Harsewinkel (rob). Claas Bradler ist jetzt tatsächlich einer der ambitionierteren Wohnzimmer-Athleten dieses Winters. Am Montag erhielt der 37-Jährige von Trispeed Marienfeld die Nachricht von Zwift, dem Marktführer in Sachen virtueller Ausdauerprogramme, dass er es bei der weltweit ausgeschriebenen „Zwift Academy“ in die letzte Qualifikationsstufe geschafft hat. Bradler war zunächst in die Top 200-Rangliste aufgenommen worden. „Jetzt wird anhand der eingereichten Daten auf 25 bis 50 reduziert“, erklärte der Harsewinkeler.
„Ich bin also weiter im Rennen“, freut sich der Triathlet. Zehn Workouts und zwei virtuelle Wettkämpfe auf dem Laufband sowie auf dem Radergometer hatte er zuvor absolviert und diese Ergebnisse eingereicht. Dafür mussten sämtliche Geräte zuvor kalibriert werden, beispielsweise das Laufbandergebnis mit einem „geeichten“ Chipmesser am Schuh ermittelt werden.
Als nächste Aufgabe müssen die Top-50-Kandidaten nun ein Fünf-Minuten-Video erstellen und einreichen, das von ihrem Alltag und dem Sport berichtet. Anhand dessen entscheidet Zwift mit einigen beteiligten Sponsoren, welche sechs Athleten in das Zwift-Profiteam aufgenommen werden. Das soll in der ersten Märzwoche geschehen. Wäre Bradler dabei, würde er eine Betreuung durch die Top-Triathleten Sarah True und Tim Don sowie weiterer Trainer erfahren. Ziel des „Zwift-Profi-Teams“ ist der Ironman Hawaii. Ein zweites Ziel ist es, den Weg dorthin über die sozialen Medien voll auszuspielen.
Eine Hürde kann Zwift den Rollen- und Laufband-affinen Dreikämpfern allerdings nicht nehmen. „Qualifizieren für das Rennen auf Hawaii im Oktober müssten wir uns ganz normal bei einem regulären Wettkampf“, sagt Claas Bradler.