Heiko Lewanzik beendet nach DM und Sassenberg die Saison

Kreis Gütersloh (rob). Mit einer durchwachsenen Leistung bei der Deutschen Triathlon-Meisterschaft in Gelsenkirchen am Samstag und einem guten zweiten Rang beim Sassenberger Triathlon tags darauf hat sich Trispeed-Trainer Heiko Lewanzik aus der Saison verabschiedet. So früh wie selten hat der 26-Jährige Schwimmbrille, Rennrad und Laufschuhe beiseite gelegt. Allerdings hat Lewanzik gute Gründe dafür. Am Montag dieser Woche ging es für zwei Wochen in den Urlaub. Ende August beginnt der angehende Chemie- und Sportlehrer seine 18-monatige Referendarzeit in Köln.

Die „Deutschen“ in Gelsenkirchen hätten sich als krönender Abschluss einer kurzen Saison gut gemacht. Bis dato lag Heiko Lewanzik in der Bundesliga immer etwas hinter den Ergebnissen der Vorjahre zurück. Neunter war er Ende Mai in Gladbeck. Es folgten Ergebnisse im Mittelfeld: Rang 31 im Juni am Schliersee und Rang 28 Ende Juli in Greven.

Am Ende reichte es jetzt im dritten Sprintrennen der Saison in Gelsenkirchen zu DM-Rang 36. In der internationalen Wertung waren weitere elf Athleten schneller. Mit 1:04:49 Stunden, die Lewanzik für die 750-25-5 km benötigte, rangierte er gut drei Minuten hinter dem neuen Deutschen Meister Daniel Unger (Schwarzwald, 1:01:39 Stunden). Der Weltmeister von 2007, zugleich deutsche Olympia-Hoffnung für Peking, hatte die Medien in Scharen ins Gelsenkirchener Amphitheater gelockt. Im Deutschlandcup rangierte Lewanzik nach dem letzten Durchgang auf Rang 30 – immerhin vor dem bekannten Faris Al Sultan. Nicht nur Lewanzik, auch sein Team TSV Obergünzburg haben in dieser Saison etwas kleinere Brötchen gebacken. Konnte sich der TSV zuletzt mit den Top-Teams aus Schramberg, Schwarzwald und Witten nahezu auf Augenhöhe messen, rutschten sie nach dieser Serie auf Rang sieben ins Mittelfeld ab.

Rang zwei in Sassenberg stufte Lewanzik nun als Wiedergutmachung ein. Nur 14 Stunden nach dem DM-Start präsentierte er sich am Feldmarksee, wo er 2003 und 2004 gewann und 2006 Westdeutscher Vizemeister geworden war, wieder ähnlich frisch wie bei seinen Siegen in Hameln und Versmold zu Saisonbeginn. „Das lief heute deutlich besser als bei der DM“, sagte Lewanzik im Zielinterview. Stefan Werner, der Sieger der Harsewinkeler Mitteldistanz und Zwölfte des Ironman Frankfurt, gewann mit 1:59:55 Stunden vor Lewanzik (2:02:16 Stunden), dem in Halle-Hörste wohnhaften Daniel Knoepke (2:03:11 Stunden, Ejot-Team Buschhütten) und dem als Buch- und Filmfigur bekannten Andreas Niedrig (Oer-Erkenschwick, 2:03:26 Stunden).

Dass er nicht ganz an die Leistungen der Vorjahre heranreichte, mag an den reduzierten Umfängen gelegen haben, bilanzierte Heiko Lewanzik jetzt. Das Studium zum Master, dass er in neuneinhalb Semestern unter der Regelstudienzeit mit einer Topnote abschloss, stand klar im Vordergrund. Der Radtacho zeigt Anfang August gerade mal 4.000 Kilometer – nicht viel für einen Bundesliga-Triathleten. „Über 100 km bin ich nur einmal gefahren“, erinnert er sich. Ob er 2009 eine Saison in der 1. Bundesliga dranhängt, will Heiko Lewanzik im Herbst entscheiden. Auch wohin ihn der Urlaub führt, weiß er wenige Stunden vor dem Abflug nicht. Heiko Lewanzik: „Es geht Last Minute und es geht in die Sonne.“