Ambitionen auf den Sieg hat dabei in diesem Jahr kein Läufer aus dem Kreis Gütersloh. Der Isselhorster Ingmar Lundström, Sieger 1999, verzichtet mit Rücksicht auf die Triathlonsaison. Und für die übrigen Läufer dürften die hoch gehandelten Favoriten Marcus Biehl (SV Brackwede), Vorjahressieger Philipp Brouwer (LC Paderborn) und Debütantin Antje Strothmann (LC Solbad Ravensberg) eine Kragenweite zu groß sein. Chancen auf vordere Platzierungen haben die ,,Gütersloher’’ indes allemal.
Bei den Frauen stehen Gisela Steinbeck und Michelle James (beide DJK Gütersloh) wieder im Blickpunkt. Weil Gisela Steinbeck genauso viel wie 2003, Michelle James aber weniger trainiert hat, ist es gut möglich, dass die Vorjahresdritte (2:14:54 Stunden) und –zweite (2:14:10 Stunden) diesmal die Plätze tauschen. Ob sie wieder auf das Siegertreppchen an der Sparrenburg klettern dürfen, da sind sich die Gütersloherinnen indes noch nicht ganz sicher. ,,Welche starken Läuferinnen sonst noch da sind, zeigt sich ja erst am Sonntag’’, orientiert sich Gisela Steinbeck lieber an der Endzeit. Steinbeck, die 2001 mit Rang 26 beim Hermannslauf begann (2:31:45 Stunden), sich im Jahr darauf auf 2:17:46 Stunden (Siebte) und dann auf 2:14:54 Stunden (Dritte) steigerte, liebt diesen Lauf, ,,weil er einfach einen hohen Stellenwert hat’’. Ihren Mannschaftstitel verteidigen wollen am Sonntag die Frauen der LG Marienfeld. Das Team um die Vorjahresvierte Brigitte Steffens hat sich nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Ann-Kathrin Drommelschmidt durch die Neuverpflichtung von Adelheid Grumbach und Sigrid Rüter sogar noch verstärkt.
Im Topfeld der Männer wird Carlton James, der mit Blick auf die Teamwertung wieder für TriSpeed Marienfeld antritt, hoch gehandelt. Zwar hat Güterslohs Sportler des Jahres, im Vorjahr hinter Brouwer und dem Münsteraner Thomas Böckenholt (diesmal nicht am Start) Dritter, allein den Minden-Marathon in sechs Wochen als sein erstes Saisonziel postuliert. So ganz mögen ihm viele Läufer die Tiefstapelei für den ,,Hermann’’ indes nicht glauben, seit James am Ostermontag im Training die Originalstrecke locker in 1:59 Stunden zurücklegte und nachher ankündigte ,,ab jetzt wird mit dem Bergtraining begonnen’’. Teilweise setzte der Frühaufsteher danach Einheiten im Teuto schon morgens vor sechs Uhr auf den Trainingsplan.
Die Vorjahresüberraschung von Rang acht wiederholen möchte am liebsten Tobias Jazbec (TriSpeed). Der 23-Jährige, durch ein ständiges auf- und ab im Training derzeit etwas verunsichert, mag sich indes nicht festlegen, ob er noch einmal 1:53:45 Stunden laufen kann oder ob er neben Robert noch weitere der Schulz-Brüder aus Bielefeld als direkte Gegner fürchten muss. ,,Es wird schwer genug, auch den Konrad Schulz oder den Volkmar Rolfes auf Distanz zu halten’’, orientiert sich Jazbec an Läufer, die 2003 schon hinter ihm rangierten.
Mit Sascha Peschel, Christoph Rahmann, Robert Becker und Matthias Riepert verfügt TriSpeed Marienfeld über vier weitere Läufer, die unter zwei Stunden laufen können, was das Rennen um Platz zwei oder drei in der Mannschaftswertung hinter dem auf eins abonnierten SV Brackwede interessant macht. ,,Außerdem stehen mit Jonas Schön, Burkhard Fölling und Klaus-Bernd Rahmann noch Leute direkt dahinter in der zweiten Reihe’’, kennt Tobias Jazbec seine starke ,,Ersatzbank’’. Die magischen zwei Stunden dürften von der DJK Gütersloh auch wieder Jens Kreiensiek und Rainer Demoliner ins Auge gefasst haben. Während der Clarholzer Nachwuchsläufer Alexander Micheel sich intensiv vorbereitet hat und Platzierungschancen in der AK 18 besitzt, konnte das andere heimische Talent, Murat Bozduman (LG Burg Wiedenbrück), dem Lockruf des Hermannslaufs einmal mehr widerstehen.