Harsewinkel (rob). Am 3. Oktober ging mit dem Münsterlandgiro die Saison der Jedermann-Radrenner zu Ende. Für das Gütersloher „Team Green n fit“ gab es dort recht wenig zu ernten: Ein neunter Platz durch Pascal Hanhart war das erfreulichste Resultat. Zu wenig, um zum Ende nochmal einen richtigen Glanzpunkt zu setzen. Den hätte das Team, das durch die beiden Sturzverletzungen des im Vorjahr mit drei Sprintsiegen erfolgreichen Patrick Hanhart fast den gesamten Sommer über geschwächt war, gut gebrauchen können.
In Leipzig und in Köln hatte Patrick Hanhart im letzten Jahr jeweils vor großer Kulisse gewonnen. In dieser Saison wurden ausgerechnet diese beiden Rennen, die zu den schönsten der 15-teiligen Serie zählen, zum persönlichen Schicksalsort des 25-jährigen Maschinenbaustudenten. Beim ersten Sturz ging das mehrere Tausend Euro teure (nur bedingt versicherte) Carbonrad zu Bruch. Beim zweiten Sturz verletzte sich Hanhart so blöde am Rücken, dass er bis in den Spätsommer hinein mitunter Schwierigkeiten beim Atmen hatte. Weil fortan der Sprinter im Team fehlte, musste jetzt der Jüngere der Hanharts die Punkte einfahren.
Pascal, den Patrick meistens liebevoll „Brüderchen“ ruft, war also nicht mehr „nur“ bester Wasserträger im Team, sondern erster Ergebnislieferant. Mit zwei vierten Plätzen in Hockenheim und in Schleitz und einem 9. Rang in Münster glückte der Rollentausch; es gelangen dem 22-Jährigen immerhin drei einstellige Resultate. Am Hockenheimring blieb Pascal Hanhart bis zum Schluss am Hinterrad des Siegers Jonas Leefmann, der unmittelbar danach ins Profilager wechselte.
Dass der jüngere der beiden Hanharts in diesem Sommer für seine fünfte Saison im German-Cycling-Cup deutlich weniger trainierte, machte sich lediglich beim Einzelzeitfahren – bislang seine Stärke – bemerkbar. „Insgesamt bin ich mit der Saison sehr zufrieden“, sagte Pascal Hanhart. Mit Rang 28 im Gesamtklassement (2.258 Punkte) hat sich der Harsewinkeler zum Vorjahr (Rang 29) um eine Position verbessert. Bei den Green-Fit-Frauen sorgten Ex-Profi Manuela Freund (24.), Mareike Sauret (36.) und Silvia Noya Crespo (41.) für die besten Serienergebnisse im Gütersloher Team.
Der Boom im Jedermann-Radsport hielt auch in diesem Jahr an, sagt Pascal Hanhart. Die Rennen seien jetzt noch professioneller geworden und noch besser besetzt gewesen, lautete sein Fazit. Das Gütersloher Männer-Team gewann in diesem Sommer sogar einmal die Teamwertung – in Köln, ausgerechnet beim Sturzrennen des „Kapitäns“. In der Team-Jahreswertung landeten die Gütersloher auf Rang 24. Das war ernüchternd, denn immerhin hatte die Green-Fit-Mannschaft noch einen zweiten Platz und drei dritte Plätze in den Tageswertungen aufzuweisen – allerdings jedes Mal auf der geringer bewerteten kürzeren Renndistanz.
Mit Ablauf dieses Jahres werden die beiden Hanhart-Brüder das Gütersloher Green `n Fit-Team nach drei Jahren verlassen und zum Team Moscovskaya wechseln. Ihre Räder und die Montur haben sie am letzten Freitag zurückgegeben. Moscovskaya war in diesem Jahr in der Teamwertung Siebter.