Harsewinkel (rob). Mit starken Leistungen hat sich die Liga-Mannschaft von Trispeed Marienfeld am Sonntag in der Tageswertung auf Rang 7 vorgekämpft. Beim Heimwettkampf, dem Swim and Run über 800 m Schwimmen und 5.000 m Laufen, sorgte Neuzugang Leon Steinböhmer für die größte Überraschung.
„Als beim Start runtergezählt wurde, war das ein tolles Gefühl. Endlich wieder ein Wettkampf“, sagte Steinböhmer nachher. Vielleicht legte er deshalb so furios vor: Der 25-Jährige hielt beim Schwimmen lange die Führung und schlug am Ende nach 9:49 Minuten für die 800 m nur wenige Sekunden hinter dem Schwimmspezialisten Sascha Thiel (9:43 Minuten) an. „Eine Steigerung um 32 Sekunden zum Februar“, freute sich Steinböhmer nach der Schlacht im 30 Grad warmen Wasser des Harsewinkeler Hallenbads. Der Leistungssprung ausgerechnet im Wasser kam für den Bielefelder Studenten überraschend. Nach der Corona-Schwimmpause von März bis Mai hatte Steinböhmer wie alle anderen lediglich 50 Prozent des Schwimm-Umfangs trainieren können. Die Trockenübungen hätten es gebracht, vermutete Steinböhmer.
Insgesamt zeigten die Marienfelder ein hohes Niveau beim Schwimmen, wenngleich die Schwimmprofis Daniel Roggenland (10:04), Sascha Thiel (9:43) und Jannis Stefan (10:04) zwischen 20 und 30 Sekunden oberhalb ihrer Bestzeiten anschlugen. Das traf auch auf Hawaii 2019-Finisher Tim Zudrop zu. „Da fehlten heute drei Kilometer an den 3,8“, sagte der Ironmanspezialist mit einem Augenzwinkern. Eine virtuelle Ergebniskorrektur nahm die DTU anschließend vor: Weil der Wettkampf auf einer 25-m-Bahn (statt auf einer langsameren 50-m-Bahn) stattfand, bekamen alle Marienfelder vom Verband zehn Sekunden Zeitaufschlag.
Zudrop fand eineinhalb Stunden später beim 5.000-m-Lauf im Moddenbachstadion zu bekannter Stärke. Hinter dem Wettkampfgast vom TV Witten, Marius Güths (15:57), lief Zudrop als Zweiter in 16:41 Minuten ein, knapp vor Leon Steinböhmer (16:47) und Daniel Roggenland (16:52). Die Leistungsdichte war beachtlich: Sascha Thiel blieb mit 16:57 Minuten ebenfalls unter der magischen 17-Minuten-Marke. Jan-Paul Jakisch beeindruckte nach verletzungsbedingter Laufpause mit 17:16 Minuten und Jannis Stefan machte mit 18:12 Minuten seine Ansage für eine 18er Zeit wahr. Als einzige Frau im Feld legte Svea Lüdorff sehr gute 21:12 Minuten vor.
Dass die Marienfelder Liga-Mannschaft bei ihrem Heimspiel von rund 30 Fans angefeuert wurde, befeuerte nachher die Lust auf mehr. „Jetzt brauchen wir diesen Sommer noch eine richtige Vereinsmeisterschaft“, sagte Daniel Roggenland.
Das Niveau des zweiten Durchgangs war übrigens beachtlich. Den Tagessieg holte das Team Berlin. Die Berliner hatten mit dem 19-jährigen Simon Wendtland (15:13 Minuten) den schnellsten Läufer im Team. Die schnellste Schwimmzeit lag bei 9:11 Minuten, erzielt von Fabian Günther (Tria-Löwen Bremen). Das Ligafinale der verkürzten Saison soll nun am 13. September mit einem Sprinttriathlon in Berlin stattfinden.
Ergebnisse: 19. Leon Steinböhmer (26:46 Minuten – 9:59/16:47), 22. Sascha Thiel (26:50 Minuten – 9:53/16:57), 24. Daniel Roggenland (27:03 Minuten – 10:14/16:49), 41. Tim Zudrop (28:09 Minuten – 11:28/16:41), 54. Jannis Stefan (28:51 Minuten – 10:39/18:12).