21 Trispeeder vom Trainingslager Mallorca zurück

Die ersten Radkilometer haben die Triathleten von Trispeed Marienfeld in den Beinen. Vor wenigen Tagen meldete sich die 21-köpfige Truppe vom Mallorca-Trainingslager zurück. In zehn Tagen legten die Dreikämpfer jeder rund 1.000 bis 1.200 Kilometer auf dem Bike zurück, was in diesem Jahr eine besondere Herausforderung war, denn viele Triathleten waren aufgrund des langen Winters mit nur wenig Grundlage in den Süden geflogen. Kilometerfresser Nummer 1 war einmal mehr Ironman Christoph Rahmann, der es mit einem Ruhetag auf 1.200 Kilometer brachte.

Der erste Schock aus Marienfelder Sicht ließ auf der "Sonneninsel" übrigens nicht lange auf sich warten. Drei Stunden nach der Landung fielen Schneeflocken an der Playa de Palma. In den Bergen, so am Puig Major, hielt sich die weiße Pracht im Schatten über eine Woche. So waren die Marienfelder Triathleten gezwungen, zunächst mit Hand- und Überschuhen zu trainieren. "So war der Temperaturunterschied wenigstens nicht so groß", fand Trispeed-Chef Robert Becker auch etwas Gutes am kühlen Start des Radcamps. Im Laufe der Woche stiegen die Temperaturen jeden Tag um zwei bis drei Grad an, so dass am vorletzten Tag bei 19 Grad und blauem Himmel die Bergetappe über den Puig in kurz/kurz gefahren wurde. Von Regen blieb die Truppe gänzlich verschont. Gut ferner, dass dieses Mal der obligatorische Sonnenbrand ausfiel.

So unterschiedlich die Ambitionen für die Saison sind, so unterschiedlich gestalteten die Dreikämpfer ihre Schwerpunkte. Während Christoph Rahmann und "Wolle" Ermeling für ihre geplanten Ironman-Wettkämpfe in Regensburg (Rahmann) und Frankfurt (Ermeling) möglichst lange Ausfahrten bestritten und Ermeling überdies an der Laufform arbeitete, hängten die Kurzdistanzler um Tobias Jazbec nach den Radetappen vielfach noch kurze Laufeinheiten an, um für die dritte Disziplin gerüstet zu sein. Jazbec, der über den Winter im Training zurückgesteckt hatte, brennt nun wieder. Der Saisonstart für die Marienfelder Regionalliga-Mannschaft ist indes erst Ende Juni in Niederkrüchten.

Mit überdurchschnittlicher Form kurbelten zwei Youngster auf der Insel. Mathis Mörke (21) und der erst im letzten Herbst bei Trispeed eingestiegene Radspezialist Patrick Hanhart (19) demonstrierten in den Bergen und in der Führungsarbeit echte Stärken. Weil auch noch Jan Krieft (19) nachgereist war, hatte sich schnell ein verheißungsvolles Youngster-Trio zusammengefunden, das den Marienfelder "Routiniers" mitunter auf den Zahn fühlte. Allerdings zeigte auch manch ein "Altmeister", was noch geht. So fuhr Carlton James bei einer 200-km-Trainingstour fast 150 km hinterher, ehe er auf den letzten 25 Kilometern, mit frischer Cola aufgepäppelt, in die Führungsarbeit einstieg und gegen den Wind auf 38 beschleunigte. Ein Vorgang, der andere in die Verzweiflung trieb und wieder andere zu analytischer Feststellung animierte. "Wer schon Dritter beim Hermannslauf war, ist ’ne Kampfsau, so einer kommt immer nochmal zurück, egal wie die Form ist", sagte Trainingsgast und Ex-Trispeeder "Roy" Röttgers.

Nach der Umstellung auf Sommerzeit startet Trispeed nun daheim mit dem Radtraining durch. Dienstags (Treff 17.45 Uhr am Feuerwehrhaus) und samstags (nach Absprache) wird gefahren. Erstmals sind die Marienfelder dann auch optisch als Einheit wahrzunehmen. Am letzten Freitag trafen die schmucken Trikotsets ein, mit den Wahrzeichen Marienfelds drauf: Dem Löwen Widukinds, der Marienblume und dem Trispeed-Würfel.