Harsewinkel (rob). Nina Kraft und Paul Kemper sind die namhaften Zugpferde beim 16. TriSpeed-Triathlon am Sonntag in Harsewinkel. Die Hawaii-Zweite vom SC Bayer Uerdingen nutzt die Mitteldistanz zur Vorbereitung auf den Ironman Germany Mitte Juli in Frankfurt.
Die 35-Jährige aus Braunschweig kündigte den Harsewinkel-Start bereits auf ihrer Homepage an, als sie ihre Anmeldung noch gar nicht abgegeben hatte. ,,Ich brauche lange und ruhige Trainingswettkämpfe’’, erklärte Nina Kraft am letzten Sonntag beim Bundesligaauftakt in Gladbeck, warum sie gern zum Triathlon nach Harsewinkel kommt. Für die 2-84-20 km hat sie sich eine Zeit von 4:08 Stunden vorgenommen. Ihrem Wunsch, mit den Männern erst um 10.20 Uhr zu starten, haben die Organisatoren entsprochen. ,,Sie wird dort mindestens in den Top-Ten einlaufen’’, schätzt Robert Becker die derzeit erfolgreichste deutsche Langdistanz-Triathletin im Vergleich mit den besten Männern stark ein.. Während es für Nina Kraft der dritte Auftritt in der Mähdrescherstadt ist, tritt Bundesliga-Athlet Paul Kemper bereits zum vierten Mal an. Gewinnen konnte der Dritte des Florida-Ironman 2001 allerdings ,,nur’’ sein Debüt vor drei Jahren. Ein Wiedersehen gibt es mit der Siegerin des 1. TriSpeed-Triathlons von 1988. Silke Hamacher (PV Witten) tritt 15 Jahre nach ihrem ersten Sieg diesmal auf der Mitteldistanz an
Eine große Leistungsdichte kündigt sich für die NRW-Ligen an, die ab 14.20 Uhr über die Kurzdistanz (1-40-10 km) starten. Hier sind mit den beiden Teams von TriSpeed Marienfeld in der Oberliga und der 2. Bundesliga, sowie vom Tri-Sport-Team Verl in der 2. Bundesliga 12 heimische Athleten am Start. Die besten Chancen in der Einzelwertung vorn zu landen hat der derzeit wie ein Profi trainierende Heiko Lewanzik. Allerdings hängt auch Lewanzik die Erwartungen angesichts der guten Besetzung tief und hofft selbst ,,nur’’ auf einen Platz in den Top-20. Ingmar Lundström, der bereits sechsmal in Harsewinkel gewann und für das asics-Team Witten II antreten könnte, hat sich für die ,,Isselhorst Nacht’’ und gegen einen Doppelstart entschieden. ,,Dazu dürfte die Spitze zu stark sein’’, erteilte Lundström dem Ansinnen eine Absage, nur 18 Stunden nach dem Straßenlauf schon wieder beim Triathlon um den Sieg mitlaufen zu können.
Begeistert sind die Organisatoren über die Resonanz beim Kurz- und Volkstriathlon. ,,Da sind jede Menge neue Gesichter dabei’’, hat Robert Becker bei der Eingabe des Teilnehmerfeldes festgestellt. Kamen in den letzten Jahren bis zu 70 Prozent ,,Wiederholungstäter’’ nach Harsewinkel, besteht das große Feld nun zu mehr als der Hälfte aus neuen Namen. Weil auch noch mit rund 1 000 Anmeldungen der Teilnehmerrekord um fast 10 Prozent gesteigert wurde, darf die in den letzten Jahren im Triathlon allgemein diagnostizierte Stagnation vielleicht als überwunden angesehen werden. Die Marienfelder machen die Entwicklung für sich an zwei Beispielen fest. Kam die Gütersloher Medienfabrik vor drei Jahren erstmals mit einer Staffel, so buhlten im letzten Jahr bereits sechs Teams um den eigens ausgelobten Firmenpokal. Für Sonntag ist die Medienfabrik gleich mit elf Mannschaften gemeldet. Brachte der Karnevalsverein ,,Lax’’ letztes Jahr aus einer Bierwette heraus zwei Dreikämpfer an den Start und jede Menge Zuschauer ins Freibad, so hat sich die Gruppe inzwischen verfünffacht. Sebastian Rogge, der Wortführer der Karnevalisten, stellte den TriSpeed-Leuten vorige Woche sogar offiziell sein soeben erworbenes Rennrad vor. ,,Das läuft richtig gut und gekostet hat es nur zwei Kästen Pils.’’
Geringfügig geändert hat sich der Zeitplan. Hier die aktualisierte Version:
8.30 Uhr 1. Start Mitteldistanz
9.30 Uhr 2. Start Mitteldistanz
10.20 Uhr 3. Start Mitteldistanz
11.10 Uhr 1. Volksdistanz + Staffeln
11.30 Uhr 2. Volksdistanz
11.50 Uhr 3. Volksdistanz
12.10 Uhr 1. Sprint NRW-Nachwuchsliga
12.30 Uhr 2. Sprint NRW-Nachwuchsliga
12.45 Uhr Schülertriathlon
12.50 Uhr 1. Kurzdistanz offen
13.20 Uhr 2. Kurzdistanz offen
13.50 Uhr Kurzdistanz Frauen
14.20 Uhr Oberliga
14.50 Uhr Regionalliga
15.20 Uhr 2. Bundesliga