Bradlers finishen den 35. Frankfurt-Marathon

Harsewinkel (rob). Dass Paare ihr Marathon-Debüt zusammen geben, ist selten. Insofern hatte es eine gewisse Bedeutung, als Vanessa und Claas Bradler von Trispeed Marienfeld am Sonntag zum 35. Frankfurt-Marathon antraten. Dass sie den Lauf über 42,195 km zusammen mit rund 16.000 Startern am Ende erfolgreich beendeten, war aufgrund von Zwischenfällen in der Vorbereitung eine angenehme Überraschung. Der 33-jährige Claas Bradler stürmte nach 2:56:03 Stunden als 783. (Rang 178 in der AK 30) in die Frankfurter Festhalle, wo tausende Zuschauer die Läufer mit Konfettiregen empfingen. Seine ein Jahr jüngere Ehefrau tat nach 3:43:00 Stunden (Rang 99 AK 30) den letzten Schritt auf dem roten Teppich vor der Finish-Line.

Die anfangs tadellose Vorbereitung verlief bei den beiden Triathleten am Ende mit gewissen Störungen. Claas Bradler, der sich mit einem 12-Wochen-Plan pedantisch vorbereitet hatte, zwickte zwei Wochen vor dem Marathon plötzlich die Achillessehne. Mit Trainingspause und Physiotherapie bekam der Dreikämpfer der Marienfelder Oberliga-Mannschaft die Verletzung in letzter Sekunde in den Griff. Erst drei Tage vor dem Start konnte er nach einem Testlauf grünes Licht geben. Vanessa Bradler schmerzte in der Woche vor dem Event – nach einem Samstag Gartenarbeit – der Hüftmuskel. Unsicherheit, ob es klappen könnte, quälten sie bis zuletzt. „Im Lauf habe ich dann nichts gespürt“, erzählte sie nachher.

Der Marathon selbst lief für beide wie am Schnürchen. Die guten Bedingungen mit Windstille, 12 Grad und Sonne und luden nicht nur die Spitzenläufer um den späteren Sieger Mark Korir (Kenia – 2:06:48 Stunden) zu forschem Anfangstempo ein. Claas Bradler war zwischenzeitlich auf Kurs für eine Endzeit von 2:50 bis 2:52 Stunden unterwegs. „Es waren so viele um mich herum, da habe ich mich anfangs mitreißen lassen“, erzählte er. Auch Vanessa Bradler war mit einer Durchgangszeit von 1:49:03 Stunden zur Hälfte schnell gestartet. Am Ende blieben beide unter den anvisierten Zielen von 3:00 und 3:45 Stunden. Ihre neuen „Bestzeiten“ ließen sie zwar nicht in Stein meißeln, aber immerhin in Medaillen gravieren. Bereits während der Vorbereitung waren für die beiden Bradlers immer wieder Bestzeiten gepurzelt, zuletzt beim Halbmarathon Anfang des Monats; bei dem er 1:21:30 Stunden notierte und sie 1:42:11 Stunden.

Viel Gelegenheit, ihre Trainingsläufe gemeinsam zu absolvieren, hatte das seit zwei Jahren verheiratete Paar übrigens nicht. Beide legten viel Wert auf ein optimales Trainingstempo – und dort klaffte die Leistungsschere zu sehr auseinander. Wenn sie mal zusammen liefen, dann wurde (meistens) die Unterhaltung auf ein Minimum reduziert. „So konnten wir schneller laufen“, erzählte Vanessa Bradler mit einem Lächeln. Für die ehrgeizige Teamleiterin der Trispeed-Regionalligamannschaft geht es sechs Tage nach dem Lauf-Marathon übrigens in den nächsten „Marathon“. Beim Harsewinkeler 24-Stunden-Schwimmen will die Grundschullehrerin viele Kilometer sammeln. Auch das war ein Aspekt, der ihre Vorbereitung beeinflusste. Um in beiden Wettbewerben bestehen zu können, hat sie Laufen und Schwimmen nebeneinander trainiert.

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Happy: Das Triathleten-Paar Vanessa und Claas Bradler von Trispeed Marienfeld mit ihrem Edelmetall auf der Bühne des Frankfurt-Marathons.