Beim 24-Stunden-Schwimmen der DLRG Harsewinkel setzten sich am Wochenende zwei neue Gesichter mit großen Meterleistungen durch. Den Wettbewerb „längste Strecke“ gewann bei der 25. Auflage die Rettungsschwimmerin Heike Holm aus Bad Bramstedt mit genau 40.000 Metern. Für die Gewinnerin war es die erste Teilnahme an einem 24-Stunden-Schwimmen. Für Trispeed war die Teilnahme nach Jahren der Abwesenheit ein kleiner Erfolg. 18 Schwimmer brachten es auf 82.150 Meter, was immerhin die zweithöchste Durchschnittsleistung pro Schwimmer bedeutete.
Zehn Kilometer weniger erzielte der erfolgreichste männliche Schwimmer. Tizian Schnatmann von der DLRG Rietberg erzielte 30.000 Meter und rangierte damit noch hinter der zweiten Frau, Svea Deppe (30.100 Meter), jedoch vor dem Harsewinkeler Lokalmatador Hans-Werner Herweg (28.050 Meter).
Im letzten Jahr hatte Tizian Schnatmann beim Harsewinkeler 24-Stunden-Schwimmen die magische 30-km-Marke noch um 1,8 Kilometer verfehlt. 2011 hatte er genau 11.111 zurückgelegt. „Letztes Jahr bin ich viel zu schnell gestartet“, stellt der junge Nachwuchsschwimmer jetzt selbstkritisch fest, „am Ende schmerzte der Arm und nichts ging mehr“. Weil er erst gerade von einem längeren Aufenthalt in Australien zurückgekommen war, wo er bei einem „Work and Travel“-Programm kaum Zeit zum Training gehabt hatte, sei er dieses Mal besonders vorsichtig eingestiegen. Das niedrige Tempo zahlte sich am Ende mit einem neuen persönlichen Rekord und dem Gewinn des Siegerpokals aus. Zum Schlafen kam der Rietberger aber nicht. „Eine Stunde gedöst“ habe er des Nachts, ansonsten die weniger frequentierten Stunden zum Kilometersammeln genutzt, sagte Schnatmann.
Mit halboffenen Augen kam Heike Holm zur Siegerehrung. „Die Müdigkeit ist das schlimmste“, wollte Holm nur noch ausschlafen. Zwei Schwimmer der DLRG Herford hatten die Müdigkeit mit Musik aus wassergeschützten MP3-Playern bekämpft.
Weitere eifrige Kilometerfressern waren Rudolf Ziriakus (25.500 m), Michael Langemann (24.000 m), Ronja Düning (20.600 m), Roland Schnelle (20.200 m), Leonie Endryk (20.000 m) und Thomas Gogoll (20.000 m). Jüngste Teilnehmer waren Jonas Lange (4 Jahre) und Martha Hocke (5). Mit 81 Jahren war Maria Strotjohann die älteste Schwimmerin, Bernhard Krüllmann war mit 88 Jahren der älteste Starter.
Im Wettbewerb der Vereine setzte sich die TSG Harsewinkel durch, die mit 64 Schwimmern stattliche 220.050 Meter erzielte. Nur acht Akteure hatte die DLRG Herford im Wasser, umso erstaunlicher der zweite Platz mit 150.700 Metern. Rang 3 holte sich die ausrichtende DLRG mit 133.700 Metern (30 Schwimmer) vor den Triathleten von Trispeed, die es auf 82.150 Meter (18 Schwimmer) brachten. Klarer Sieger der Familienwertung waren die Karwinkels aus Greffen. Die sonst eher dem Laufsport verschriebene Familie gewann mit 49.800 Metern deutlich vor der Familie Friesen (25.750 Meter). Innerhalb der „Stundenstaffel“ nachts um ein Uhr legte die DLRG Harsewinkel mit sieben Schwimmern in 60 Minuten 5.238 Meter zurück.
Insgesamt schwammen 330 Teilnehmer bei der 25. Auflage 1.190 Kilometer, im Durchschnitt also 3.605 Meter pro Starter. Das war etwas weniger als im Vorjahr (1.397 km von 327 Schwimmern), aber deutlich mehr als 2011 (923 km / 319 Schwimmer) und 2010 (976 km/259).