Harsewinkel (rob). Mit einem 50×100 und 70×100-m-Schwimmen am Donnerstag haben die Triathleten von Trispeed Marienfeld am Tag nach Weihnachten das Trainingsfinale für das Jahr angestimmt. 25 Teilnehmer „finishten“ das Schwimmen zu später Stunde und dürfen sich nun Hoffnung machen, in die interne Wertung des „Wintertriathlons“ zu gelangen. Dazu zählen die Trispeed-Aktiven als nächste Etappen die Greffener Cross-Touren-Fahrt am Samstag sowie den Gütersloher Silvesterlauf am Montag.
Der Auftakt verlief vielversprechend. Die Heimatbesuche zu Weihnachten lockten auch Dreikämpfer weit entfernter Regionen an, wie den 13-fachen Ironman Frank Niemerg (aus München) oder Heiko Lewanzik (Köln). Und mit Nordin und Noel Sparmann waren erst vor wenigen Tagen von der Rescue-WM aus Australien zurückgereiste Schwimmer dabei. Für die meisten ging es darum, nach den Feiertagen trainingsmäßig schnell wieder Fahrt aufzunehmen.
Die Idee, über den Jahreswechsel ein Dauerschwimmen zu veranstalten, gab es schon länger. Ursprünglich war ein 100×100-Schwimmen geplant, das öffentlich ausgeschrieben werden sollte. Veranstaltungen dieser Art laufen aktuell gut. In Lübeck hat am dritten Advent ein 100×100 über 60 Schwimmer angezogen, Hamburg folgt zu Beginn des neuen Jahres. Über das Internet wurde die Lübecker Veranstaltung „live“ übertragen.
In Harsewinkel gaben die Kapazitäten eine vier-Stunden-Unterbrechung des öffentlichen Badebetriebs in den Weihnachtsferien nicht her. So wurde ein 50×100-m-Schwimmen daraus. „Für den Einstieg war das sogar besser, denn das lange Training fehlt uns dafür“, fand Robert Becker, der das Schwimmen aufgezogen hatte. Allerdings plagten sich nur ganz wenige mit Krämpfen. Vielmehr wurden die Arme lahm und das Wenden mühsam.
Auf vier Bahnen waren jeweils sechs oder sieben Schwimmer im Einsatz. Hintereinander wurden die 100er abgespult. Alle 2 Minuten wurde neu gestartet. Damit es interessant bleibt, gibt es bei Events dieser Art Aufgaben für unterwegs zu meistern, wie Langenwechsel, Atem- oder Technikübungen. Auf Bahn 2 verkürzten die schnelleren Athleten jede Pause um 20 Sekunden, so standen für diese sechs Schwimmer am Ende sogar 7.000 Meter zu Buche. „Das ist ja hier wie ein Klassentreffen“, wunderte sich der Ex-Trispeed-Dreikämpfer Frank Niemerg, beim 50×100-Event einige bekannte, aber auch ganz viele „neue“ Gesichter gesehen zu haben. Erstaunlich, dass auch die Breitensportler voll durchzogen. „Gefühlt habe ich heute meine Jahreskilometer verdoppelt“, grinste Horst Eckstein, als er nach zwei Stunden müde, aber glücklich, dem 28 Grad warmen Wasser entstieg.
Ex-Trispeeder Frank Niemerg („toll, was das hier im Verein für eine schöne Gemeinschaft ist“) wird schon am Wochenende wieder in seiner neuen Heimat am Ammersee sein und mit dem Bundestrainer ein Training begleiten. Gut möglich, dass er dabei Faris al Sultan, zugleich Coach von Hawaii-Sieger Patrick Lange, erzählt, wie schön Wintertriathlon in der alten Heimat ist.