Gregor Rüschoff macht auf Lanzarote den „Triathlon meines Lebens“

Marienfeld (rob) 27 Jahre hat Gregor Rüschoff auf ein solches Triathlon-Ergebnis gewartet. So lange macht der Marienfelder schon Triathlon, seit er 1983 als 16-Jähriger in Schieder-Schwalenberg seine Karriere begann. Jetzt, mit 41 brauste „Greg-Attack“ zu seinem ersten Ironman – mit überragendem Ergebnis. In 10:30:16 Stunden übertraf Gregor Rüschoff alle Erwartungen, auch die eigenen. Im Feld der 1.300 Starter landete er auf Rang 65. In der Altersklasse 40-45 war er auf Rang 13 fast in Reichweite einer Qualifikation für Hawaii. „Das war das Rennen meines Lebens“, funke Rüschoff in die Heimat, als er in Puerto del Carmen nach 226 Kilometern den letzten Schritt gemacht hatte.

Auf Lanzarote, der wegen der Windverhältnisse und dem bergigen Gelände als schwierigster Wettkampf der World-Ironman-Serie eingestuft wird, ein Ironman-Debüt zu geben, ist schon mutig genug. Gregor Rüschoff hatte sich den Ort dafür allerdings nicht ausgesucht. 20 Freunde rund um den Ex-Radprofi Jörg Ludewig hatten ihm zum Geburtstag vor elf Monaten die (rund 400 Euro teure) Startkarte geschenkt. Damit war das Projekt geboren. Vier Sponsoren beteiligten sich an den Kosten, drei Mallorca-Trainingslager bildeten eine solide Trainingsgrundlage.

Von Beginn an kam Gregor Rüschoff gut durch. Beim 3,8 km-Schwimmen im Atlantik lag er mit 1:05:38 Stunden schon fünf Minuten unter der Marschtabelle, die auf eine Zeit von elf Stunden ausgelegt war. Für das Radfahren hatte er sich einen 30er Schnitt vorgenommen. Mit dem Bus waren die Athleten den schwierigen Parcours drei tage zuvor abgefahren. Rüschoff, der mit einem erst sechs Wochen alten Focus-Renner mit untraleichten Leightweight-Laufrädern unterwegs war, lag auch hier mit 5:46:51 Stunden weit unter Plan. „Ich habe den Tipp von Wolle Ermeling befolgt, immer noch Reserven vorzuhalten“, erklärte er die 180-km-Fahrt ohne Leistungseinbruch, „die ersten 90 Kilometer wäre ich sonst viel schneller angegagnen.“ Die gute Dosierung half ihm beim abschließenden Marathon den 5-Minuten-Schnitt von Anfang bis zum Ende durchzuhalten. Dass er mit 3:28:16 Stunden hier nur 13 Minuten über seiner Bestzeit vom Berlin-Marathon 2004 blieb, spricht für sich. Mit der Ernährung und Wasseraufnahme hatte er überhaupt keine Probleme. „Zwölf Energie-Gels haben mir über die Strecke geholfen“, berichtet Rüschoff.

Den Sieg bei der 18. Auflage des Lanzarote-Ironman holte sich übrigens der Belgier Bert Jammaer in 8:54:03 Stunden vor den beiden Deutschen Stephan Vuckovic (Reutlingen, 8:57:16 Stunden) und Olaf Sabatschus (Bayer Uerdingen, 8:59:02 Stunden). Jammaer war weitaus erschöpfter als „Greg“ Rüschoff. Zwei Meter hinter der Ziellinie sackte der Sieger zu Boden und nahm die Glückwünsche der Nachfolgenden liegend entgegen.

1. Jammaer, Bert (BEL) (50:29/5:00:17/2:56:51) 8:54:03

2. Vuckovic, Stephan (GER) (50:29/5:11:16/2:49:21) 8:57:16

3. Sabatschus, Olaf (GER) (53:21/5:02:49/2:56:13) 8:59:02

4. Cáceres Morales, Gregorio (ESP) (54:40/5:06:31/2:53:29) 9:01:05

5. Bayliss, Stephen (GBR) (50:12/5:11:23/2:54:38) 9:02:14

6. Neyedli, Scott (GBR) (50:14/5:11:52/2:55:44) 9:04:28

7. Juhanson, Ain-Alar (EST) (55:56/4:52:50/3:08:54) 9:05:12

8. Marques, Sergio (ESP) (55:55/5:16:40/2:49:12) 9:08:37

9. Spindler, Joseph (GER) (1:05:57/5:06:23/2:53:29) 9:13:16

10. Brands, Chris (NED) (54:00/5:05:30/3:08:58) 9:16:00

11. Jaberg, Patrick (SUI) (53:55/5:08:57/3:06:03) 9:16:43

12. Brader, Christian (GER) (57:09/5:10:50/3:06:05) 9:21:46

13. Ward Muñoz, Nicholas (GBR) (1:00:12/5:14:26/2:59:29) 9:22:09

14. Wolpert, Andreas (GER) (54:44/5:17:18/3:03:35) 9:23:14

15. Johnson, Rob (GBR) (53:54/5:23:58/3:00:56) 9:26:57

16. Pschebizin, Marc (GER) (55:54/5:13:59/3:10:48) 9:27:23

17. Rost, Dave (NED) (50:34/5:17:20/3:12:53) 9:27:51

18. Silkjaer, Niels-Otto (DEN) (58:54/5:10:31/3:11:02) 9:29:46

19. Aldebert, Vincent (FRA) (1:07:28/5:00:14/3:12:31) 9:30:55

20. Hemet, Nicolas (FRA) (56:17/5:11:43/3:14:57) 9:32:42

65. Gregor Rüschoff (1:05:38/5:46:51/03:28:16) 10:30:41