Harsewinkel (rob). Der Gütersloher Claas Bradler verteidigte beim 24-Stunden-Schwimmen in Harsewinkel am Wochenende seinen Vorjahressieg. Der 22-jährige zählte von Samstag auf Sonntag 34,25 Kilometer lang die Kacheln im Harsewinkeler Hallenbad, blieb damit deutlich unter seiner eigenen Rekordmarke (50,15 km), aber noch 500 m vor dem zweitplatzierten Hans-Werner Herweg (33,75 km).
Der Harsewinkeler Hans-Werner Herweg, der das 24-Stunden-Schwimmen selbst schon zweimal gewann, brachte sich quasi über Nacht ins Rennen um die Krone der Kachelzähler. Bei dem von DLRG und Stadt organisierten 24-Stunden-Event lag bis zum frühen Abend Claas Bradler klar in Front. Weil der gelernte Rettungsschwimmer und Triathlet erneut die 50-km-Marke anpeilte, zweifelte zunächst niemand an seiner ,,Titelverteidigung“. Als Bradler dann aber gegen Mitternacht Müdigkeit und der Anflug einer Grippe überkam, geriet das Vorhaben außer Plan. Bradler legte sich für sechs Stunden schlafen. Als er morgens zurück ins Bad kam, musste er sich mächtig ins Zeug legen, um die Führung zurück zu holen. Die Herwegs gingen mit zwei zweiten Plätzen nach Haus. Brigitte Herweg, ebenfalls mehrfache Siegerin der 24 Stunden, schwamm mit 21,00 km auf Rang zwei. Nur die Löhnerin Simone Gieselmann (25,50 km) schwamm weiter. Aus Harsewinkeler Sicht zählten Daniel Claus (6. mit 16,0 km), Ulrich Scharte (7. mit 15,1 km), Edward Kolle (15,0 km) sowie Maria Fölling (15,05 km) zu den eifrigsten Kilometersammlern.
Dass die 24-Stunden-Veranstaltung im Hallenbad vom guten Wetter draußen profitieren kann, davon waren die Organisatoren fest überzeugt. ,,Viele Kinder fahren mit dem Rad zum Bad. Die würden bei Regen zu Hause bleiben“, lautet die einfache Erklärung von Organisationschef Andreas Rischer. Jedenfalls stiegen die Teilnehmerzahlen wie schon im Vorjahr rasant an. Die ,,Krise“ von vor zwei oder drei Jahren scheint überwunden. ,,Nur 1993, 1995 und 1996 hatten wir mehr Teilnehmer als heute“, verkündete Rischer bei der Siegerehrung die positiven Zahlen.
Dabei waren erneut die Bedingungen für die zu erwerbenden Abzeichen geändert worden. Wurde im letzten Jahr noch die Heraufstufung von 2,5 km auf 5 km für das Schwimmabzeichen in Gold als Grund für die gestiegene km-Leistung der Veranstaltung herausgestellt, fanden Rischer und sein Team in diesem Jahr 3 000 m für ,,Gold“ als völlig ausreichend. Die erneute Anpassung dürfte im Hinblick auf den Teilnehmerandrang in den Abendstunden richtig gewesen sein. An den Startblöcken bildeten sich in der Boomzeit abends um 19 Uhr Warteschlangen. ,,Wenn dann noch alle 5 km schwimmen wollen, gehen die ersten ohne ins Wasser zu gehen nach Hause“ erkannte Rischer den Zwiespalt.
Die Gesamtstrecke aller Teilnehmer wurde auch so gebrochen. Die 395 Starter legten zusammen 1310,494 Kilometer zurück (Vorjahr: 1274 Kilometer), die Durchschnittsleistung jedes einzeln sank indes von 3,96 km auf 3,318 km. In der Vereinswertung bezwang die im Vorjahr von der DLRG Löhne vorgeführte DLRG Harsewinkel mit 218,7 km ihr angestammtes Terrain zurück. Löhne trat nur mit elf Schwimmern an und kam auf 156,15 km. Dritte wurden die Schwimmer der TSG Harsewinkel mit 136,3 km. Bei den Hobbymannschaften rangierten die ,,Wasserläufer“ mit 169,6 km vor der Karnevalsgesellschaft Rote Funken (105,2 km).