19. Trispeed-Triathlon: Favoritensiege auf der Mitteldistanz

Harsewinkel (rob). Die Vorjahressiegerin Nine Schneider aus Siegen dominierte auch am Sonntag den 19. Trispeed-Triathlon in Harsewinkel. Die 30-jährige Physiotherapeutin steigerte sich auf der Mitteldistanz über 2-80-20 Kilometer um 13 Minuten auf 4:12:35 Stunden und rangierte damit mit über 20 Minuten Vorsprung vor der übrigen Konkurrenz. Deutlich knapper geriet die Entscheidung bei den Männern. Der 30-jährige Stefan Werner gewann am Ende mit 3:45:47 Stunden vor Horst Wittmershaus (SC Wehe), der 3:46:55 Stunden benötigte und dem Lokalmatador Frank Niemerg, der mit 3:50:42 Stunden um fünf Sekunden ganz knapp die Oberhand über den Essener Sebastian Longrée behielt.

„So richtig habe ich heute nie gewusst, wo ich liege.“ Stefan Werner war sich erst ganz sicher, als er nach knapp vier Stunden in die Zielgasse bog und mit den Siegerblumen in der Hand die Ame reckte. Dabei war der Erfolg des fünfachen Ironman beileibe kein Zufall. „Ich bin mit den Windverhältnissen gut zurecht gekommen“, erklärte der Bocholter, der sogar mutig genug war, mit einem Scheibenrad die Verfolgung aufzunehmen. Nach dem Schwimmen lag Werner („das liegt mir gar nicht“) nicht gerade auf Siegkurs. Mit dem Velo übernahm er dann aber die Spitze und gab sie nicht mehr ab.

Vielleicht hat dem Bocholter auch des Pech des Esseners Sebastian Longrée „geholfen“. Der 31-Jährige Dr. jur., dessen Bruder Max vor einer Woche beim Ironman Lanzarote als Zehnter für Furore sorgte, verlor auf den ersten Radkilometern gleich die Auflage für die Aeroposition am Lenker. „Da habe ich aus Wut gleich die andere mit abgerissen“, mußte Longrée den Defekt ersteinmal verarbeiten, denn ausgerechnet bei den Windverhältnissen strampelte der Essener nun aufrecht und damit ohne Chance gegen die Böen.

Von der Papierform wäre auch der Zweite Horst Wittmershausen ein Kandidat für den Sieg gewesen. Der 37-Jährige war im letzten Jahr als Neunter mit 8:54 Stunden beim Ironman Germany in Frankfurt schon da, wo Stefan Werner noch hin will – unter neun Stunden. „Ich habe diese Marke von neun Stunden jetzt auch im Blick“, kündigte der Sieger jedenfalls für den diesjährigen Frankfurter Ironman ein großes Rennen an.

Wie geschaffen waren die Bedingungen gestern für die Frauensiegerin. „Ich liebe Wind, da kann man so herrlich schön drücken“, sagte Nine Schneider, die im bergigen Siegerland zu Hause ist. Der Alleingang am frühen Morgen hat der Langdistanzspezialistin gut gefallen. „Ich komme immer wieder gern nach Harsewinkel“, will Nine Schneider 2007 wiederkommen. Dann könnte sie nach zwei Siegen einen Hattrick angehen. Aus heimischer Sicht lieferten Ulrich Härschnitz und Andreas Koptik die besten Ergebnisse auf der Mitteldistanz. Härschnitz durfte sich als Ironman-Aspirant von den Helferpflichten seines Vereins befreien und bestand in 4:21:22 Stunden den Härtetest auf Rang 37. Andreas Koptik (Tri-Sport-Team Verl) unterbot mit 4:29:48 Stunden ebenfalls die viereinhalb Stunden-Marke.