TRISPEEDER im Schnee – von Ketten, Spikes und Räumfahrzeugen

Wie kommen die TRISPEEDLER eigentlich mit den für unseren Landstrich ungewöhnlichen Schneemengen im Training zurecht? Die Frage ist schnell beantwortet: Sie scheinen sich bestens darauf eingestellt zu haben. Die Winterlaufserie der LG Marienfeld beispielsweise verzeichnet beim Winterwetter weiter hohen Zuspruch. Der Weihnachtscrosslauf in Borgholzhausen mit 550 Teilnehmern am Sonntag ebenfalls. Der Lauf forderte den Läufern allenfalls etwas mehr Energie ab. Selbstverständlich drückte die frische Schneelage auch auf die Zeiten. Aber dem Spaß an der Bewegung tat das keinen Abbruch. Winterreifenpflicht gibt es im Sport ja noch nicht.

Manch einer, wie Michael Luismeier, testeten beim Cross im Teuto die neuen Schneeketten für die Laufschuhe. „Die sind derzeit der absolute Renner“, berichtet Laufladen-Inhaber Olaf Bartel. Luismeier, der den „Hermann“ vor einigen Jahren unter 2 Stunden bewältigte, kam zunächst gut mit den Ketten jedenfalls zurecht. Die Kunststoff-Konstruktionen werden unter die Laufschuhe geschnallt, und los geht’s. „Beim langen und steilen Bergablaufen sind sie am Ende der 16 Kilometer verrutscht. Allerdings waren wir da schon auf der letzten Abfahrt“, berichtete Luismeier, der schließlich auf Rang 44 einlief. Sieger Christmann, der rund 13 Minuten schneller war, hatte mit Profilschuhen Erfolg. „Das sind leichte Crossschuhe eines namenlosen Herstellers, günstig im Internet erstanden“, berichtete Christmann von den 280 Gramm leichten „Tretern“. Mit Spikes, die er auch in seinem Shop vertreibt, war der Gütersloher Ingmar Lundström, der sich mit Christmann den Sieg teilte, ebenfalls schnell unterwegs. Nachteil der Spikes: Sie stören ein wenig auf geräumten Straßen. Vorteil: Auch die Hermannslaufsiegerin 2009, Franzi Schmidt trainiert mit diesen Nagelschuhen, wie sie dem WDR neulich anvertraute.

Ohne technische Spielereien absolvierten die Jogger bei der Winterlaufserie ihr Programm. „Im Tiefschnee war es nicht einfach, da musste man vom Tempo runter“, erzählte Peter Uffmann. Auch Peter Welki stöhnte, als er nach 15 Kilometern wieder am Teepott stand: „Zehn Minuten langsamer als sonst.“ Das Naturschauspiel mit tiefstehender Sonne, aufsteigendem Nebel und schneebedeckter Landschaft entschädigte die rund 100 Jogger für den zusätzlichen Einsatz. Eine besondere Einstellung zum Winter hat die Gütersloherin Simone Krüngel : „Ich laufe immer mit kurzen Hosen, also auch heute“, erklärte sie.

Innovativ sind einige der heimischen Mountainbiker. Spikes aufzuziehen, wie es der Klaus „Struppi“ Ströer gemacht hat, ist natürlich nahe liegend. Die Nadelns schauen nur einen Millimeter aus dem Mantelprofil heraus, entwickeln aber spürbare Sicherheit. „Besonders auf Eis sind sie eine Empfehlung“, sagt Ströer. Tiefschnee meistern die Spikes ebenso tadellos, bei aufgewühltem Schnee in den Seitenstraßen seien sie dagegen fast wirkungslos, so Struppi. Eine günstige Alternative für MTB-Schneeketten kam jetzt aus den USA: Kabelbinder im Abstand von etwa zehn Zentimetern umlaufend angebracht, wirken wahre Wunder und kosten nur Pfennige.

Ohne Ketten und Spikes ist der 24-Stunden-Biker Georg „Confetti“ Bienert derzeit unterwegs. Seine üblichen „Nachtfahrten“ gestaltet Bienert nun etwas anders, dort wo es im Teuto schwierig wird, stellt er das Radl ab und macht zwei bis dreistündige Nachtwanderungen. Bienert, der vor zwei Jahren seine selbstgebaute 400-Lumen-Lampen am Rad präsentierte, schaltet aber des Nachts auf Sparflamme. „Nur Standlicht“, könne er derzeit wegen der starken Reflexionen des Lichts durch Schnee einschalten, „sonst fühlen sich die Autofahrer geblendet“.

Man kann aber auch anders durch den Winter kommen. Die Greffener Triathletin Kai Sachtleber geht erst gar nicht raus, sondern intensiviert einfach das Schwimmprogramm. Über die Feiertage plant die gebürtige Oldenburgerin ihr traditionelles „Weihnachtsschwimmen“, 100 mal 100 Meter – so schwimmen es zwischen den Festtagen auch stets die Lebensretter der DLRG Langenberg. Die 10 km Distanz sei dabei das geringere Problem, sagt sie. „Aber alle 1:40 Minuten zu starten, das ist heftig.“ Von Schnee befreit hat sich inzwischen auch der Lui. Er hat sich extra ein Schild für den Rasenmäher und nun rund um sein Gehöft in Lintel die weisse Pracht selbst abgeschoben. "Am Patersweg können wir schon wieder Rundstreckenrennen fahren", hat Lui sämtliche Grünhosen schon eingeladen.-rob

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