Marienfeld (rob). Für Dominik Treuherz von Trispeed Marienfeld waren die letzten zwei Tage das härteste Wettkampf-Wochenende des Jahres. Am Samstagnachmittag finishte der 20-jährige Oerlinghausener als Vizemeister bei der Europameisterschaft in seiner Altersklasse AG 20-24 Jahre im niederländischen Holten. Nur 19 Stunden und 570 Autokilometer später stand Treuherz schon wieder im sächsischen Grimma an der Startlinie, um die 2. Bundesliga-Mannschaft von Trispeed Marienfeld zum elften Rang zu führen.
Nachdem Treuherz vor zwei Wochen die DM in Peine „versiebt“ hatte, als er in aussichtsreicher Position auf der Radstrecke falsch abbog und zu früh zum Ziel zurückfuhr, hatte der Trispeed-Athlet jetzt alles auf die Karte EM gesetzt – und den Vizetitel gewonnen. Sowohl als Erlebnis als auch das Ergebnis stimmten den Abiturienten zufrieden. „Das war eine tolle Stimmung in Holten und der Titel war nicht so weit weg, wie ich das erwartet hatte“, berichtete Dominik Treuherz vom Triathlon in Holten, der sowohl die Europameister der Elite/Profis (den Spanier Gomez) als auch die Meister der Altersklassen auf der Kurzdistanz kürte.
Treuherz finishte den Amateur-Wettkampf über 1,5-40-10 Kilometer mit 2:02:26 Stunden (20:48-1:02:34-38:16) nur zwei Minuten hinter dem Belgier Willem Brems, der 2:00:56 Stunden (18:57-1:02:01-39:12) benötigte und im Prinzip nur beim Schwimmen schneller war. Im Gesamteinlauf aller Amateur-Altersklassen kam Treuherz auf Rang 14. Nur zwei Deutsche rangierten vor dem heimischen AK-Weltmeister von Vancouver 2008, der Oldenburger Olaf Geserick und der Ratinger Niclas Böck auf Rang 7 und 8.
In 150er Gruppen wurden die Athleten ins Wasser gelassen. „Das war eine richtige Schlägerei“, erzählte Treuherz am Montag nach der Rückkehr. Nach einer Mittelfeldplatzierung beim Schwimmen steigerte er sich beim Radfahren, wo lang gezogene Steigungen und das Windschattenfahrverbot bei den Amateuren die Spreu vom Weizen trennten, bis auf Position sieben. Auf den vier Laufrunden arbeitete sich Treuherz dann noch weiter nach vorn. „Richtig gut lief es erst in der vierten Runde“, spürte er weder Ermüdung noch die starke Trainingsbelastung der vorvergangenen Woche. Nach dem Schock von Peine hatte Trainer Heiko Lewanzik ein Wochenpensum von 22 Kilometer Schwimmen, 400 km Radfahren und 90 km Laufen eingefordert. Gut, dass Treuherz sich wenigstens während der letzten Woche erholen konnte.