Marienfeld (rob). Beim 24-Stunden-Radrennen am Nürburgring ist die achtköpfige Mannschaft von Trispeed Marienfeld am Sonntag Dritter geworden. In der Besetzung Pascal und Patrick Hanhart, Jan Krieft, Michael Luismeier, Stefan Körkemeier, Thomas und Stefan Frost und Thomas Schiemann düste der heimische „Achter“ mit einer Runde Rückstand auf das mit Ex-Profis besetzte Team „Equipe Expoid“ und rundengleich mit dem Zweiten RSV „Killerwade“ auf Rang 3
Auch der Vierte TV Bad Mergengentheim brachte es wie die Marienfelder auf 21 Runden. Damit blieben alle Teams deutlich unter den Werten des Vorjahres, als der RSV Rosenheim mit 29 Runden (á 24,4 Kilometer) gewann. Grund dafür war das widrige Wetter. Zeitweise wurde das Rennen sogar unterbrochen. Zwischen fünf und acht Uhr morgens holte der Veranstalter bei heftigem Regen und Gewitter alle Fahrer von der Rennstrecke. Noch früher war das zeitgleich laufende Mountainbike-Rennen unterbrochen worden. Bei Sonnenschein gingen die rund 800 Teams am Samstag um 14 Uhr auf die schwere Runde durch die „grüne Hölle“ mit den vielen neuralgischen Abschnitten, beispielsweise der „Coca-Cola-Kurve“, dem „Schwedenkreuz“, der „Fuchsröhre“, durch den „Adenauer Forst“ und die „Hohe Acht“.
Dann kam der Regen. Bevor der losplatzte, hatte das Gewinnerteam „Equipe Expoid“ noch Hoffnung auf ein Traumergebnis von 34 Runden, so ein hohes Tempo war angeschlagen. Auch die heimische Mannschaft war fix unterwegs. Dann brachen alle Dämme. „Es ging nichts mehr, es regnete und blitzte in einer Tour“, berichtete Pascal Hanhart, der die Marienfelder Mannschaft zusammengestellt hatte, von dem Unwetter. Den Fahrern kam die Pause in den frühen Morgenstunden gelegen. Viel Zeit zum Schlafen gab es indes nicht, zumal die Dauer der Unterbrechung lange Zeit völlig offen war. Erst um halb acht erhielten die Teams die Nachricht, dass es bald weitergeht.
Am Ende waren die Marienfelder etwas enttäuscht, den zweiten Rang aus dem Vorjahr nicht verteidigt zu haben, denn das wäre leicht möglich gewesen. Nach dem Re-Start morgens um acht rangierte das Trispeed-Team sieben Minuten hinter dem späteren Zweiten. Ein nicht allzu großer Rückstand. „Wir wussten, dass die anderen sich aufgezehrt hatten und praktisch keine Fahrer mehr hatten“, berichtete Pascal Hanhart davon, dass seine Truppe auf der letzten Umrundung nochmal angreifen wollte.
Dazu kam es aber nicht. Zwar fuhr sich dessen Bruder Patrick Hanhart, der tags zuvor beim ebenfalls am „Ring“ ausgetragenen German-Cycling-Cup-Rennen Zweiter hinter dem Solosieger Jonas Leesmann geworden war, planmäßig warm, blieb dann aber ohne „Einsatz“. Der vorletzte Fahrer, Thomas Schiemann, erreichte das Ziel erst nach der erlaubten letzten Wechselzeit um 12.45 Uhr. Zielschluss ist um 14 Uhr. „Er hat sich da verrechnet“, glaubte Pascal Hanhart, hörbar verstimmt, den Grund für das Malheur zu kennen. So ging der Herzebrocker nicht mehr an seine Grenzen und ließ es zum Ende hin locker ausrollen. Die Marienfelder waren auf diese Weise zwar gut eine Stunde früher „fertig“, hatten aber statt 22 Runden nur 21 und damit eine Runde weniger als erhofft auf der „Uhr“.
Insgesamt zog das 24-Stunden-Event auf der Nordschleife am Nürburgring wieder über 5.000 Radsportler in den verschiedenen Wettbewerben in seinen Bann.