„Confetti“ Bienert erzielt 309 Kilometer – aber künftig reichen 24-Stunden-Rennen nicht

Harsewinkel (rob). Georg („Confetti“) Bienert, Langdistanz-Mountainbiker von Trispeed Marienfeld, hat beim 24-Stunden-Rennen von Duisburg am Wochenende einen neuen persönlichen Rekord aufgestellt. 309 Kilometer hatte der 42-jährige Harsewinkeler auf dem Tacho seines Mountainbikes, als die 24-Stunden-Hatz am Sonntagmittag um 13 Uhr abgepfiffen wurde. Damit rangierte Bienert auf Platz 27 im vorderen Mittelfeld. Nur 57 Einzelstarter beendeten das Rennen. Am Sieg beteiligt war der Tüftler, beruflich bei Beckhoff-Automation in Verl beschäftigt, in anderer Hinsicht: Die Gewinner der Teamwertung „Mixed“ Angelina Siefert und Frank Erbse bestritten das Rennen mit Halogenlampen aus der Werkstatt Bienerts.

Das Rennen gewann der 47-jährige Michael Grobe mit 73 Runden (525,6 km) vor dem Oberausener Andre Kupig (72 Runden) und dem Kieler Felix Breske (70 Runden). Bei den Frauen hatte Vorjahressiegerin Nicola Nesselberger (Homburg) mit 50 Runden die Nase vor Bettina Siegel (Wuppertal, 42 Runden) und Christiane Beeres (Wirges, 41 Runden). Die Mannschaftswertung gewann das Team Votec, angeführt von Ralph Berner, Olympiateilnehmer von 1996, mit 92 Runden (662,4 Kilometer).

Rund 1.500 Teilnehmer, vorwiegend als Staffelteams gestartet, nahmen an der Veranstaltung durch den Duisburger Industriepark teil. Die im Vergleich zu den Vorjahren geänderte Strecke war 7,2 km lang, wies etwa 90 Höhenmeter auf und führte u.a. durch alte Werkshallen. Waren die Bedingungen zu Beginn noch bei sonnigem Wetter und 27 Grad optimal, so drückte ausgerechnet in der Nacht, als die ersten Schwächen aufkamen, einsetzender Regen bei den Fahrern auf die Stimmung. „Ich hätte nicht so lange Pause machen sollen“, ärgerte sich Confetti Bienert darüber, dass er sich nach 12,5-stündiger Fahrer zunächst eine dreistündige Pause gegönnt hatte und später im Regen weiterfahren musste. Nachts fiel die Temperatur auf 10 Grad. Bienert ließ sich nicht aufhalten, hing noch einmal sieben Stunden Fahrt dran und erzielte mit einer Nettofahrzeit von 19 Stunden eben jene 43 Runden gleich 301 Kilometer.

Trotz der enormen Beanspruchung war Bienert, der schon ein halbes Dutzend 24-Stunden-Rennen bestritten hat u.a. in Todtnau und Illmenau, nicht besonders müde. „Andere waren zwar schneller, waren allerdings vollkommen fertig und brauchten danach 15 Stunden Schlaf“, hat er sich unter den Kontrahenten umgehört. „Ich hätte wohl noch sechs Stunden weiterfahren können“, schätzte er. Bienert war trotz mäßiger Vorbereitung, die er, um das Nachtfahren zu üben, im Dunkeln absolvierte, am Ende erstaunlich fit. Ein Beleg dafür waren auch die letzten Rundenzeiten. „Trotz des Regens wurden die zum Schluss immer schneller“, so Bienert. Der 42-Jährige freute sich, endlich ein Rennen ohne Sturz und ohne Defekt über die Bühne gebracht zu haben. „Was will man mehr“, sagte der Harsewinkeler, der jetzt schon das nächste Ziel vor Augen hat. In Österreich soll es im nächsten Jahr ein kombiniertes 24- und 48 Stunden-Rennen geben, da will er hin.