Marienfeld (rob). Dass sie zum Saisonende noch in die Geldpreisränge laufen, hätten sich die Triathleten von Trispeed Marienfeld vor der ersten Saison in der 2. Bundesliga in den kühnsten Träumen nicht auszumalen gewagt. Nicht abzusteigen, lautete das Ziel des Klassenneulings, der mit einem siebten Rang im ostdeutschen Schneeberg am Samstag in der Tabelle nochmal um eine Position auf Rang 7 aufrückte und damit 500 Euro für die Mannschaftskasse einstecken durfte.
Beim Sprinttriathlon über 750-20-5 Kilometer unterstrichen einmal mehr die Youngster ihre Ambitionen. Der 18-jährige Dominik Treuherz finishte den Sprint in glänzenden 58:54 Minuten (11:11 – 29:54 – 17:49) auf Rang 13. Beim Zieleinlauf spürte Treuherz noch den Atem seines Teamkollege Stefan Holtkötter, denn der rangierte nur vier Sekunden dahinter auf Rang 14 (58:58 Minuten). Die beiden hatten nahezu das komplette Rennen gemeinsam absolviert.
Der letzte Durchgang der fünfteiligen Bundesliga-Serie, die bekanntlich am 3. Juni in Harsewinkel gestartet war, endete übrigens mit einem Fehlstart. Weil die nervösen Dreikämpfer im Schneeberger Strandbad in der Startboc immer weiter vordrängten und schießlich einen Frühstart provozierten, mußte das halbe Feld zurückgeholt werden, ehe der Triathlon gestartet werden konnte. Auf der bergigen Radstrecke fand danach nur bedingt Selektion statt. Die Athleten „klebten“ förmlich aneinander, berichteten Beobachter. Dabei war Windschattenfahren diesmal nicht freigegeben.
Bestens war erneut Tobias Jazbec unterwegs. Trispeeds Teamkapitän rangierte mit 59:58 Minuten nur eine Minute hinter den jungen Mannschaftskollegen, aber 20 Plätze zurück. „Wahnsinn, wie knapp das heute alles war“, stöhnte Jazbec über die enge Einlauffolge. Beim Laufen hatte der Harsewinkeler mit 17:03 Minuten wieder einigen Boden gut gemacht, aber nach guter Schwimmleistung (11:13) beim Radfahren (31:42 Minuten) einige Athleten ziehen lassen.
Nicht wohl fühlte sich Christoph Rahmann, was an dessen Ergebnis mit Rang 50 in 1:01:58 Stunden (11:21 – 32:10 – 18:27) leicht abzulesen war. „Schwimmen war gut, aber danach war ich verkrampft“, berichtete der extra aus München angereiste Ironman. Ein Dankeschön hatten die Marienfelder Dreikämpfer für Claas Bradler übrig. Der Schwimmspezialist war kurzfristig eingesprungen und schlug sich nach einem guten Start im Wasser (10:44 Minuten) auch auf dem Rad (34:15) und beim Laufen (22:02) achtbar, was ihm schließlich mit 1:07:01 Stunden Rang 67 einbrachte.
Als Gewinner der 2. Bundesliga ging übrigens der USC Kiel vor Asics-Team Witten II und TV Dresden hervor. Die Marienfelder hätten mit vier Punkten Rückstand fast noch den TV Lemgo II (35 Punkte – Rang 6) abgefangen. Bei Tobias Jazbec kreisten die Gedanken nach dem Saisonabschluss schon im Jahr 2008. Im November soll es das erste Vorbereitungstrainingslager geben. Bis dahin will das Team, das 2008 wohl auf Wolle Ermeling (USA-Aufenthalt) verzichten muss, sich noch verstärken und möglichst einen Teamsponsor finden. „Die 500 Euro Preisgeld decken ja nicht mal zehn Prozent unserer Kosten“, sagte Tobi Jazbec.