Interview mit Christiane Ahlke, 42. bei der Triathlon-WM der Agegrouper: „Auf blauem Teppich fliegt am dem Ziel entgegen“

Herzebrock-Clarholz (rob). Für Christiane Ahlke war die Triathlon-WM der Altersklassen („Agegrouper“) am Sonntag beim „Cityman“ in Hamburg der größte Wettkampf ihrer Laufbahn. Die 45-Jährige aus Herzebrock-Clarholz beendete die Kurzdistanz über 1,5-40-10 km in 2:43:05 Stunden (31:32-1:15:32-47:39) auf Rang 42 ihrer Altersklasse und war beeindruckt vom Erlebnis, den der Triathlon rund um die Alster bot. Unter den 73 Athletinnen ihrer Klasse war sie Dreizehnte aus dem 25-köpfigen W45-Kader der Deutschen Triathlon-Union. Den Titel gewann die Südafrikanerin Viv Williams (2:24:45 Stunden). Rund 10.000 Triathleten nahmen am Hamburger Cityman teil.

Christiane, wie ist die WM gelaufen?

Christiane Ahlke: Die Stimmung war Klasse. Wir sind morgens um 8.50 Uhr gestartet, da waren schon viele Leute an der Strecke. Es lief bei mir richtig rund, obwohl ich beim Schwimmen zunächst nichts gesehen hatte. Das Wasser in der Alster ist pechschwarz. So bin ich an der ersten Boje zu früh abgebogen und musste kurz zurück schwimmen, was aber kein Problem darstellte. Man muss nur öfter als sonst den Kopf aus dem Wasser nehmen, das strengt an. Gelitten habe ich höchstens wegen der Kälte. Das Wasser hatte 16 Grad, die Lufttemperatur lag noch darunter. Meine Füße sind nach dem Radfahren erst bei Laufkilometer 7 aufgetaut.

Wie sauber war denn das Wasser in der Innen- und Außenalster?

Christiane Ahlke: Den Hygienebericht möchte ich lieber nicht lesen, aber es wird schon okay gewesen sein.

Konnte man sich gegen die Temperaturen denn nicht wärmer anziehen?

Christiane Ahlke: Manche haben Jacken getragen, aber das Schlimmste sind ja die Füße. Im Wasser haben wir einen Neoprenanzug an, das geht also schon. Ich habe mir unter den Rennanzug, den alle deutschen WM-Starter von der Deutschen Triathlon-Union bekommen haben, noch meinen eigenen drunter gezogen. Beim Radfahren war der böige Wind störend. Zum Glück ist es trocken geblieben, aber dennoch gab es Stürze, zwei sogar direkt vor mir.

Und wie ist das Ergebnis einzuordnen?

Christiane Ahlke: Das war gut. Rang 42 ist ein guter Mittelfeldplatz. Dass es für mich in Hamburg nicht um Titel oder vordere Platzierungen geht, war vorher klar. Mich hat es gefreut, dass ich im deutschen Team war. Wir hatten einen schönen Familienausflug und haben nachher noch einen Tag Hamburg-Shoppen drangehangen.

Wie ist die Nominierung zur WM gelaufen?

Christiane Ahlke: Es gab insgesamt 809 Startplätze für die deutschen „Agegrouper“. 3.000 Athleten für diesen Wettbewerb kamen aus anderen Nationen. Ich habe mich im Frühjahr bei der Deutschen Triathlon-Union beworben und bin mit 24 weiteren Athletinnen in der Klasse W45 nominiert gewesen. Wir wurden offiziell mit dem Rennanzug in Schwarz-Rot-Gold eingekleidet und durften an der Eröffnungsfeier teilnehmen. Das war schon beeindruckend. Leider war die Betreuung nicht optimal. Einen Coach oder so hatten wir nicht.

Und was war sonst das Besondere an diesem Wettkampf?

Christiane Ahlke: Wenn man den Jedermanntriathlon und die WM mit einschließt, waren rund 10.000 Triathleten in Hamburg am Start, das ist einzigartig. Und dann diese einmalige Stimmung. Beim Laufen waren besonders viele Zuschauer an der Strecke. Als wir die letzten Kilometer auf der Mönkebergstraße liefen, da hatte ich eine richtige Gänsehaut. Die letzten 300 Meter führten über Blauen Teppich vor Spalier und vollbesetzten Tribünen zum Ziel. Da fliegt man dann nur noch so drüber.