Ironman Switzerland: Sabine Schumacher durch Regen und Kälte nicht zu bremsen

Harsewinkel (rob). Weder Dauerregen, Kälte von 12 Grad noch eine Achillessehnenverletzung konnten Sabine Schumacher von Trispeed Marienfeld das siebte Ironman-Finish vermiesen. Nach 11:47:28 Stunden machte die 45-jährige Verlerin am Sonntag beim Ironman Zürich den letzten Schritt. „Ist das nicht herrlich?“ freute sich Schumacher über den siebten Erfolg wie über den ersten. Damit kam sie auf Rang 99. Siegerin Sibylle Matter benötigte 9:30:12 Stunden.

Mehr als zuvor musste Sabine Schumacher den letzten Wettkampf indes mit dem Kopf entscheiden. Wegen der Sehnenverletzung, die sie sich beim Hermannslauf 2007 zugezogen hatte, als ihr beim Start jemand in die Ferse trat, konnte sie im Vorfeld weniger trainieren als in den Jahren zuvor. Zum Trainingsrückstand kamen die schlechten äußeren Bedingungen als bremsender Faktor hinzu. Schon zum Start regnete es in Strömen. Erst 80 Kilometer vor dem Radziel ließ der Regen nach. „Das war schon heftig“, berichtete Schumacher, denn anders als in Roth, Klagenfurt oder Frankfurt standen in Zürich weder Zelte noch Boxen für das Equipment zur Verfügung. „Bei jedem Wechsel mussten wir nasse Klamotten anziehen. Die Laufschuhe waren schon nass, als der Marathon losging“, berichtete Schumacher.

Hatte sie den Regen gedanklich schnell abgeharkt, sei „die Kälte wirklich schlimm“ gewesen. Warme Sachen hatte sie ebenso wie ihr Teamkollege Ulrich Christmann gar nicht dabei. Mit ihren Einzelzeiten von 1:13:33 Stunden für das Schwimmen, 6:01:17 Stunden für die 180 km Rad und 4:27:33 Stunden für den Marathon war Sabine Schumacher angesichts der Umstände sehr zufrieden. „Ohne die Verletzung hätte der Marathon schneller sein können, da mußte ich Rücksicht nehmen“, berichtete sie.

Bei Uli Christmann zog die Kälte dermaßen durch die Haut, dass er bei Kilometer 80 vorzeitig vom Rad stieg. „Ich konnte nicht mehr schalten, so kalt waren die Hände“, berichtete Christmann. Dabei hatte der Wettkampf für Christmann gar nicht schlecht begonnen. Mit 1:05 Stunden lag er beim Schwimmen im Plan. „Schwimmen war ja heute auch die wärmste Angelegenheit“, sagte er. Mit der Entscheidung aufzugeben war Christmann übrigens nicht allein. Auch einige Profis wie der fürs Dresdener Kleinword-Team fahrende Matthias Hecht gaben nach einer Radrunde auf. Durch die Züricher Erfahrung („So eine Kälte bei einem Wettkampf habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt“) mochte sich Christmann später indes die Laune nicht verderben lassen. „Ich will mich nicht weiter drüber ärgern“, sagte er. Mit seiner Freundin hängt er jetzt noch einige Urlaubstage in der Schweiz dran.

Übrigens hatte auch der 43-Jährige im Vorfeld wegen einer Muskelverletzung am Hüftbeuger die Trainingsumfänge um ein Drittel zurückfahren müssen und deshalb geringere Ambitionen als 2006. Hawaii war für Christmann, seit 2006 ohne Wettkampfpraxis, beispielsweise kein Thema.