Heiko Lewanzik finisht in 9:46:54 Stunden den Ironman Hawaii

Marienfeld (rob). Am Ende war Heiko Lewanzik glücklich. Mit 9:46:54 Stunden hatte der Athlet von Trispeed Marienfeld beim Ironman auf Hawaii sein nachjustiertes Ziel („Irgendwie unter zehn Stunden kommen“) sicher erreicht und die Erkenntnis gewonnen, dass grundsätzlich für ihn deutlich mehr möglich ist auf Big Island. Mit Einzelzeiten von 57:33 Minuten für die 3,86 km Schwimmen, 5:10:03 Stunden (180 km Rad) und 3:32:54 (Marathon) lief er im Feld der knapp 2.000 Athleten auf Rang 317 (Rang 73 in der AK 30 und Rang 297 unter allen Männern).

Bei seinem Debüt auf der Insel trotzte der 34-Jährige einer drei Tage zuvor eingefangenen Erkältung. Dazu kämpfte er auf dem zweiten Laufabschnitt beim Laufen mit seinem empfindlichen Magen. „Schön, dass es vorbei ist“, sagte der gebürtige Steinhagener im Ziel in Kailua Kona, wo Ehefrau Steffi und der acht Wochen alte Sohn Jonathan den Dreikämpfer begeistert in Empfang nahmen. Heftige Windböen und Temperaturen bis 38 Grad hatten zuvor den „deutschen Tag“ mit einem Dreifacherfolg bei den Männern (Frodeno vor Kienle und Lange) und Rang 4 bei den Frauen geprägt.

Für Heiko Lewanzik verliefen die ersten beiden Disziplinen besser als erwartet. Bei einigem Wellengang stieg er nach 57:33 Minuten aus dem Pazifik. „Luftprobleme hatte ich nicht. Ohne Erkältung wäre eine zwei Minuten schnellere Zeit möglich gewesen“, lautete sein Fazit für die ersten 3,86 Kilometer. Beim Radfahren „fehlten die oberen zehn Prozent an Leistung“, stellte er fest. Bereits hier zeichnete sich die später bremsende Entwicklung ab: „Die Gels habe ich nicht so gut vertragen“, sagte er. Mit einer Radzeit von 5:10:03 Stunden war Lewanzik nur unwesentlich langsamer unterwegs als in Zürich (5:02:07), wo er sich mit 9:08:56 Stunden bei seiner Ironman-Premerie qualifiziert hatte. „Die Radstrecke hier fand ich trotz des Windes nicht so schlimm.“

Auch beim Laufen sei er gut gestartet. „Es hat sich aber nicht so locker angefühlt, aber auch nicht anstrengend.“ Irgendwie dazwischen war somit das Befinden. Mental schwierig sei die Begegnung mit dem (früher gestarteten) späteren Sieger hinter dem Naturschutzpark „Energy Lap“ gewesen, rund 15 Kilometer vor dem Ziel. „Frodo lief seine letzte Meile und ich durfte noch die Palani Road hocheiern“, berichtete Lewanzik. Zehn Kilometer vor dem Ziel, rebellierte der Magen dann vollends. Erst nachdem er mehrere Liter eines Gemisches aus Cola, Gatorade und Wasser auf den Highway ausgekotzt hatte, lief es besser. Getrunken habe er danach nichts mehr.

Seine Rechnung mit der Ironman-WM auf Hawaii („Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt!“) ist für den früheren Bundesliga-Triathleten übrigens noch nicht ausgeglichen. „Jetzt noch schön zwei Wochen Urlaub machen und dann irgendwann wiederkommen und eine vernünftige Zeit abliefern“, sagte Heiko Lewanzik, als er sich nach einer Pause im Hotel auf den Weg zurück an die Pier machte, um die restlichen Finisher im Ziel zu empfangen.