Cross-DM Löningen: Aqua-Jogger Uli Christmann fürchtet nur Markus Pingpang

Marienfeld (rob). Wenn Uli Christmann am Wochenende bei den Deutschen Crossmeisterschaften in Löningen (Niedersachsen) sein Debüt bei einer Cross-DM gibt, ist das für den Laufspezialisten, der viele Jahre auch Triathlon gemacht hat, ein kleines Abenteuer. Mit 45 Jahren ist Christmann erstmals auf nationaler Ebene im Cross dabei. Das erhöht bei dem Familienvater erst einmal die Spannung. Andererseits, eine mehrwöchige Wadenverletzung zwang ihn seit Dezember zur Trainingspause, erst seit zehn Tagen läuft Christmann wieder. Das lässt ihn ein wenig an seinen Chancen zweifeln. Zwei Tage vor seinem Start studierte Christmann jetzt die DLV-Bestenliste 2010. Seine bei minus 5 Grad in Wiedenbrück erzielten 32:57 Minuten stehen in Deutschland als zweitschnellste 10-km-Straßenlaufzeit in der M45 in dieser Liste. Das gibt Auftrieb. Christmann hat schon einen großen Favoriten für die rund 6,4 km lange Crossstrecke der M45-Senioren ausgemacht – Markus Pingpang. Der Barsinghausener erzielte 1991 eine 10.000 m-Bestzeit von 28:36 Minuten und ist auch heute noch schnell unterwegs. 2009 wurde der 46-jährige Pingpang, der sich als Lauftrainer selbständig gemacht hat, mehrfacher Europa- und Deutscher Meister in der M45. Ulrich Christmann bewies in der Vorbereitung nun, wie zäh und zielgerichtet er trotz Verletzung das DM-Ziel anging. Statt der geplanten Tempoläufe von 6 x 1.000 m baute Christmann in sein Aqua-Jogging-Programm auf der 50-m-Bahn in der Paderborner Schwimmoper sechs Mal drei Minuten-"Läufe" mit Maximalpuls ein. Den Blondschopf kennen spätestens jetzt alle in der Paderstadt. Christmann: "Der Trainingseffekt beim Aqua-Jogging ist gut, aber es ist ein komisches Gefühl, wenn einen die Leute durch die Fensterscheibe anstarren."