab Rahmann beim Laufen etwas Boden preis. Lundström, der sich beim Halb-Ironman in Monaco qualifiziert hatte, steigerte bei seiner ersten Langdistanz den Kreisrekord von Matthias Riepert (9:42:37) um über elf Minuten.
Völlig geknickt war Uli Christmann. Der 41-jährige Krankenpfleger, der sich so intensiv vorbereitet hatte wie nie, konnte wegen einer starken Grippe, die sich seit Donnerstag angekündigt hatte und am Samstag voll ausbrach, nicht antreten. „Ich muss jetzt erstmal mit Leuten sprechen“, telefonierte Uli kurz nach dem Startschuss morgens um sieben Uhr vom Hotelzimmer aus in die Heimat. Was Christmann besonders schmerzte: „Ich war top drauf und hatte hier beim Training ein Supergefühl.“
Ein riesiges Ergebnis gelang Wolfgang Ermeling vom Miners-Coffee-Team. Der 38-jährige Verler schwamm, radelte und lief wie entfesselt, steigerte sein Ergebnis vom Ironmandebüt von 1997 um über eineinhalb Stunden und blieb bei seinem 18. Ironman mit 10:04:22 Stunden nur knapp über der magischen 10-Stunden-Marke.
Wie von einem anderen Stern radelte übrigens der Ex-Trispeeder Frank Niemerg. Der Münchener Trainingskollege des Dritten Faris Al Sultan, der sich mit einer fantastischen Leistung 2006 als 18. in Florida qualifizierte, war nach flotter Radetappe zwischenzeitlich sogar in den Top-100, wurde bei seinem zweiten Hawaii-Start am Ende aber auf Rang 181 in 9:36:58 Stunden gestoppt.
Erneut gab es bei den Männern einen deutschen Sieg. Der „Norminator“ Normann Stadler schlug auf der Radetappe bedingungslos zu, blieb mit einem Radsplit von 4:18:23 Stunden unter dem zehn Jahre alten Rekord von Thomas Hellriegel und ging mit neun Minuten Vorsprung zum Laufen. Beim Marathon flog der Australier Chris McCormack zwar förmlich heran, überquerte die Finishline an der Bucht von Kailua Kona aber letztlich 71 Sekunden hinter Stadler auf Rang zwei. Vorjahressieger Faris Al Sultan (München) wurde Dritter. Stadler hält mit 8:11.56 Stunden jetzt auch die Bestzeit auf Hawaii. Das Wetter war wie schon 2005 geschaffen für die Athleten. Die gefürchteten Mumuku-Winde blieben weitgehend aus. Dafür machte den Athleten die hohe Luftfeuchtigkeit und beim Laufen die aufkommende Hitze zu schaffen.
Ergebnisse Ironman Hawaii
1. Normann Stadler (MTG Mannheim) 8:11:56 (54:05-4:18:23-2:55:02), 2. Chris McCormack (Australien) 8:13:07 Stunden (53:51-4:29:23-2:46:01), 3. Faris Al Sultan (München) 8:19:04 (53:36-4:29:37-2:50:44 Stunden), . . . 151. Ingmar Lundström (Active-Team TSVE Bielefeld) 9:30:58 Stunden (1:02:25-5:04:57-3:18:32). . . 181. Frank Niemerg (München/Harsewinkel) 9:36:58 Stunden (1:04:49-4:50:57-3:35:49), . . .339. Christoph Rahmann (Trispeed) 9:55:57 Stunden (1:03:21-5:05:39-3:40:19), . . .399. Wolfgang Ermeling (Miners-Team) 10:04:22 Stunden (1:06:09-5:05:50-3:44:36)