Gütersloh (rob). Gut siebeneinhalb Stunden, fast so lange wie die Weltbestzeit von Jan Frodeno im Ironman, dauerte gestern der 16. Dalkeman-Triathlon rund um das Gütersloher Nordbad. Viele Siegerinnen und Sieger gingen aus der Veranstaltung mit insgesamt einem Dutzend Wettbewerbe und der Rekord-Teilnehmerzahl von 950 Teilnehmern hervor. Ein echter Heimsieg sprang für die vielen Dreikämpfer aus dem Kreisgebiet zwar nicht heraus, aber zweite Plätze durch Leif Bleisch (1. Tri-Team) in der Oberliga und Daniel Roggenland (Trispeed) im Sprint. In vielerlei Hinsicht triumphierten die Athleten aus Gütersloh, Marienfeld und Verl auf unterschiedlichste Weise. 29 von 30 im „Yes we can“-Einsteigerkurs gestarteten „Rookies“ erreichten beim Volkstriathlon das Ziel. „Wenn man am Ende alles zusammengepackt und verstaut hat, es keine Unfälle gab, dann ist man glücklich“, sagte Carsten Kuhlmann, im vierten Jahr Organisationsleiter des 1. Tri-Teams Gütersloh, als er zur letzten Siegerehrung des Tages ging.
Fast wäre Leif Bleisch der große Coup geglückt, aber dann hatte das Kölner Triathlon-Team doch noch Robbie Dale in der Oberliga aufgeboten, der eigentlich im offenen Feld angemeldet war. Dale gewann das früh am Morgen gestartete Rennen über 1-40-10 Kilometer mit 1:47:36 Stunden und einer knappen Minute Vorsprung auf den 19-jährigen Leif-Erik Bleisch. Der Gütersloher, in fantastischen 1:48:28 Stunden erstmals unter 1:50 Stunden, hatte mit einer Schwimmzeit von 13:50 Minuten zunächst die Führung übernommen, musste den Kölner dann aber auf dem Rad ziehen lassen. Mit seinem Traumergebnis zog Bleisch, der wegen Abi-Prüfungen zuletzt nur eingeschränkt trainieren konnte, die Gütersloher Oberliga-Mannschaft auf Tagesplatz 9. Während Hendrik Selinger (31. – 1:58:35) und Jan Geisemeier (44. – 2:03:25) mit ihren Resultaten durchaus zufrieden waren, schob Ironman Eike Diestelkamp (57. – 2:07:31) im Ziel etwas Frust. Einerseits hätten lange Trainingseinheiten auf das Saisonziel Roth Spuren hinterlassen. Andererseits sei das Niveau in der Oberliga ein anderes. „Sonst habe ich mit 40 kmh auf dem Rad Leute überholt, heute keinen einzigen“, stöhnte Diestelkamp.
Eine perfekte Landung in der 2. Bundesliga gelang der Mannschaft von Trispeed Marienfeld. Zehn Jahre nach dem freiwilligen Rückzug und dem Aufstieg im letzten Sommer beendete das Quintett um Kapitän Heiko Lewanzik den „gefürchteten“ Teamsprint auf Rang 10 unter 17 Teams. „Hier können zehn Sekunden fünf Plätze ausmachen“, hatte Lewanzik gesagt und unmittelbar vor dem Start keine Prognose über die eigenen Möglichkeiten gewagt. Ganz so eng wie im Vorjahr war es dann aber nicht. Die Marienfelder mussten nach starkem Start (750 m Schwimmen in 10:15 Minuten) 15 der 20 Radkilometer zu viert absolvieren. Claas Bradler, der sich unter der Woche eine Erkältung eingefangen hatte, war noch nicht wieder fit und ließ die Kollegen ziehen. Ein kleiner Nachteil, denn die meisten Mannschaften hielten das Zeitfahren zu fünft durch und konnten besser durchwechseln. Beim Laufen schlossen Heiko Lewanzik, Lukas Buhl, Tim Zudrop und Jannis Stefan dann sogar zum eine Minute vor ihnen gestarteten Weicon-Team Münster auf und finishten in 58:10 Minuten zeitgleich mit Triathlon One Witten auf Rang 10. Knapp war es zu Platz 9: Der SC Itzehoe war nur vier Sekunden schneller als die Marienfelder.
Für die größte Überraschung innerhalb der sechs Mannschaftswettbewerbe sorgte das NRW-Liga-Trio von Trispeed. Svea Lüdorff (12. – 1:07:08), Vanessa Bradler (23. – 1:08:13) und Steffi Lewanzik (26. – 1:08:50) finishten mit Platzziffer 61 hinter den großen Teams aus Köln, Buschhütten und Essen. Alle Bedenken wegen Erkältungen von Bradler und Lewanzik waren mit der Siegerehrung und der „Holzmedaille“ verflogen. „Wir hätten eh keinen Ersatz bekommen“, stöhnte Vanessa Bradler angesichts einer dünnen Personaldecke. Sechs Wochen haben die Frauen nun Pause, ehe es im Juli in Saerbeck in die dritte Runde geht.
Die übrigen Wettbewerbe im Schnelldurchlauf: In der Landesliga feierte das Tri-Team Gütersloh ebenfalls einen vierten Platz. Julian Oldenburg (20. – 2:02:57), Dennis Ohle (26. – 2:04:49), Christian Fischer (27. – 2:05:00) und Holger Schluckebier (46.- 2:14:24) ließen nur Tri-Finish Münster, TVE Greven und 1. Tri-Club Paderborn den Vortritt. Den Titel des „Dalkeman“ holten sich als Sieger der offenen Kurzdistanz (1-40-10 km) Nikolaj Heck (SSV Bonn, 1:51:16 Stunden) und Mareike Walkenhorst (TSVE Bielefeld, 2:03:56). Für Walkenhorst war es ein wichtiger Erfolg. Die 32-jährige Polizistin bereitet sich auf ihre zweite Langdistanz Ende Juni in Frankfurt vor und bilanzierte nach einer Trainingsumstellung eine ansteigende Form.
Die offene Volksdistanz (0,5-20-5 km) der Frauen gewann die Borgholzhausenerin Ellen Knoepke (Ejot-Team Buschhütten, 1:05:33 Stunden) – ebenfalls eine Polizistin. Bei den Männern setzte sich im „Sprint“ Böckstiegellauf-Sieger Leon Steinböhmer (55:18) gegen Daniel Roggenland (Trispeed, 56:40) durch. Der 23-jährige Steinböhmer, der für den SC Oberursel in der 2. Bundesliga Süd aktiv ist, in Werther wohnt und in Bielefeld studiert, übernahm zwei Kilometer vor dem Ziel die Führung. Verler Vereinsmeister wurde der Dritte David Smyrek (58:21), der den schnellster Radfahrer des Tages, Patrick Hanhart (Trispeed, 4. – 58:37), noch abfing. Verler Vereinsmeisterin wurde die viertplatzierte Lisa Schwalm (Tri-Sport-Team Verl, 1:08:13 Stunden).
Ergebnisse
Landesliga 1. WEICON Tri Finish Münster V (38 Punkte) 2. TVE Greven (90 Punkte) , 3. 1. Tri-Club Paderborn II (102 Punkte) 4. 1.Tri Team Gütersloh II (119 Punkte – 20. Julian Oldenburg – 2:02:57 26. Dennis Ohle – 2:04:49 27. Christian Fischer – 2:05:00 46. Holger Schluckebier – 2:14:24), . . . . 8. Tri Sport Team Verl II (145 Punkte – 16. Mike Schuster – 2:01:02 28. Thorben Rein – 2:05:24 42. Thomas Schweda – 2:12:30 59. Uwe Gennet – 2:19:12) . . . 10. Tri Speed Marienfeld III (164 Punkte – 32. Meinolf Ortkras – 2:08:08 36. Andreas Herse – 2:09:56 41. Stefan Nieländer – 2:12:02 55. Viktor Giesbrecht – 2:17:42).
Volksdistanz
1. Leon Steinböhmer, SC Oberursel 1958 e.V. 55:18
2. Daniel Roggenland, TRI SPEED Marienfeld 56:40
3. David Smyrek, Tri Sport Team Verl 58:21
4. Patrick Hanhart, TriSpeed Marienfeld 58:37
5. Marco Pietsch, TriSpeed Marienfeld 1:00:19
6. Matthias Kellner, 1. Tri-Club Paderborn 1:00:35
7. Thorsten Selker, Tri Sport Team Verl 1:00:42
8. Lucas Worth, Mister TRIzeps 1:00:51
9. Detlef Pähler, Tri Sport Team Verl 1:01:27
Frauen
1.Ellen Knoepke (Ejot Team TV Buschhütten, 1:05:33)
2. Katja Schneider (SKG Sprendlingen, 1:06:23)
3. Melanie Berkemeier (1. Tri-Club Paderborn, 1:07:43)
4. Lisa Schwalm (Tri Sport Team Verl, 1:08:13)
5. Ina Ketzer ( Iserlohner Triathlon Team, 1:10:01)
6. Kerstin Kleinehans (1. Tri-Club Paderborn, 1:10:15)
7. Tabea Bokeloh (Tri Sport Team Verl, 1:10:37)
8. Iris Güldenpenning (TSVE 1890 Bielefeld e.V., 1:10:59)
9. Beatrix Müller-Doll (Tri Sport Team Verl, 1:11:02)
Schülertriathlon
1. Lukas Rosental (LTV Lippstadt Triathlon) 34:19
2. Emma Fahrenson (PV Triathlon Witten) 34:48
3.Brinkmeyer, Niklas (Tri Team TG Lage, 38:25
4. Celine Ortkras ( TriSpeed Marienfeld 39:38
5. Magnus Decke (Tg-Herford) 40:22
6. Benedikt Fißmer (Tri Team TG Lage) 41:27