Marienfeld (rob). Es gibt sie noch, die Leistungssportler im Trispeed Marienfeld. Am Sonntag finishte Christoph Rahmann beim Ironman Regensburg unter erschwerten Bedingungen den vierten Ironman-Wettkampf seiner Karriere. Der 34-jährige gebürtige Greffener erreichte nach 9:37:37 Stunden das Ziel in der Regensburger Innenstadt und war nachher „einfach nur glücklich, durchgehalten zu haben.“
Denn das war nicht selbstverständlich. Ursprünglich waren die Ziele bei dem Münchener auf eine weitere Hawaii-Qualifikation fixiert. Rahmann hatte 2007 im Mekka des Triathlons teilgenommen und sich zuvor mit seiner heute noch gültigen Bestzeit von 9:20:34 Stunden qualifiziert. Auch diesmal verlief der Start verheißungsvoll. Mit einer guten Schwimmleistung von 54:26 Minuten für die 3,8 Kilometer im Guggenberger See war Rahmann zunächst voll im Zeitplan.
Beim Hinausschieben aus der Wechselzone ereilte ihn dann ein Malheur: Der Reifen am Vorderrad platzte. In der Hektik wechselte Christoph Rahmann dann zwar blitzschnell, aber auch der neue Schlauch hielt nicht. Hundert Meter weiter stand er wieder mit einem Plattfuß da. „Gedanklich hatte ich an dieser Stelle schon alles ad acta gelegt“, erzählt Rahmann. Dann geschah etwas, das (eigentlich) nicht passieren darf im Triathlonsport, wo fremde Hilfe verboten ist. Dennoch: ein unbekannter Zuschauer demontierte sein Rad und schob wortlos sein „Wheel“ durch den Zaun. „Ein ganz teures Stück aus Karbon!“, wunderte sich Rahmann, spannte das Rad ein und düste los. „Verlieren konnte ich ja nichts mehr, denn im Prinzip war ich ohne das Rad ja schon raus.“ Sieben Minuten hatte ihn die unfreiwillige Pause in der Wechselzone gekostet.
Die ersten 90 Rad-Kilometer seien dann gut gelaufen. Auf der zweiten 90-km-Schleife lief es eher „zäh“, wie der vierfache Ironman jetzt berichtete. Die Sonne brach durch und damit kam Hitze auf. Die 180 km absolvierte Christoph Rahmann in für ihn akzeptablen 5:06 Stunden. Für den Marathon auf dem vier-Runden-Kurs durch die Altstadt benötigte Rahmann dann 3:26:27 Stunden, womit er ebenfalls nur unwesentlich über der Planzeit blieb.
Die letzte Hawaii-Qualifikation in seiner Altersklasse wurde mit 9:21 Stunden vergeben. Christoph Rahmann wurde auf Rang 15 seiner Altersklasse und als 70. im Gesamteinlauf registriert. „Auch ohne die Panne hätte es für mich nicht gereicht für eine Hawaii-Qualifikation“, analysierte Christoph Rahmann die Resultate. Dann schob er nochmal nach froh zu sein, gefinisht zu haben. Denn bei seinem Debüt in Regensburg vor zwei Jahren, als die Beine nach zehn Laufkilometern nicht mehr wollten, war ihm dieser Triumph verwehrt geblieben.