8. Herzebrocker Crossduathlon mit 90 Startern

Viele Zuschauer im Herzebrocker Waldstadion hielten den lange Zeit führenden und mit enormer Kraft und Technik brillierenden Neiteler aufgrund seines Vorsprungs als uneinholbar. Nur Tom Paesler nicht. ,,Als ich ihn auf der langen Geraden gesehen hatte, wusste ich, dass ich noch eine Chance habe.’’ Dem 23-jährige Neiteler, der im Winter zwar das Lauftraining stark forciert hat, schwanden zusehends die Kräfte. Tom Paesler hatte sich das Rennen allerdings auch sehr gut eingeteilt und ließ sich von einer gelockerten Sattelschraube nicht irrigieren. ,,Das habe ich locker ausbalanciert.’’ Beim ersten Laufabschnitt ließ er Claudius Pyrlik (SC Bayer 05 Uerdingen), als Sieger diverser Triathlons der namhafteste Starter, den Vortritt. Pyrlik kam auf mit dem MTB-Rad indes gar nicht zurecht und gab nachher auf. ,,Auf so einer Strecke macht es natürlich richtig Spaß im Gelände’’, sprühte der Sieger im Ziel förmlich vor Begeisterung. Tom Paeslers Mountainbike-Karriere hat indes auch gerade erst begonnen. Zwar ist der 33-jährige dem Triathlon schon seit zehn Jahren verbunden, den ersten Cross-Duathlon bestritt er aber erst im November in Sythen. Auch da gewann der Dortmunder, und seit dem ist die neue Leidenschaft entdeckt.

Bis vor einem Jahr war Paesler der ständige Notnagel im asics-Team Witten. Eigentlich nur für die zweite Mannschaft vorgesehen, musste Paesler zwar immer nur dann ran, wenn sich im Bundesliga-Team Ausfällen ankündigten, aber das war häufig genug. Damit sei jetzt Schluß erklärte er. ,,Lieber will ich lange und schöne Sachen machen’’, sagt er und zählt den 400 km langen Transalp-MTB-Marathon als eines seiner Ziele auf. Sein Training hat er auf fünf Einheiten pro Woche reduziert: ,,Ich will nicht mehr meine ganze Freizeit für den Sport einsetzen.’’ Happy war natürlich auch Frauensiegerin Linda Schücker. Die 20-jährige aus dem U23-NRW-Kader, verteilte ebenso Komplimente für die gut befahrbare Strecke. Vor drei Jahren hatte Schücker in Herzebrock schon einmal gewonnen, ,,aber da war es schlammig und viel schwerer als heute.’’ Auch ein Sturz zu Beginn brachte die Paderborner Studentin nicht aus dem Konzept.

Teilnehmerrekord und Spendenrekord – für den Herzebrocker SV und Renate Jakobsmeier hätte der 8. Cross-Duathlon kaum besser laufen können. Den Überschuss von 925 Euro übergibt Renate Jakobsmeier in den nächsten Tagen der Elterninitiative ,,Hand-in-Hand’’ von der Kinderkrebsstation in Bethel. Sportlich verhilft die Einfassung der Veranstaltung in eine NRW-weite Duathlon-Serie unter anderem mit Paderborn (4. Mai) und Borgholzhausen (12. Juli) zunehmend zu mehr Renomee. Allein die schwache Beteiligung in den Schüler- und Jugendklassen sorgten für Sorgenfalten auf der Stirn der Organisatorin. ,,Das ist ein Problem unserer Gesellschaft und insbesondere der Eltern’’, glaubt Renate Jakobsmeier, dass viele Kinder, die gern gekommen wären, vom Elternhaus nicht die notwendige Unterstützung erführen. Den Wiederspruch kann die Abteilungsleiterin des Herzebrocker SV nicht verstehen. ,,Es reden immer alle davon, dass sich die Kinder mehr bewegen sollen, es handeln aber nur wenige danach.’’

Ergebnisse Duathlon 3-12-3 km, Männer: 1. Tom Paesler (PV Witten) 1:10:44, 2. Robert Neiteler (Team Pirat Nottuln) 1:11:02, 3. Volker Kleine (Tri-Team Hagen) 1:11:36, 4. Thorsten Walter (KTT Köln) 1:12:39, 5. Alexander Nienaber (Gütersloh) 1:13:10, 6. Sven Grosser (Ktt Köln) 1:13:30 …16. Michael Konermann (TriSpeed Marienfeld) 1:18:10, 19. Ulrich Fechner (TSG Rheda) 1:20:02, 20. Thorsten Selker (TV Verl Triathlon) 1:20:37.

Frauen: 1. Linda Schücker (Tri-Club Paderborn) 1:22:46, 2. Anne Hillenbeck (MSC Bochum) 1:26:54, 3. Silke Held (Endspurt Herford) 1:37:09

Nachwuchs bis 14 Jahre: 0,4-3-0,4 km: 1. Felix Gausmann 9:37 Minuten, 2. Patrick Loddenkemper 9:43, 3. Jan Krieft (alle RSG Harsewinkel) 9:48 Minuten.