Hermann-MTB-Tour: „Operation Flughunde“

Tragisches Ende unseres traditionellen Herbstmanövers zum schwungvollen Auftakt der MTB-Saison. Alles fing so harmonisch an, als sich pünktlich um 9.30 bis 10.07 die gläubigen CrossCountryisten am Fuße der Sparrenburg zum zelebrieren versammelten. Bei der individuellen Ernte-Dreingaben-Beschau, zeigte sich wieder ein bunter Materialmix aus Aluchromemolybdän mit feinsten Kohlefasern verziert und von duftem Hydrauliköl benetzt.
 
Den undezenten Bekleidungskollektionen wurde zur Sicherheit noch die bewehrte Styroporkrone aufgesetzt. Nach ein paar unscheinbaren Fotos und einer kurzgehaltenen Ansprache des Vorstehers, teilte sich das Fahrerfeld streitfrei in Jungs und Mädchen auf. Nach dem wir also einige fahren lassen hatten, hieß es für die Leistungsträger, BH zurecht Rücken und ab geht die Wilde fahrt.
 
Die Anfahrt zum ehrwürdigen Keruskerfürsten verlief unter den Augen zahlreicher Kirchenflüchtlinge fast unspektakulär zielorientiert, bis unser Navigator ungefragt im Hinterteil der Treterschar dümpelte und es dadurch zu einem 2 km langen Verfahren, mit gutem Ausgang kam. In der Weichsandpassage kamen uns dann die Jungen schon wieder leicht entgegen, obwohl sie sich dieses Jahr bei Hermann kräftig gechillt hatten.
 
Unsere härtesten Kämpfer waren dieses Jahr Peter Walker, der sandige Stellen sogar zu Fuß auskonterte und mit seinem Hardcorebike auf manchen Gang und Techniktricks verzichtete. Auch Tiger Wood machte seinem Namen Ehre und hat sich förmlich überschlagen um den Anschluss zu halten, trotz Verzicht auf Leichtbau, Lulliübersetzung und Weicheifedern.
 
Nach Denkmalumrundung und Nachtanken ging es gleich wieder auf die Laufstrecke und beim Rückflug standen noch mehr Schaulustige Spalier um uns zu sehen. Da, wo die Wege nicht von Wanderern zugeparkt waren konnte man’s ja laufen lassen. Obwohl ich Angesichts der an- u. ungeleinten 2-4 Beiner eher von Hundewetter sprechen müsste, ging meine textiele Zwibeltaktik voll auf. Aber wie die Wanderer es schaffen sich inmitten von hunderten Gleichgesinnter so vollkommen gelöst zu bewegen, als wären sie allein unterwegs, verdient meine Bewunderung.
 
Im Ziel aller Träume, im Bisto-Becker hatte der Stehkaffee aber einen bitteren Vorgeschmack, den unser Robert hat auf kosten eines Schlüsselbeins, einer Promenadenmischung unfreiwillig den Feiertag gerettet. Da hieß es für ihn Umkleide, Essenfassen, Mund abputzen und ab in den OP. Mit mir, Arm Stong, An die Schleck und Waldschweinsteiger befindet er sich, jetzt schon in bester Gesellschaft. Der Mensch von morgen vertraut nicht nur gewöhnlichem Zellgewebe, sondern verwendet auch Edelmetalle um sich in Form zu bringen.
 
 
Ein Hundehalter hält oft nicht,
drum sieht man ihn oft vor Gericht.
 
Es fragt sich manch ein Biker
kreuzt ihn ein Leinen-Streiker,
 
Hunde wollt ihr ewig leben ?     
ich für dich, den Stuntman geben?
 
Scheibenbremsen, schön und gut,
wenn Mann sie, wohl dosieren tut.
 
Doch am End, der Promenade
lockt das Brot mit Marmelade,
 
Nuteller, Wurst, Ei und Bannane
schnell weht auch meine Kaffeefahne.
 
Diana, Fleur und Levin-Bengel,
bergüßten ihr’n gafallnen Engel.
 
Beim nächsten Ausritt nicht so Wild
sonst kriegste noch’n Röntgenbild.
 
 
Gute Genesung und vielen Dank für die Verpflegung, wünscht Dr.Somma der Becker-Bande