TriSpeed-Triathlon: 15 years with famous winners

,,Paradiesvogel des Triathlons’’ nannten die Medien Dirk Aschmoneit aus Neumünster. Nachdem der ,,Läufer’’ Klaus Klaeren (Gerolstein) 1984 und ein Jahr später Gerhard Wachter (Freiburg) eher ohne öffentliche Wirkung erste deutsche Triathlonmeister wurden, hob sich der schillernde Aschmoneit 1986 in Roth bei seinem ersten Titelgewinn allein schon optisch ab. Unvergessen — und mit Auswirkungen auf die Kleiderordnung bis heute – sein Rennen in Roth bei 30 Grad Hitze nur in Badehose. Die Fotos gingen um die Welt und ab diesem Tag ,,verhängte’’ die DTU (damals noch DTV) die Trikotpflicht.

Nach Harsewinkel kam Dirk Aschmoneit im Anschluß an eine Autogrammstunde im Bielefelder Runners-Point. Aschmoneit war gerade von einem Ermüdungsbruch genesen und nutzte gern die Chance für einen Trainingswettkampf. Der geriet bei einem Vorsprung von knapp fünf Minuten zur lockeren Angelegenheit. Im Ziel gab der Sieger, der sich wenige Jahre zuvor bei der Bundeswehr zum Kampfschwimmer hatte ausbilden lassen, 1989 aber bereits Zahnmedizin studierte, lockere Sprüche zum besten. Für den Trispeed-Triathon hatte der damals 28jährige einiges an Lob übrig: ,,Einen kleinen, aber feinen Triathlon’’, nannte Aschmoneit die damals 309 Finisher zählende Veranstaltung. Weil er im Schwimmbad nachher noch ganz locker 1 500 m ausschwamm, titelte die NEUE WESTFÄLISCHE tags darauf etwas reißerisch: ,,Aschmoneit ging nach dem Sieg zum Training.’’

Für den TriSpeed-Triathlon bildete die ,,Verpflichtung’’ von Dirk Aschmoneit einen ersten Stein im Mosaik vieler namhafter Harsewinkel-Sieger. Von ganz allein war natürlich auch Dirk Aschmoneit nicht gekommen. Etwas Spritgeld reichte dem im gesponserten Ford Fiesta angereisten Wahl-Franken indes – und ein bisschen Überzeugungsarbeit. Aschmoneit war zum Jahresbeginn 1989 von Neumünster zum TSV Roth gewechselt; bei Detlef Kühnel wirbelte er mitunter im Organisationsbüro. Dort erreichte ich ihn am Telefon und lud ihn zur Übernachtung in die Klosterpforte ein. Sogar dem Hotelier Reinhold Frie sagte der klangvolle Name damals etwas und — als ob es eine Art Vorausschau war – Frie sprach den Namen bereits einige Jahre bevor Aschmoneit in die USA ging, sehr amerikanisch aus. Als Neu-Amerikaner feierte der erste deutsche Top-Triathlet, der 1988 die Ironman-Premiere in Roth gewann, seine größten internationalen Erfolge: 1991 siegte ,,Asche’’ beim Ironman Neuseeland (8:30 Stunden). Es war der erste internationale Ironman-Sieg eines deutschen Athleten. 1993 wurde er an gleicher Stelle in einem seiner letzten Rennen Zweiter (8:43 Stunden).