Ironman Austria: Christoph Rahmann steigert sich auf 9:10:21 Stunden

Harsewinkel (rob). Um zehn Minuten hat Christoph Rahmann von Trispeed Marienfeld seine persönliche Bestleistung beim Ironman Austria in Klagenfurt am Sonntag gesteigert. Eine Sicherheit, ob das glänzende Ergebnis von 9:10:21 Stunden für 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen ausreicht, um die Qualifikationshürde zum Ironman Hawaii zu nehmen, hatte der 30-Jährige im Ziel zunächst nicht.

Erst nach der Siegerehrung am Montag steht fest, ob die Leistung ausreicht, um das „Ticket to Kona“ lösen zu können. Im Feld der 1.800 Athleten finishte Rahmann auf Rang 60. Vergeben werden die Hawaii-Slots aber nach Altersklassenplätzen. Als Neunter der AK30 hat der gebürtige Greffener nur als Nachrücker eine Chance auf einen der fünf in dieser Klasse vergebenen Fahrkarten.

„Das war schon eine harte Nummer – wieder muss ich hinzufügen“, kommentierte Christoph Rahmann sein drittes Ironman-Finish. Neun Stunden und zehn Minuten hatte er sich im Vorfeld als Ziel gesetzt, fast mit ingenieursmäßiger Präzision gelang ihm eine Punktlandung. „Im Prinzip war es ein gutes Rennen. Nur zum Schluss schmerzten die Beine“, musste sich Rahmann auf den letzten zehn Laufkilometern von dem zwischenzeitlich eingeschlagenen Kurs auf 9:05 Stunden verabschieden. An Position 90 war er nach dem Schwimmen (55:17 Minuten) aus dem Wörthersee gelaufen und hatte sich beim Radfahren mit sensationellen 4:52:11 Stunden (36,8 km/h) auf Position 61 vorgearbeitet. Beim Marathon hielt Rahmann die Platzierung mit einer Zeit von 3:18:07 Stunden. Die Bedingungen seien bis auf ein Gewitter mit Platzregen beim Laufen mit Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad angenehm gewesen, berichtete Rahmann: „Zum Zieleinlauf schien die Sonne.“ Aber auch so hat ihm der Wettkampf in Klagenfurt gut gefallen. Das herrliche Ambiente beflügelte übrigens auch dessen Teamkollegen Michael Raabe. Der Harsewinkeler finishte in 10:38:30 Stunden (1:01:40 – 5:24:02- 4:05:37) Stunden auf Rang 744.

Erstaunt war Christoph Rahmann, der seit zwei Jahren als Ingenieur bei BMW in München arbeitet, über das gestiegene Niveau. Nicht nur der Sieger Marino Vanhoenacker lief mit 8:06:07 Stunden zu neuer persönlicher Bestzeit. Rahmann selbst war bei seinem Debüt vor zwei Jahren an gleicher Stelle exakt zehn Minuten langsamer, damals aber auf Rang 50 zehn Plätze besser notiert gewesen. Viele Kilometer entfernt, aber mit vollem Herzen dabei war sein privater Sponsor. Horst Pflüger, beruflich in den USA, stand in Mailkontakt mit seinem „Schützling“.

Sollte Christoph Rahmann zum Zuge kommen, will er das Hawaii-Ticket lösen. „Wenn es nicht klappt, ist es auch nicht schlimm“, würde er dann sogar eine gewisse Erleichterung empfinden, sich zum Oktober hin nicht erneut in Topform bringen zu müssen. „Der Zeitaufwand für einen Ironman ist einfach brachial“, erklärte der 30-Jährige. Rund zehn Kilometer schwimmt, 50 km läuft er durchschnittlich pro Woche. 5500 Kilometer hat er seit Januar auf dem Rennrad absolviert, teilweise mit 500 Wochenkilometern. „Ironman bedeutet das ganze Jahr über Stress, da bleibt viel auf der Strecke.“ So steht Urlaub erst einmal nicht zur Debatte, denn wenn es mit Hawaii klappt, wird jeder freie Tag fürs Training verplant. „Im nächsten Jahr gibt’s erstmal keinen Ironman für mich und ob ich danach noch mal einen anvisiere, das ist derzeit noch offen“, sagt Christoph Rahmann.