Harsewinkel (rob). Georg („Confetti“) Bienert, Mountainbiker von Trispeed Marienfeld, hat innerhalb von 14 Tagen zwei 24-Stunden-Mountainbikerennen gefinisht, darunter die WM in Sulzbach. Der 42-Jährige stieg bei der WM in der Oberpfalz nach 17 Stunden und 220 Kilometern vom Rad. „Ich war vollkommen erschöpft und habe dann lieber den schnellen Leute zugesehen“, berichtete Bienert, dessen Vorbereitungsrennen in Duisburg weitaus besser lief. In der Ruhrstadt brachte er es auf 286 km und hatte nur Probleme mit einem schmerzenden Knie durch einen leicht verstellten Sattel.
Bienert war von beiden Rennen begeistert. „Wie immer war da eine Wahnsinnsstimmung in Duisburg“, berichtete er. Auch die WM in der Oberpfalz beeindruckte ihn durch ein riesiges Wettkampfgelände. Der Rundkurs führte durch eine ehemalige Zeche für 10.000 Arbeiter, war 7 Kilometer lang und wies 100 Höhenmeter auf.
Bei der WM gönnte sich Bienert erst nach 13 Stunden Fahrt eine erste Pause. Während andere Teams mit bis zu sechs Betreuern antraten, war für den Harsewinkeler in allen Belangen einschließlich Verpflegung und Radservice „Solo“ angesagt. Nach 15 Stunden wurde Bienert durch ein heftiges Geräusch im Hinterrad „aufgeweckt“. Die Speerklinke hielt nicht mehr, konnte aber durch Mithilfe von Zuschauern wieder lauffähig gemacht werden. Während Georg Bienert nach 17 Stunden die Beine schwer wurden und der Körper etwas Schlaf einforderte, fuhren die drei Erstplatzierten knapp 23 Stunden durch. „Die pausierten sogar immer zusammen, um den Gegner stets im Blick zu behalten“, berichtete Bienert vom knappen Rennen an der Spitze.
Mit der Organisation in Sulzbach seien neue Maßstäbe gesetzt worden, so der Trispeed-Biker. Beispielsweise mit dem Einschreiben vor dem Start am historischen Rathaus. Mit einer Polizeieskorte ging es auf die Strecke. Unglaublich aufwendig waren auch die Verpflegung samt Unterhaltung für Gäste und Betreuer. „Man darf auf das nächste Jahr gespannt sein, Zuschauer und Athleten waren begeistert“, sagte Georg Bienert, der froh war, ohne wirklichen Defekt oder Sturz durchgekommen zu sein.
Spaßiger Nebeneffekt für Georg Bienert war die erneute Beachtung seiner selbstgebauten Lampen. „Einige Hersteller haben Fotos gemacht“, erzählte der Tüftler stolz vom Interesse an seinen Strahlern Marke Eigenbau. Fuhr er bislang Halogen, so nutzte er jetzt eine 700 Lumen-LED-Lampe, die über Funk geschaltet wird. Georg Bienert: „So etwas hatte man noch nicht gesehen.“