14. Herzebrocker Crossduathlon: Heiko Lewanzik gelingt das Triple

Herzebrock-Clarholz (rob). Der Siegerpokal beim 14. Herzebrocker Crossduathlon war am Samstag so heftig umkämpft wie lange nicht. Heiko Lewanzik gelang am Ende der dritte Sieg in Serie, aber die Titelverteidigung war für den Bundesliga-Triathleten vom TSV Obergünzburg dieses Mal besonders anstrengend. Der gebürtige Steinhagener siegte auf dem vereisten Parcours in 58:46 Minuten mit nur elf Sekunden Vorsprung.

Das lag auch daran, dass mit dem Zweiten, Marc Prins (Limburg/Lahn), ein Spitzenduathlet aus dem Niederländischen B-Kader für mächtig Tempo sorgte. Die Siegerzeit auf der 4-16-4 km langen Strecke war knapp sechs Minuten schneller als 2009. Bei den Frauen setzte sich die zum Zweitliga-Team des TSVE Bielefeld gehörende Anne-Katrin Haberl durch. Bei ihrem Debüt war der Erfolg der 25-jährigen Schwimmspezialistin in 1:19:46 Stunden vor Karin Demitras (1:22:35) und Marietheres Rudolf-Meier (SC-Altenrheine, 1:23:15) völlig ungefährdet.

Marc Prins, der im letzten Jahr Vierter bei den holländischen Duathlonmeisterschaften war, gehörte bis 2008 sogar der A-Nationalmannschaft der „Oranjes“ an. „Beim Radfahren hatte ich das Gefühl, er bohrt in der Nase“, anerkannte Heiko Lewanzik die Stärke seines ärgsten Widersachers. Vom ersten Laufabschnitt stürmte eine vierköpfige Spitzengruppe mit Lewanzik, Prins, dem späteren Dritten Marcello Ruiz und dem Sieger der Jahre 2004 bis 2006, Jörn Strothmann, zum Radwechsel. Dass sich das Quartett auf dem ersten Kilometer gleich fehlgeleitet wurde, hatte zum Glück keine Auswirkung auf den weiteren Rennverlauf.

Während der dreifache Sieger Strothmann auf der Radetappe, die wegen der vielen Eisstellen am Rodelberg entschärft worden war, vorzeitig zurückfiel, gingen die anderen drei Favoriten gemeinsam zum Laufen. Prins leistete zunächst noch Widerstand, einer Attacke von Lewanzik zwei Kilometer vor dem Ziel auf Asphalt konnte er dann aber nicht folgen. Trispeed-Trainer Lewanzik erzählte nachher voh einem psychologischen Trick: „Ich habe mir die ganze Zeit eingeredet, wie stark ich heute bin“, grinste Lewanzik, als er nachher zugab, zwischenzeitlich keineswegs so siegesgewiss gewesen zu sein.

Übrigens versuchten die Asse ihr Glück beim „Eisduathlon“ mit unterschiedlichem Reifenmaterial. Während Lewanzik und Prins normale Stollenreifen fuhren, hatten Hörn Strothmann und Marcello Ruiz Spikes aufgezogen. „Man hat guten Gripp, aber die Reifen sind schwerer und kosten am Berg mehr Kraft“, erklärte Ruiz, der seit Weihnachten im Training nur mit Nagelreifen unterwegs ist, den Unterschied. Ohne Vorteil waren die Crossräder, die mit schmaler Bereifung in den aufgetauten Eispassagen immer wieder durchsackten.

Für den Veranstalter war der 14. Crossduathlon wieder eine gelungene Veranstaltung. Günter Sternagel und sein Team vom Herzebrocker SV hatten morgens früh bereits mit der Präparierung der Strecke begonnen. 45 Starter im Hauptfeld und weitere in den Staffeln waren der Lohn für die Arbeit. Die Einnahmen der Veranstaltung gehen wieder an das Kinderhilfsprojekt „Hand-in-Hand“ der Klinik Bielefeld-Bethel. Der 15. Crossduathlon soll 2011 wieder Anfang Februar starten.

Ergebnisse

Männer:

1. Lewanzik, Heiko (1981) Stiebel Eltron Obergünzburg 0:58:45 Std.

2. Prins, Marc (1973) Carver-Racing-Team 0:58:56

3. Ruiz, Marcelo (1969) SC Bayer Uerdingen 1:00:01

4. Strothmann, Jörn (1973) LC Solbad Ravensberg 1:00:51

5. Wittwer, Stefan (1968) RSV Gütersloh 1:04:20

6. Banick, Norman (1987) RC Endspurt Herford 1:04:52

7. Blaschke, Göran (1976) SC-Altenrheine 1:04:55

8. Holz, Mirco (1972) Bielefeld 1:08:47

9. Roche, Jan-Philipp (1987) Mikes Sportshop Lemgo 1:10:46

10. Knoke, Thomas (1968) TSVE Bielefeld 1:12:23