Marienfeld (rob). Mathis Mörke von Trispeed Marienfeld hat nicht gerade viele Wettkämpfe in seiner Karriere gemacht, aber meistens spektakuläre. Am Sonntag schlägt der 22-jährige Harsewinkeler ein neues Kapital auf: Marathon.
2008 half Mörke mit gerade mal 19 Jahren als Ersatzmann im Team der 2. Triathlon-Bundesliga aus und sicherte mit den vier Kollegen Trispeed Marienfeld den Klassenerhalt. Bis dahin war Mörke fast nur Läufer gewesen. Seine 10-km-Bestzeit von 33:20 Minuten datiert aus dem Jahr 2009. Im letzten Jahr setzte der Mathematiker voll auf den Radsport, ergatterte zusammen mit Jan Krieft als „Bike-Dude“ in einem aufwendigen Bewerbungsverfahren einen Startplatz beim Ötztaler Radmarathon. Das schwere 239-Kilometer-Jedermannrennen über vier Alpenpässe meisterte er mit Bravour auf Rang 156. Profis wie Holger Sievers lagen nur Sekunden vor ihm. Den letzten Mammutanstieg über das Timmelsjoch (2.509 m ü. NN) fuhr Mathis Mörke eine Stunde lang an der Seite von Jan Ullrich – und hängte den Tour de France-Sieger dann ab. In den Radsportmagazinen war Mörke mit großen Bildern abgefeiert worden, als das große Duell Mörke-Ullrich, Mann gegen Mann am Timmelsjoch.
Nun also steht Mathis Mörke wieder vor einer Herausforderung. Beim Zürich-Marathon gibt der 22-Jährige sein Debüt über 42,195 Kilometer. Für Mörke fast ein Heimspiel, denn seit einem Jahr studiert er in der schweizerischen Hauptstadt, nachdem er das Grundstudium für Wirtschaftsmathematik in Bielefeld abgeschlossen hatte. Jetzt kann er wieder laufen, nach fast zweijähriger Pause. Mit dem Radfahren hatte Mörke vor zwei Jahren nämlich in erster Linie angefangen, weil im Frühjahr 2010 nach einigen Überlastungswochen die Knie schmerzten und der Orthopäde zur Pause riet. Das Ziel ist eher vorsichtig gesteckt. Im vier-Minuten-Schnitt will er die (flache) Strecke angehen, also auf eine Endzeit von 2:48 Stunden. Vor einer Woche hat Mörke ein einwöchiges Trainingslager in Südfrankreich gemacht und 156 Kilometer in sieben Tagen abgespult. Es lief alles rund. Sein Begleiter dort wird ihn auch beim Zürich-Marathon anspornen. Tobias Jazbec, der nochmal für den ASV Duisburg antritt, bevor er am 6. Mai sein Saisondebüt beim Triathlon Versmold für Trispeed Marienfeld gibt, will gut zehn Minuten schneller sein. „3:45 Minuten pro Kilometer angehen und nach hinten schauen, was geht“, sagt Tobi, der im Gegensatz zu Mathis Mörke in der Vorbereitung drei Volkslaufsiege zu Buche stehen hat.