Christkindllauf in der Warteschleife

Rheda-Wiedenbrück (rob). Wer beim Christkindllauf am 1. Dezember mitmachen will, der muss den ersten Sprint gewinnen und der wird für den beliebten Wiedenbrücker Lauf am PC entschieden. Nur wer sich via Internet in die Startliste einschreibt, zählt zu denen, die den „Run“ auf die Startplätze gewonnen haben. Am Montagabend harrten mehrere Hundert Läuferinnen und Läufer allerdings vergebens am heimischen Rechner. Um 22 Uhr, als die EDV-Schleuse geöffnet werden sollte, ging nichts mehr auf dem Server von Sportpayment.com, der Agentur, die für die LG Burg das Anmeldeverfahren kanalisieren sollte.

Im letzten Jahr hatte alles so glänzend geklappt. Genau nach 65 Minuten steuerte der Rechner damals auf den Punkt genau ab, als sich 1200 Läuferinnen und Läufer angemeldet hatten. Von Überlastungen war vor Jahresfrist keine Spur. Ganz anders nun am Montag. Manch besorgter Läufer wie Tobias Jazbec hatten schon zwei Stunden vorher die Seite der LG Burg „geladen“, um bloß nicht ins Hintertreffen zu geraten, für den Fall, dass die Homepage des Veranstalters nicht erreichbar wäre. Geholfen hat auch das nicht. „Keine Weiterleitung der Daten möglich“, lautete stets die Fehlermeldung. Einen Zusammenbruch des Servers von Sportpayment, die im Netzwerk mit dem renommierten Auswerter Mika zusammenarbeiten, hatten wohl die wenigsten für möglich gehalten.

Auch Friedemann Dressler nicht. „Ich weiß nicht mehr weiter“, hob der Organisationschef um 22.20 Uhr bereits die weiße Fahne, denn bei der Agentur war niemand telefonisch zu erreichen. Und so steckte der Christkindllauf regelrecht in der Warteschleife. Der Sprint um die Startplätze wird demnächst neu eröffnet. Bei Friedemann Dressler quoll derweil der Mailspeicher über. Viele der frustrierten Läufer schickten einfach ihre Anmeldungen per Mail an den Orga-Chef. Dressler ergriff die einzige Chance und stellte gegen 23 Uhr eine in gelber Alarmfarbe hinterlegte Meldung auf die Website der LG Burg, mit der er sich entschuldigte und um Verständnis bat: „Es hat keinen Sinn, uns jetzt mit Anmeldungen per eMail zu bombardieren – wir sind selbst entsetzt, dass die zugesicherte Anmeldung nicht funktioniert.“ Am Dienstag will die LG Burg mitteilen, wie es weitergeht.

Stellungnahme des Veranstalters vom 24.10.06

Liebe Laufsportbegeisterte,

die Anzahl der eMails, die uns während und nach der gescheiterten online-Anmeldung erreichte, ist so lang, dass ich sie leider nicht alle individuell beantworten kann. Deshalb allgemein einige Sätze zur Erklärung:

Was Montag Abend zwischen 22 und 24 Uhr passierte, war für uns als Veranstalter der absolute GAU. Der Server der Firma Sportpayment war von Anfang an dem Ansturm nicht gewachsen (obwohl er lt. Auskunft des Betreibers technisch für 2100 Meldungen pro Minute (!!) ausgelegt ist). Eine reguläre Anmeldung war nicht möglich, lediglich nach 23:30 Uhr ist es ca. 140 Teilnehmern gelungen, eine Anmeldung abzusetzen. Wir haben, nachdem um 23:45 Uhr Kontakt mit den Verantwortlichen hergestellt werden konnte, veranlasst, dass die Anmeldungen gestoppt werden, weil das Verfahren dann absolut unfair und irregulär geworden war. Wir entschuldigen uns bei allen, die ihre Zeit verzweifelt vor’m PC vergeudet haben und versichern, dass wir genauso frustriert und enttäuscht sind.

Nachdem die online-Anmeldung im letzten Jahr technisch einwandfrei funktionierte, wollten wir in diesem Jahr erneut die Firma mika-timing mit der Bereitstellung des entsprechenden Portals beauftragen. Leider hat mika-timing diese Dienstleistung eingestellt und uns an den Meldeportalbetreiber sportpayment vermittelt. Wir möchten betonen, dass es für uns zu keiner Zeit Anlass gab, an der Kompetenz und Leistungsfähigkeit dieses Vertragspartners zu zweifeln. Zumal wir im Vorfeld klar und eindeutig darauf hingewiesen haben, dass mit einem erheblichen Meldeansturm zu rechnen sei. Keinesfalls ist es so, dass wir mit sportpayment etwa den erstbesten und billigsten Anbieter gewählt haben. Wer glaubt, mit dem Christkindllauf verdienten wir uns eine goldene Nase, sei auf die nicht gezählten Stunden freiwilliger und unbezahlter Arbeit in unserer Freizeit hingewiesen, ohne die eine solche Veranstaltung gar nicht möglich ist.

Wie geht es jetzt weiter? Wir haben heute in Zusammenarbeit mit unserem Vertragspartner mika-timing folgendes beschlossen:

1. Diejenigen, die sich am 23.10. noch anmelden konnten, sind damit selbstverständlich gemeldet. Sie sollten alle eine Bestätigungsmail erhalten haben. Zusätzlich werden wir in den nächsten Tagen eine entsprechende Liste auf unserer Internetseite www.lgburg.de einstellen.

2. Diejenigen, die uns als Reaktion auf das Chaos eine Anmeldung per eMail oder Fax geschickt haben, bitten wir um Verständnis – aber diese Anmeldungen können wir so nicht akzeptieren, schon allein weil sie teilweise unvollständig und ohne Einzugsermächtigung erfolgten. Fairer würde die ganze Geschichte damit auch nicht.

3. Die Firma mika-timing richtet uns auf ihrem (leistungsfähigeren) Server eine erneute Anmeldung ein. Da die online-Meldung über mika-timing im letzten Jahr einwandfrei klappte, gehen wir davon aus (was bleibt uns auch anderes übrig??), dass dies auch dieses Mal funktioniert. Die erneute Anmeldung wird von der Internetseite der LG Burg aus freigeschaltet am DIENSTAG, 31.10.2006 ab 19:00 UHR!!

Auch wenn wir damit das Geschehene nicht rückgängig machen können, hoffen wir, dass Ihr/Sie dem Wiedenbrücker Christkindllauf, solange er in dieser Form überhaupt noch durchführbar erscheint, verbunden bleiben.

Mit freundlichen Grüßen

i.A. Friedemann Dressler (Organisationsleitung)